Beiträge von Reber

    (Keine Ahnung wieso viele Leute sich vor diesen beiden Arten zurückschrecken und irgendwelche Sp!st!'s wie Bschngr noch obendrauf alle exotische Ants als gefährlich bezeichnen(was übrigens rassistisch ist), ich meine nur weil sie invasiv sind heisst es ja noch lange nicht das sie nicht haltbar sind) und ich habe Momentan nur die Tetra-Girls.

    Der Grund warum einige "Sp!st!'s" (was übrigens beleidigend, vielleicht sogar diskriminierend ist: Abelism) vor der Haltung bzw. der Einführung von Invasiven Arten (nicht Rassen = Variationen der gleichen Art) in ihr Land/Haus zurückschrecken, könnte unter Umständen die Liebe zu den einheimischen Arten sein, die von Invasiven Arten verdrängt werden können, wenn diese ins Freie gelangen. Manche Leute wollen sich (und ihren Nachbarn) auch einfach keine "Pest Ants" ins Haus holen, weil sie die Erfahrung gemacht haben, dass Ameisen schnell mal ausbrechen. Gerade solche, die sich explosionsartig vermehren, polygyn und klein sind uns sich im Nest paaren. Nur mal so eine Ahnung...


    Mit Eicheln könnte es hier etwas schwieriger werden da wir eher Nadelwälder, Birken, Erlen und Haselstauden haben...
    Ich versuchs mal bei den Haselnüssen=)


    Ich Verstehe eure Kommentare so, dass ihr eher davon sprecht eine ganze Kolonie zu "fangen"
    Liegt dies daran dass es schwer ist eine Gyne zu finden? (Grösse,Vorkommen) oder ist dies vieleicht zu schwer eine Gyne im Reagenzglas gründen zu lassen?

    Das ist tatsächlich so. Auch Haselnüsse, morsche Stöckchen oder Strünke können Nistgelegenheiten für die genannten Gattungen darstellen. Es ist sehr schwer, die einzelen, kleinen Gynen beim Schwarmfug zu finden. Ich glaube trailandstreert ist das gelungen?
    Da ist es einfacher, die kleinen Kolonien in ihren Behausungen zu finden. Ein weiterer Vorteil, man muss nichts ausgraben und der Schaden hält sich in Grenzen.

    Hallo Lidragon, du kommst aus dem Bündnerland? Dort gibt es viele Leptothorax spp. und Temnothorax spp. die deinem Wunsch entsprechen!


    Die Ameisen sind wenige Millimeter lang und leben in Kolonien von um die hundert Tieren. Du findest die meisten Nester in hohlen Eicheln (nit einem kleinen Loch) oder morschen Holzstücken die in einer Streuschicht im Waldboden direkt auf dem Boden liegen: Hier ein Beispiel. Am besten suchst du am Waldrand oder in lichten Wäldern, wo die Sonne gut hin kommt. Jetzt machen die Kolonien Winterruhe und sind schön beisammen. Du kannst die Eicheln oder Hölzchen vorsichtig über einem Behälter aufbrechen. Später im Frühling und Sommer lohnt es sich, vorher in der Streuschicht nach fouragierenden Ameisen ausschau zu halten, dann erst die Eicheln zu öffnen. Dazu kannst du einige Tröpfchen Honig an geeigneten Stellen ausbringen und einige Stunden später wieder vorbei gehen...

    Hallo understand22


    Was findest du denn nicht normal am Verhalten?


    Myrmica rubra reagiert als "endogen-heterodynamisch" gesteuerte Art auf Umweltreize. Auch in der Natur trifft man bei entsprechenden Temperaturen noch im Spätherbst Arbeiterinnen an. Vermutlich kannst du die Kolonie bis zu einem Punkt warm durchpflegen ohne dass sie die Aktivität einstellt (ob das gesund ist für die Entwicklung wage ich zu bezweifeln, dein Versuch könnte allerdings mehr Infos bringen). Irgendwann werden die Königin und/oder die Larven aber vermutlich eine Pause einlegen.


    Übrigens, der Sand im Formicarium wirkt auf dem Bild sehr trocken. Myrmica rubra mag es eher feucht. Vielleicht kannst du den Sand etwas mit Wasser besprühen - oder, wenn du nicht willst, dass sie graben, ein mit Kies gefülltes Schälchen mit Wasser in die Arena stellen.


