Haltungsbericht Pachycondyla apicalis

  • Bericht über die Haltung von Pachycondyla apicalis




    Hallo Leute! Ich habe mich nun dazu entschieden, auch mal einen Haltungsbericht zu schreiben. Da ich in wenigen Tagen/morgen wohl meine Kolonie Pachycondyla apicalis erhalten werde, denke ich, ist es ganz gut, über diese zu berichten. So habt ihr die Möglichkeit von Anfang an dabei zu sein!
    Ich hoffe, dass euch mein Bericht gefallen wird, falls ihr Tipps, ob nun zum Haltungsbericht, oder aber zu der Haltung habt, bitte postet in den entsprechenden Thread im Diskussionsforum.







    Zuerst einmal zu den allgemeinen Informationen:







    Pachycondyla apicalis



    Taxonomie: ...................... Unterfamilie Ponerinae, Tribus Ponerini


    Verbreitung: ..................... Mittel- bis Südamerika


    Farbe: .............................. schwarz


    Nestbau:........................... Diese Art legt ausschließlich Nester in Totholz an


    Größe:.............................. Königin: 15-20 mm; Arbeiterinnen: 13-19mm


    Kastenbildung:.................. nein


    Nahrung:........................... Insekten, Honig/Zuckerwasser


    Winterruhe:....................... nein



    Also jetzt zum eigentlichen Bericht:





    Dienstag, 19. Dezember 2006



    Ich habe hier jetzt das âhalb eingerichteteâ Becken stehen, und hoffe, dass die Ameisen morgen mit der Post ankommen werden. Ich habe sie bei Gerhard Kalytta bestellt. Er hat mich sehr gut beraten und wird mir netter Weise noch ein paar Ableger seiner Pflanzen mitschicken, damit ich mein Becken auch originalgetreu einrichten kann.


    Das Becken ist ein 60B*45H*45T cm Terrarium, welches nach vorne aufzuklappen ist. Nach oben ist es mit Metallgase verschlossen. Die Tiere sind so groß, dass sie dadurch nicht entkommen können.
    Es ist zwar ein größeres Becken in Planung, doch das soll so groß werden, dass sich eine solch kleine Kolonie darin verlieren würde. Wenn es fertiggestellt ist muss ich noch mal schauen, wie groß die Kolonie dann ist, vielleicht ziehen sie dann noch einmal um.
    Ich beheize das ganze mit einem 60Watt Spotstrahler, und für die Nacht habe ich einen 60 Watt Wärmestrahler, damit in der Nacht kein Licht brennen muss. Ich teste einfach mal, ob das reicht, ansonsten habe ich noch mehr an Wärmequellen zu
    bieten :smiling_face:



    ...So, jetzt geh ich mal früh zu Bett, und werde euch dann morgen schreiben, ob sie angekommen sind, oder nicht. Wenn ja gibt es natürlich ein längeres Update.



    MfG Jan



    Edit: Und hier ist natürlich noch der Link zum Diskussions-Thread: Diskussion zum Pachycondyla apicalis-Haltungsbericht


    ...Schönen Abend noch!

