Willkommen zurück.
Seit Wochen informiere ich mich auf Youtube über bioaktive Terrarien. Auslöser war diese 1h Dokumentation über ein Vivarium
Ich habe mir sogar schon ein Einmachglas mit Dreck, Moosen und anderen Pflanzen gemacht und dadurch Enchyträen kennen gelernt die in der Erde lebten. Was fehlt sind Springschwänze und Kellerasseln als "clean up crew" und Bodenpolizei. Aber für Isopoden ist das Glas zu klein.
Also ich weiß jetzt nicht genau worauf du mit einem "Vivarium" genau anspielen möchtest. Ich vermute eine "Gesellschaftshaltung" diverser Insekten, Krebstiere und weitere Mikrotieren...
So eine Haltung aus diversen Tieren, mit Tieren welche als Reinigungsteam dienen, wird nur funktionieren wenn die Haltungsparameter eher auf diese ausgerichtet sind.
Isopoden (Asseln) haben eine Kiemenatmung und die Haut muss stets feucht sein, ähnlich wie bei Amphibien, somit muss die Luftfeuchtigkeit dauerhaft vorhanden sein.
Somit ist die Frage, ob die Werte von z.B. Ameisen und Asseln übereinstimmen, damit es dauerhaft funktioniert... mit Messor barbarus glaube ich kaum.
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Ich plane nun ein bioaktives Formicarium für Messor barbarus zu bauen..... Jedoch ist es nicht bioaktiv und auch sehr aride. Außerdem verwendet er Acrylfarben, was vermutlich nicht gesund ist für die Tiere.
In der Haltung hat sich bisher gut gezeigt, dass Messor barbarus sehr gut in eher trockenen Arenen/Formicarien gehalten werden kann bzw. sollte.
Problematisch ist es oftmals, weil die Becken/Gefäße in der Ameisenhaltung recht klein dimensioniert sind und ein bisschen Wasser die Haltungsparameter komplett verändern kann, da die Verdunstung aufgrund der Ausbruchssicherung in Form von vielen Plastik-/Glasscheiben gehindert wird und folglich die Luftfeuchtigkeit sehr schnell tropische Auswirkungen mit sich bringt.
Zum Randthema "Acrylfarbe nicht gesund" kann ich nur sagen, dass eine ausgehärtete und länger gelüftete Farbe keine potentiell giftigen Dämpfe aussondert, sonst wäre diese nicht im privaten Gebrauch zugelassen.
Acrylfarben kann man übrigens gut bei höherer Luftfeuchtigkeit verwenden, eben weil diese wasserfest ist...
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Ich stelle mir nun also ein Formicarium vor mit:
einem Ytong Stein als Nest, bei dem die Kammern ausgefüllt sind mit Sand/Lehm Gemisch, damit die Ameisen selber expandieren können aber im vorgegebenen Rahmen. Dieser soll jedoch nicht im Boden eingelassen sein, sondern an der Rückwand stehen, sodass er oben trockener ist.
Bedenke, dass ein Ytongstein, welcher im Formicarium steht, die Feuchtigkeit auch komplett in den Bodengrund abgibt, sofern keine Barriere gebaut wird.
Die Ameisen werden den feuchten Sand (Erdnest) dem Ytongstein vorziehen und schon gibt es bei dem kleinen Volk keinen Einblick mehr.
Wenn der Ytongstein kein Wasser abgibt, muss damit gerechnet werden, dass.die Ameisen die Glasscheibe vom Nest mit feuchtem Sand verkleben um den Lichteinfall noch weiter zu minimieren (trotz roter Folie oder anderer Abdeckung ist es möglich)
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Pflanzen wie Moose, kleinen Pflanzen und Sukkulenten. Möglicherweise in nur sehr wenig Substrat um einerseits die Größe der Pflanzen zu begrenzen und den Ameisen wenig Platz für ein neues Nest zu geben. Ich störe mich jedoch nicht an dem Gedanken, dass sie kleine Außenposten
Pflanzen würde ich eher nur vertrocknet verwenden bzw. wären aufgebundene Skkuleten mit Besprühen am Leben zu halten. Das Sprühen bringt aber wieder eine potenziell höhere Luftfeuchtigkeit mit sich, welche nicht allzu schnell verdunstet (?)
Würde also eher auf schöne Wurzeln zurückgreifen.
Evtl. lässt sich auch so manche Pflanze in einer Art aufrecht gestelltem Reagenzglas mit Stopfen/Gummiverschluss integrieren.
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ein Gradient von Feuchtigkeit, bei der eine Seite des Formicariums feuchter als die andere ist.
Diesen Unterschied in Feuchtigkeitszonen muss man für Messor oftmals nur innerhalb des Nestes machen, so dass Brut und Körner getrennt gepflegt/eingelagert werden kann.
Würde dafür ggf. auf zwei getrennte Ytongstein/Nester mit kurzer Schlauchverbindung zurückgreifen, damit nur ein Stein gezielt bewässert wird.