    LG

    So schnell wie bei Lasius niger geht das Kolonienwachstum bei Manica rubida nicht, das stimmt. Aber so langsam wie bei den grossen heimischen Camponotus geht es auch wieder nicht. Eine im Mai gefundene Gyne hat es bis im Oktober auf rund 25 Arbeiterinnen gebracht. Bei einer anderen Gyne, die von 20 weisellosen Ameisen adoptiert wurde, ist die Kolonie auf 80-90 Tiere angewachsen.


    Zur Haltung eignen sich immer feucht gehalten Gips oder Ytongnester. Die Art ist erschütterungs- und lichtempfindlich. Sie brauchen viel Eiweiss. Zu Beginn mit kleinen Insekten füttern.

    Tolle Bilder - schön wenn man so eine Art gleich im Garten hat!


    Als ich damals die Gynen in einem Andren Forum bestimmen lies sollte es sich hier um Formica pratensis handeln ( Große Wiesenameise)
    Aber vieleicht kann ja einer mehr dazu sagen ist ja auch schon 5 Jahre her :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Nein, da hat sich nichts geändert: Der ausgeprägte schwarze Fleck auf dem Mesosoma und der flache Nesthügel sprechen deutlich für Formica (s. str.) paratensis.

    Ein kleiner Einwurf von meiner Seite: In der Schweiz wäre solcherlei "Umgang mit gebietsfremden Organismen in der Umwelt", also der Freilauf von Atta sp. im eigenen Garten klar verboten (und ich gehe davon aus, dass in der EU die gleiche Auslegung für Gebietsfremde Tiere gilt).


    Laut der Schweizer Freisetzungsverordnung gelten als gebietsfremde Organismen:


    Zitat

    Organismen einer Art, Unterart oder tieferen taxonomischen Einheit, wenn: 1.deren natürliches Verbreitungsgebiet weder in der Schweiz noch in den übrigen EFTA- und den EU-Mitgliedstaaten (ohne Überseegebiete) liegt (...)


    Umgang bedeutet laut Gesetz:


    Zitat

    Umgang mit Organismen in der Umwelt: jede beabsichtigte Tätigkeit mit Organismen, die ausserhalb eines geschlossenen Systems stattfindet, insbesondere das Verwenden, Verarbeiten, Vermehren, Verändern, das Durchführen von Freisetzungsversuchen, das Inverkehrbringen, Transportieren, Lagern oder Entsorgen;


    Weiter heisst es in


    Hallo Riddik
    ja, eine Anschaffung zum jetztigen Zeitpunkt macht keinen Sinn. Die Tiere werden in der Winterruhe gestört, du trägst das Risiko wenn beim Transport oder in der restlichen Winterruhe noch etwas schief läuft.


    Ausserdem hast du nicht gerade viel von den Tieren. Also besser etwas Geduld üben. :winking_face:


    Zu den Milben : Auch in der Natur werden einige Ameisen von Milben befallen. Ich selber konnte das bei diversen Formica s. str schon sehen. Auch Ameisen die sich einen "falschen" Nistplatz aussuchen, können sehr unter Milben leiden. Antguy beichtete in einem anderen Forum über Milbenbefallene Lasius niger im Komposthaufen.


    Andere Arten wiederum fressen Milben sogar, etwa Myrmecina graminicola.


    Viele Milben-Arten scheinen für viel Ameisenarten aber einfach unschädlich zu sein. Zudem reguliert in der Natur das Vorkommen von Konkurrenten und Feinden wohl den Bestand der Milben, während man im Formicarium alles selber "einsetzen" muss - da gerät schnell etwas aus dem "Gleichgewicht". Zudem sind es eben gerade die Milben, die auf den Futtertieren leben, die die auch auf die ameisen übergehen.


    Also besser kurz abbrühen, wenn du auf Nummer sicher gehen willst.


    LG Reber

    Man muss eine Gyne zum Gründen in ein RG o.ä. mit Watte o.ä. einmauern, wie ist es wenn man sie gleich zu Anfang in ein selbstgemachtes Nest setzt? Muss man dieses dann auch verschließen?


    Hallo Arqiope


    Nein, das musst du nicht, kannst du bei claustraler Gründung aber, bis die ersten Ameisen schlüpfen. Gipsnester mit integrierten Arenen sind meiner Meinung nach ideal zum Gründen. Du musst nur darauf achten, dass das Nest, das du anbietest nicht zu gross ist, bzw. zu viele Kammern hat (Müll). Ausserdem ist es nicht sinnvoll, eine grosse, externe Arena anzuhängen, in der sich die Tiere verstecken können. Bei Reagenzgläsern hat sich bewährt, sie in kleine schlicht eingerichtete Behälter zu legen und die Eingänge nur teilweise zu verschliessen.