  • Mittwoch, 20. Dezember 2006



    Sie sind heute angekommen! Als ich heute aus der Schule kam lagen sie schon auf der Treppe zu meinem Zimmer, natürlich noch im Packet!
    Ich hab sie natürlich auch gleich ausgepackt, um zu sehen, ob sie gut angekommen sind. Alles ist in Ordnung. Keine Verluste, soweit ich das im Moment beurteilen kann.
    Als ich die Ameisen gecheckt hatte hab ich sofort den Beutel mit den Pflanzen herausgenommen und die Pflanzen eingepflanzt. Anfangs hingen sie noch ein wenig, klar bei einem Versand über 2 Tage ohne Erde... Aber nachdem ich sie angegossen habe haben sie sich recht schnell wieder erholt.
    Die Ameisen habe ich dann nachdem ich beim Friseur war in das Becken gelassen. Ich habe das Reagenzglas geöffnet und die erste Arbeiterin ist gleich herausgekommen. Sehr vorsichtig. Sie ist in einem Umkreis von ca. 5 cm um den Eingang herumgelaufen. Immer sehr bedächtig und ständig markierend.
    Beim Schreiben gucke ich ständig in das Becken... und leider sehe ich gerade, dass eine Arbeiterin den Transport wohl dochnicht überstanden hat. Ich habe schon gesehen, dass die eine nur einen Fühler hat, und dass ihr ein Bein fehlt... aber oft macht ihnen das ja nichts aus... in diesem Fall anscheinend schon.
    Die Arbeiterin mit den Fehlenden Gliedmaßen wird gerade nach draußen geschleift... Sie wackelt noch mit den Beinen, kann sich jedoch nicht aufrichten, und der Kopf scheint auch bewegungsunfähig zu sein. Naja, ist sch****, aber sowas kommt bei einem Versand schonmal vor, und ist nicht all zu tragisch. Was mir leicht komisch vorkommt... Die Arbeiterin, welche die bewegungsunfähige Gefertin gerade nach draußen gebracht hat, scheint sich um sie zu kümmern, sie ist an ihren Mandibeln zugange, und legt sie immerwieder auf die Unterseite... Und die Verletzte zappelt nur immer weiter mit den Beinen... ich denke ich werde noch ein paar Stunden warten, und wenn sich bis dahin nichts getan hat werde ich die Arbeiterin erlösen...
    Naja, auch wenn ich gerade traurig bin... ich schreibe jetzt trotzdem den Bericht zuende...
    Also eine andere Arbeiterin erkundet gerade das Becken, schaut sich alles an, und kommt immerwieder zum Rg zurück, um auf ein Neus loszulaufen.
    ... Oh, sorry Leute, ich schreibe doch morgen weiter, ich muss jetzt noch was essen und mir Latein nochmal angucken... Könnt mich dann deshalb im Diskussions-Thread flamen... =)



    MfG Jan

  • Donnerstag, 21. Dezember 2006




    Hallo, Ich meld mich dann mal wieder.
    Die Ameisen sind über Nacht umgezogen. Zwar nicht komplett, aber der größte Teil. Die Königin ist mit der Brut, also der einen Puppe und den Eiern, umgezogen. Gestern abend konnte ich noch beobachten, dass eine Arbeiterin, welche schon die ganze Zeit besonders aktiv war, einige Male in dem Stück Holz verschwand. Ich habe genauer nachgesehen und tatsächlich, da war eine Höhle. Zwar nicht direkt im Holz, sonder darunter, aber ich denke, dass sie ersteinmal ein dunkles Plätzchen haben wollen, und sich dann von dort in das Holz vorarbeiten werden.
    Ich habe gestern auch gesehen, wie die eine Arbeiterin die Verletzte in die Höhle schleppte - warum weiß ich nicht. Vielleicht wollen sie sich doch noch um sie kümmern.
    Ich habe nochnicht geschrieben, dass der Wattestopfen vom Wassertank beim Transport nach vorne gerutscht ist. Der Wassertank war leer, nur die Watte war noch nass. Anstelle des Wassers befanden sich bei der Ankunft allerdings 4 Arbeiterinnen im Tank. Wie sie dort reingekommen sind weiß ich auch nicht, auf jeden Fall kamen sie nichtmehr von alleine raus. Zumindest nicht über Nacht. Als heute dann auchnoch die letzte Arbeiterin, welche sich vor dem Stopfen befand, umgezogen war, habe ich das Rg vorsichtig herausgenommen und mit einer Pinzette die Watte entfernt. Anschließend habe ich das Rg wieder an die alte Stelle gelegt. Jetzt ist auch die letzte verbliebene Ameise umgezogen.



