Beiträge von Konstantin89

    erst mal super Zeichnung, mit welchem Programm hast du das gemacht?

    TinkerCAD. Kostenlos und eigentlich recht einfach, wenn man sich ein wenig in die Bedingung eingearbeitet hat und die Funktionen verstanden hat. Es gibt allerdings keine Vorlagen und man muss sich alles aus einfachen geometrischen Figuren zusammenbasteln.



    Schau dir Haltungsberichte andere Südeuropäischen Camponotus Arten an, natürlich immer mit dem Hintergedanken, was deine Art für eine Habitat bevorzugt. Aber sonst sind die Unterschiede in der Haltung nicht so riesig.


    Gerade zu Beginn, eher die Anlage klein halten, auch wenn man es sich als Einsteiger etwas wuseliger vorgestellt hat.

    Hab glaub fast zwei Monate recherchiert und überlegt, welche Art für mich geeignet ist. Bin dann irgendwann auf die Camponotus Arten gekommen. Letztlich ein Kompromiss aus sehr vielen verschiedenen Überlegungen in Bezug auf das Wohlergehen der Ameisen, aber auch auf meine Bedürfnisse.

    Zur Wärmequelle: Wenn es eine Spotlampe ist, dann natürlich niemals auf das Nest richten. Hast jetzt nämlich nicht viel darüber erzählt, was schnell zu Todesfällen führen kann (Hitzestau o.ä.).

    Ich habe einen Ständer an dem ich eine Lampe aufhängen kann die über der Arena hängt. Für die Keramikfassung habe ich eine Spotwärmlampe und eine normales Licht. Wenn man die obige Zeichnung betrachtet, ist der Spot auf 2/3 der rechten Seite gerichtet. Das Nest befindet sich im linken Drittel. Temperatur und Luftfeuchtigkeit wird in unmittelbarer Nähe zum Nest im linken Drittel gemessen. Die Temperatur lässt sich dann über den Abstand mit dem Ständer regulieren (höhenverstellbar). Generell möchte ich kein Risiko eingehen und bei meiner Abwesenheit sind alle elektronischen Geräte abgeschaltet. Erst wenn ich wieder von der Arbeit nach Hause komme, wird die Wärmequelle eingeschaltet. Temperatur im Tagesverlauf ist dann von 20-22°C Min bis ca. 26°C. Temperatur könnte man natürlich noch erhöhen, aber die Temperaturabnahme ist ja nicht direkt unter der Lampe. Mir ist klar, dass ich dadurch wahrscheinlich die Entwicklung hemme und eine dauerhafte Wärmequelle besser wäre. Leider habe ich bereits schlechte Erfahrungen miterlebt im Bezug auf einen elektronische Defekt und dadurch entstandenen Wohnungsbrand.

    Wohne im DG, daher könnte es im Hochsommer vielleicht auch zu warm werden mit deutlich über 30°C, daher auch die Wahl einer xerothermen Art. Wie gesagt, die oben erwähnten Kompromisse.

    Den Spiralturm würde ich die ersten Jahre weg lassen, erst wenn die Kolonie etwas größer ist, würde ich ihn anschließen. Sonst werden sie wohl länger nicht ins neue Nest ziehen.

    Ja das hatte ich auch geplant. Wobei ich auch schon mehrfach Ameisen im angeschlossenen Nest beobachten konnte und Sie die Laufwege auch nutzen. Anfangs waren sie sehr ängstlich und waren höchstens im Umkreis von 10 cm ums Nest zu sehen (zumindest was ich gesehen hab). Mittlerweile sehe ich immer wieder einzelne Ameisen überall in der Anlage.



    Vielen Dank für die hilfreichen Tipps. Bin sehr dankbar dafür, dass hier so kompetente Hilfe angeboten wird.

    Bin seit Anfang Februar nun stolzer Besitzer einer kleinen Camponotus aethiops Kolonie.

    Bislang hat sich die Kolonie m.E. ganz gut entwickelt. Hab die Kolonie Anfang Februar mit 1 Gyne, ca. 12-15 Arbeiterinnen und einigen Larven erhalten.

    Da ich gelesen hab, dass diese Art recht anfällig gegen Störungen ist, habe ich irgendwelche Störungen auf ein absolutes Minimum beschränkt. Hatte dadurch allerdings keinen kontinuierlichen Einblick in das Nestgeschehen. Allerdings konnte ich einige Dinge beobachten und würde diese gerne verstehen. Vielleicht kann mir ein erfahrener Ameisenhalter da weiterhelfen.


