Anatomie

Körperbau der Ameisen

Wie bei allen Hymenopteren (Hautflüglern) setzt sich der Körper aus 3 Hauptteilen zusammen: dem Kopf, dem Mesosoma und der Gaster.

Zwischen Gaster und Mesosoma befinden sich ein bis zwei als Gelenke fungierende Einschnürungen, die entweder zwischen dem 2. Hinterleibssegment und dem Petiolus oder zwischen dem 2. und 3. Segment (dann als Postpetiolus bezeichnet) zu finden sind. Erst dann folgt der aufgetriebene Teil des Hinterleibes (Gaster). Dieser enthält Kropf, Magen und Gonaden.

Die Fühler haben einen sehr langen Schaft mit abgewinkelter Geißel, deren Spitzen dadurch sehr gut zur Mundöffnung geführt werden können. Da die wesentliche Orientierung und Kommunikation auf Duftreizen beruht, sind diese Fühler dicht mit Duftsinnesorganen besetzt.

Die Facettenaugen sind dagegen klein. Trotzdem zeigen manche Ameisenarten unglaubliche optische Orientierungsleistungen, indem sie die Schwingungsrichtung des linear polarisierten Lichtes wahrnehmen (Polarisationssehen) und dadurch auf den Stand der Sonne schließen können, auch wenn diese selbst nicht sichtbar ist.

Die Mandibeln sind entsprechend der Vielfalt des Nahrungserwerbs und für den massiven Gebrauch als Waffen sehr vielgestaltig. Sie stellen aber meist als einfache schaufelförmige, deutlich bezahnte Gebilde eher Universalwerkzeuge dar, die gleichermaßen zum Zerkleinern und Transportieren fester Materialien als auch zum Kämpfen mit anderen Insekten oder kleineren Fressfeinden geeignet sind.

Ein Stachel- oder Stechapparat ist nur bei den Knotenameisen (Myrmicidae) und den Stechameisen (Poneridae) vorhanden, bei den übrigen Familien ist dieser teilweise oder vollständig (z. B. Schuppenameisen, Formicidae) zurückgebildet.

Neben einer Vielzahl von Drüsen stellt die mit paarigen Öffnungen versehene Metathorakaldrüse eine allen Ameisen zukommende Drüse dar, die vor allem fungizide und bakterizide Sekrete produziert. Bei den Pilzgärten anlegenden Blattschneiderameisen enthält sie verschiedene, das Wachstum unerwünschter Pilze hemmende Säuren (z. B. Phenylessigsäure, Hydroxy-Hexansäure usw.). Daneben sind in diesem Sekret vor allem weitere Substanzen vorhanden, die das Wachstum des gewünschten Pilzes fördern.