    ...Jan

  • Freitag, 22. Dezember 2006



    Heute hat sich nicht soo viel getan. Die Arbeiterinnen haben über Nacht den Eingang des Holznestes zugebaut, heute mittag jedoch wieder geöffnet.
    Irgendwann am Nachmittag habe ich dann grobe Stücken von morschem Holz in das Becken getan. Eine Arbeiterin kam sofort angelaufen, sich jedes Stück einmal angeschaut, sich dann für eines entschieden und es zum Eingang geschleppt. Dort hat sie es dann erstmal abgelegt. Nun ist sie in das Nest gelaufen, hat wahrscheinlich mit einer anderen Arbeiterin gefühlert, diese hat die Neuigkeiten weitergegeben und nach wenigen Sekunden kam die Arbeiterin mit Verstärkung von 2 anderen Arbeiterinen wieder raus.
    Von diesem kleinen Bautrupp wurde dann der Eingang zum Nest ein wenig verkleinert, und sie haben auch einiges an morschem Holz im Nest verschwinden lassen. Langsam wird es wohnlicher für sie.
    Als ich so gegen 15 Uhr einen Mehlwurm auf einen Ast im Becken gelegt habe kam sehr schnell eine Arbeiterin heran, hat ihn sich gepackt, ein paar mal auf ihm rumgebissen, und ihn anschließend noch lebend ins Nest verfrachtet. Der Stachel kam leider ( :face_with_tongue: ) nicht zum Einsatz. Aber ich denke, ich werde noch genügend Gelegenheiten haben, das zu beobachten.


    So, jetzt hab ich doch zu lange getippt und bin nichmehr vor Mitternacht fertich geworden... sorry, morgen werd ich versuchen pünktlicher zu sein. Aber ich denke das wird sowieso bis 6 Uhr oder so keier lesen...

  • Hallo Leute, ich hoffe, dass ihr die Weihnachtstage gut überstanden habt. Jetzt gehts ja auch schonwieder auf Silvester zu... Aber da muss man wenigstens keine Geschenke kaufen. =)




    Mittwoch, 27. Dezember 2006 & die Tage davor



    In den letzten Tagen hat sich leider nicht so viel getan. Die Tiere kommen kaum nach draußen. Ich weiß nicht genau warum, aber ich erkläre es mir damit, dass sie ja keine Brut haben, die etwas frisst, nur Eier und eine Puppe, also müssen sie ja auch keine Nahrung beschaffen. Oder zumindest nur sehr wenig. Und einen Mehlwurm haben sie ja auch in ihr Nest geschleppt.
    Der Eingang zum Nest ist jetzt wirklich winzig. Die Arbeiterinnen passen gerade noch so hindurch.
    Einen Tag nach dem letzten Bericht von mir kamen auf einmal zwei Arbeiterinnen heraus. Und was trug die eine von ihnen da? Den Kopf der verletzten Arbeiterin. Zusammen mit einem kleinen Fetzen des Thoraxes lief die Trägerin auf die dem Nest gegenüber liegende Seite des Beckens und versteckte ihn dort irgendwo. Dies geschah in ständiger Begleitung der zweiten Arbeiterin.
    Ich habe eigentlich nicht erwartet, dass es die Arbeiterin noch schaffen könnte, aber wenn man dann feststellen muss, dass sie gefressen wurde... naja, das ist dann doch "unschön"... Falls ihr euch fragt woher ich weiß, dass sie gefressen wurde, der Thorax-Ansatz war ausgehöhlt.
    So, es ist halt nicht so viel los zur Zeit. Berichten kann ich also auch nichts. Ich melde mich dann wieder zurück wenn sich etwas tut.



    ...Jan

  • Donnerstag, 4. Januar 2007, das erste Update im Neuen Jahr!