    Zuallerst zu meinem Setup:

    Die Ameisen wurden in zwei Reagenzgläsern geliefert, die ich als solche in meine vorgefertigte Arena (40x20x20cm von Antstore) gelegt habe und mit einer halben Klopapierrolle abgedeckt wurde. Die Reagenzgläser hatten im hinteren Bereich einen mit Watte getrennten Wasservorrat. Wobei im Reagenzglas 1 (mit Brut und Königin) bereits bei der Anlieferung schon größtenteils ausgetrocknet war und im Reagenzglas 2 (bei Anlieferung leer) noch ein wenig Wasser war.

    Nach einigen Wochen habe ich in der Klopapierrolle ein kleines Sichtfenster reingeschnitten und dieses mit roter Folie abgedeckt, um wenigstens ab und zu nachschauen zu können, was los ist und ohne den gesamten Deckel anheben zu müssen. Da ich aber beim Einschalten des Lichtes trotz roter Folie bei den Ameisen Reaktionen beobachten konnte, habe ich aus einem weiteren Stück Klopapierrolle einen Deckel gebaut, der berührungslos über das Sichtfenster gestellt werden kann. In diesem Zuge habe ich auch den Wasservorrat in Reagenzglas 2 aufgefüllt und erneuert. Leider die größter, aber auch einzigste Störung seither.

    In der Arena stehen vor dem Eingang zum Nest Tränken für Honig und Wasser und Näpfe für Insekten etc.. Ansonsten in der Arena verteilt einige Dekoartikel und natürlich die Grundschicht aus Sand-Lehm. Im mittleren hinteren Bereich befindet sich ein Miniarenaeinsatz von Antstore mit 10x10cm und Korkeinsatz (habe ich als Geschenk bekommen)

    Angeschlossen über einen Schlauch (ca. 1m) und mit Spiralturm ist das eigentliche Netz als Ameisenfarm mit 20x20cm von Antstore und Digfix Einsatz. Kann leider nur eine Zeichnung zeigen aktuell.


    Fragen:

    1. Seit ich die Ameisen habe sind drei Ameisen verstorben. Eine war ziemlich am Anfang und wurde wahrscheinlich beim Transport oder beim Einsetzen verletzt und hatte einen gequetschten Hinterleib. Eine fand ich in der angeschlossenen Ameisenfarm am weitentferntesten Punkt zum Nest. Diese Stelle wird glaube ich aktuell als Abfallhaufen benutzt. Ameise war in der typischen gekrümmten Haltung. Die dritte Ameise konnte ich beim Sterben beobachten. Hat den Hinterleib und ein Bein kaum noch bewegt und die Beweglichkeit nahm über die nächsten Stunden immer mehr ab. Am nächsten Tag lag die Ameise dann tot in der Arena. Ist daran irgendwas auffällig oder untypisch? Zu hohe Sterblichkeit oder ähnliches?

    2. Wie oben erwähnt hat die Klopapierrolle ein kleines Sichtfenster mit roter Folie. Da man als Anfänger sehr besorgt ist, irgendwas falsch zu machen und nicht ständig das Nest öffnen will, war das meine Lösung für ein wenig Einsicht ohne das komplette Öffnen des Nestes. Wobei ich vielleicht nur alle paar Wochen durch das Fenster schaue, um zu sehen wie sich die Brut entwickelt, sonst ist die zweite Abdeckung drüber. Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass trotz roter Folie die Ameisen das Licht wahrnehmen und darauf reagieren. Ich hatte noch vermutet, dass es aufgrund von Erschütterungen oder durch die Wärmestrahlung zur Reaktion kommt. Was sind den so Erfahrungen von anderen Haltern. Leider findet am über C. aethiops nur recht wenig Erfahrungsberichte (genau gesagt eigentlich nur 1 auf deutsch).

    3. Vor einigen Tagen ist mir aufgefallen, dass einige Larven ins zweite Reagenzglas getragen wurden und vorgestern sind sie dann tatsächlich komplett umgezogen ins andere Reagenzglas. Leider kann ich das nicht ganz nachvollziehen, da ja die gleichen Bedingungen herrschen. Hab mir dann überlegt, was diesen Umzug verursacht haben können.

    - Sichtfenster deckte im vorderen Reagenzglas deutlich mehr Fläche ab, Eventuell dadurch zu viel Störung beim Licht einschalten trotz zweiter Abdeckung

    - Im Nest ist es zu trocken (Reagenzglas 1 hat keinen Wassertank mehr) und es gibt mehr und mehr Puppen (benötigen diese mehr Feuchtigkeit?)

    - Generell die Befürchtung es könnte zu wenig Feuchtigkeit da sein (in der Arena ist die Feuchtigkeit bei 40-50% mit Spitzen von 60%)

    4. Nahrung

    Es fehlt mir schwer einzuschätzen, ob die angebotenen Proteine von den Ameisen angenommen wird, da sich die Menge nicht merklich reduziert.