    Entschuldigt Leute, dass ich mich erst jetzt wieder melde, es hat sich in den vergangenen Tagen nicht viel getan. Der Nesteingang blieb verschlossen und die Ameisen sind nicht nach draußen gekommen.
    Um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist habe ich vor 2 Tagen einige Seramis-körnchen vor dem Eingang entfernt, und siehe da, es kam sofort eine Arbeiterin nach vor und hat sich angeschaut, was da an ihrem Haus gewerkelt wird. Sie verschwand wieder, und wenige Sekunden später kam sie mit 2 weiteren wieder nach draußen. Der Eingang war schnell wieder zu, der letzte Stein wurde von innen angesetzt.
    Gestern abend war es dann aber endlich soweit, es kam endlich mal wieder eine Arbeiterin nach draußen. Sie ist ein wenig durchs Becken gelaufen und blieb dann eine Weile beim Mehlwurm, welchen ich täglich auswechel, egal ob sie nach draußen kommen, oder nicht, stehen. Dort putzte sie ersteinmal ein wenig ihre Mandibeln, dann ihre Fühler und dann fing sie an, sie ging langsam auf den toten Mehlwurm zu. Zuerst biss sie einmal in den Panzer. Dann fang sie die bereits offene Stelle, wo ich den Kopf entfernt habe. Sie biss in das weiche Innere und zog einen weißen Brocken heraus. Damit lief sie sofort zum Nest, und übergab ihn wohl den anderen. Bereits wenige Sekunden später hatte sie schon den nächsten Brocken zwischen den Mandibeln. Dieser schien jedoch noch festzuhängen. Sie zog ein wenig daran, doch ließ relativ schnell ab. Nun wurde die Lage ersteinmal begutachtet. Die Arbeiterin krabbelte zum Ansatz des festhängenden Stückes und überlegte wohl, was sie tun sollte. Es gab die Möglichkeit einfach weiter zu ziehen, oder es mit den Mandibeln zu kappen. Sie entschied sich für letztere. Ein sauberer Schnitt, und das Essen konnte abtransportiert werden.
    Nachdem auch dieses Stück zum Nest gebracht wurde verlor die Arbeiterin schnell das Interesse an dem Mehlwurm, er wurde noch einmal beäugt und dann links liegen gelassen.
    Ich habe daraufhin das Becken aufgemacht und ihn entfernt. Anstelle eines neuen Mehlwurms habe ich jetzt allerdings ein mittleres totes Heimchen hinterlassen. Als die Arbeiterin mal wieder an der Futterstelle vorüber kam, wurde das Heimchen sofort inspiziert. Ein Bein zappelte noch ein wenig, das ist eigentlich immer so, wenn man ein Insekt gerade erst getötet hat. Ein gezielter Biss ins Bein und... Nein, es hörte nicht auf zu zappeln, im Gegenteil, es wurde noch stärker. Die Arbeiterin wurde hektisch und die langen Fühler fuchtelten schneller als sonst durch die Luft. Anscheinend nehmen Kolonien dieser Art anfangs lieber tote Futtertiere. Es ist einfach sicherer, es kann keine der in dieser Phase doch so wichtigen Arbeiterinnen verletzt werden. Das Heimchen wurde also erstmal inruhe gelassen, bis es vollkommen tot ist. Als ich heute morgen in das Becken geschaut habe war es verschwunden. Weglaufen konnte es nichtmehr, es wurde also von den Ameisen eingetragen.
    Ich hoffe natürlich, dass nun Larven vorhanden sind, denn ich habe die Bedingungen nicht verändert bevor sie nach draußen gekommen sind. Vielleicht mussten sie sich jedoch auch einfach nur einleben. Erst wollte ich die Temperaturen noch erhöhen, ich dachte, dass die fehlende Aktivität die Folge zu niedriger Temperaturen sei, doch anscheinen ist dem nicht so.
    Ich hoffe, dass sie jetzt weiterhin so aktiv bleiben, und ich euch ein wenig öfter ein Update liefern kann.



    MfG Jan

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