    Seit Anfang habe ich vom Shop ein Proteinpulver (zerkleinerte Insekten) und blanchierte Heimchen, die ich zerteilt anbiete. Seit es wieder wärme ist, bekommen sie auch frische, überbrüte Bienenlarven. Prinzipiell konnte ich überall schon Ameisen zumindest beobachten, wie sie daran rumknappern, Generell wird es aber kaum merklich weniger. Wird einfach generell sehr wenig Futter benötigt, sodass selbst ein einzelne Bienenlarve schneller verdirbt als es von den Ameisen aufgenommen wird? Insbesondere die Bienenlarven sehen bereits nach einem Tag nicht mehr sehr appetitlich aus. Muss ich Sorgen haben, dass die Ameisen verdorbene Nahrung aufnehmen könnten und daran erkranken. (Kleine Anekdote: Glaube nur als Anfänger in der Ameisenhaltung googlet man plötzlich komische Sachen wie "Wie lange ist eine Larve im Kühlschrank haltbar/frisch? :smiling_face:)


    Würde mich freuen, wenn mir jemand ein wenig meine Ängste beruhigen könnte und mein Wissensstand erweitern könnte. Vielleicht finde ich auch irgendwann noch Zeit einen Haltungsbericht zu führen.


    Vielen Dank

    Grüße Konstantin

    Hallo zusammen,


    habe für meine Ameisen einen eigenen Spiralturm gebaut und wollte diesen hier mal vorstellen, falls jemand nach ähnlichen Ideen sucht.

    Für den Bau werden folgende Materialien benötigt:

    1-mal Baumscheibe

    4-mal Holzstab (20mm Durchmesser)

    x-mal Stabverbinder Rankhilfe (z.B. Stabverbinder 20mm)

    Die Holzstäbe werden auf der Baumscheibe in gleichen Abständen verteilt. Löcher für Holzschrauben vor Bohren (Baumscheibe&Holzstab) und die Stäbe von unten mit Schrauben an Holzscheibe befestigen. Um Kratzer zu vermeiden, die Schrauben im Holz versenken oder mit GUmmistopper bekleben, um ein Rutschen zu verhindern. Die Clips können dann je nach Bedarf auf den Holzstäben verteilt werden. Durchmesser der Holzstäbe und Stabverbinder muss an den Schlauchdurchmesser angepasst werden. Je nach Schlauchlänge und verschieben der Stabverbinder kann der Laufweg und die Steigung jederzeit angepasst werden. Alternativ kann man auch andere Materialien verwenden (z.B. Acryl, oder Plastik).

    Leider hab ich kein aktuell kein sauberes Bild und nur eine CAD Zeichnung.


    Falls jemand mehr wissen möchte, gerne melden.


    Vielleicht hole ich mir auch die Messor barbarus, da es hier einfach mehr Erfahrungsberichte gibt und man ggfs. mehr Informationen findet als bei den genannten Camponotus Arten. Hab aber große Sorge bezüglich der Endgröße einer babarus-Kolonie und deren Platzbedarf.


    Inwieweit ist es vertretbar eine Ameisenart zu halten (Herkunft der Königin z.B. aus Spanien), die aber in Deutschland auf der Roten Liste steht und vom Aussterben bedroht ist?

    Klar, mit der Haltung solcher Arten trägt man sicher nicht zum Erhalt dieser Art in Deutschland bei, aber sofern die Königin in ihrem Herkunftsland verbreitet ist, sollte eine Entnahme dort eigentlich kein Problem sein. Wahrscheinlich garantieren einem irgendwelche Herkunftsnachweise der Händler aber gar nichts.


    Die Ameisenfarmen von Antstore bekommt man eher selten in den Haltungsberichten zu sehen. Sind diese nicht beliebt oder geeignet? Oder eher überteuert und deshalb unbeliebt?

    Finde die Ytongnester persönlich nicht sehr schön und neige daher eher zu den Ameisenfarmen von Antstore mit Digfixplatten. Finde dazu allerdings nicht allzuviel Erfahrungen.

    Die Nester sollten praktikabel sein, gut erweiterbar, einigermaßen Einsicht gewähren und vor allem den Ameisen gefallen d.h. einigermaßen natürlich.


    Mir ist klar, dass die Kapazität der meisten Nester schwer zu benennen ist. Allerdings kann ich die Kapazität verschiedener Nestern überhaupt nicht einschätzen.

    Für wie viele oder wie lange reichen z.B. zwei Ameisenfarmen M 20x20cm mit Digfix von Antstore für eine Kolonie?

    Vielleicht kann man sich das grob herleiten über das Volumen einer Ameise?

    Ich kenne jetzt nicht jede Art im Detail, aber ich glaube das fast all diesen Arten ein bisschen zusätzliche Wärme zumindest im Frühling und Herbst benötigen, also reine Zimmertemperatur könnte zu kühl sein.

    Antstore schreibt das Camponotus aethiops gefährdet sei, keine Ahnung ob das stimmt, ein Spanischer Shop verschenkt sie, aber trotzdem würde ich eine Art die im verdacht steht, gefährdet zu sein, jetzt nicht kaufen.

    Hab bei Antstore nachgefragt, da einige der Arten zumindest in Süddeutschland auf der Roten Liste stehen und inwieweit eine Haltung erlaubt bzw. sinnvoll ist. Laut Antstore keine Problem und sie lassen sich die Herkunft der Art von ihren Lieferanten bestätigen.

    Jetzt was grundsätzliches zum Kauf von Ameisen. Bei den momentanen Temperaturen würde ich keine Ameisen bestellen, wir wissen nicht welcher Wärme und Kälte sie während des Transportes ausgesetzt sind. Vernünftige Shops bieten dies dann auch gar nicht an, sondern bestehen dann auf selbst Abholung. Aber es gibt auch andere.

    Hatte auch nicht vor jetzt schon Ameisen zu kaufen. Finde ich auch komisch, wenn ein Shop jetzt eine Königin anbietet, wenn der Schwarmflug erst im Sommer ist. Laut Antstore sein einige Arten erst zwischen April und Juli wieder lieferbar.

    Um so länger ich Ameisen halte, um so überzeugter bin ich, weniger ist mehr. Am besten startet man mit irgend einer Box mit nur dem Reagenzglas als Nest, einem Wasserspender, etwas für Kohlenhydrate (Honig oder Zuckerwasser) und etwas mit einem totem Insekt (für die Proteine). Das viele Zubehör was da Angeboten wird, kann Sinnvoll sein, aber auch nie zu Einsatz kommen. Das merkt man mit der Zeit und kann das dann immer noch kaufen.

    Klar kann man sich am Anfang einfach eine Plastikbox kaufen und das Reagenzglas reinlegen. Finde das aber nicht sehr ästhetisch und möchte das auch gerne im Wohnzimmer aufstellen. Würde mir halt erstmal nur die Arena kaufen und das wichtigste Zubehör. Falls es klappt kann ich dann je nach Bedarf ein passendes Nest kaufen.

    Danke sollte auch kein Aufruf sein mir irgendwelche Arten zu empfehlen.

    Nach längerer Recherche favorisiere ich nun die folgenden Arten in absteigender Reihenfolge (Kriterien: kleine Koloniegröße, hohe Temp. und wenig Luftfeuchtigkeit, keine oder verkürzte Winterruhe):

    C. foreli

    C. aethiops

    C. micans

    C. rufoglaucus feae


    alternativ wären auch folgende Arten aber mit mindestens einem für mich störenden Merkmal:

    Messor babarus (evtl. zu große Kolonie nach 2-3 Jahren)

    C. vagus (Winterruhe bei endogenem Rhythmus)

    C. fallax (Winterruhe bei endogenem Rhythmus)


    Als Setup würde ich mir gerne eine 40x20x20cm Arena zulegen und die Antcube Ameisenfarm L 20x20cm mit Digfix vom Antstore plus die unzähligen Zubehörs (Schläuche, Zange, Napf, Tränke, etc.) und für einen langen Laufweg für spätere größere Kolonien einen Spiralturm. Für die Koloniegründung dann erstmal nur das Reagenzglas in der Arena.

    Sollte es gut laufen lässt es sich gut mit weiteren Farmen erweitern. Wenn etwas schiefläuft könnte man mit ein paar kleinen Änderungen auch z.B. auf Messor babarus umsteigen und doch auf eine größere Kolonie gehen. Hoffe der Aufbau ist nicht völliger Quatsch und kann da auch gerne eine Auflistung aller Komponenten machen, falls jemand der Meinung ist da passt was nicht.

    Wow. Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Dann stellt sich jetzt nur noch die spannende Frage nach der passenden Art.


    Leider kenne ich keine Datenbank der Ameisenart mit Möglichkeit einer Filterung nach bestimmten Kriterien. Kenne da nur den Antstore mit gewissen Kriterienfiltern.

    Das Lexikon hier ist natürlich auch top und für mich eine wichtige Anlaufstelle, allerdings kann ich keine Abfrage machen z.B. zeig mir nur monogyne Arten an etc.

    Zur Camponotus sylvaticus konnte ich im Lexikon leider nichts finden.


    Da werde ich mich mal weiter durch die einzelnen Artbeschreibungen der bekannten Seiten durchwühlen.

    Hallo,


    bin neu hier und beschäftige mich seit Dezember letzten Jahres mit dem Thema Ameisenhaltung und würde eventuell eine Kolonie aufziehen. Hab mir dazu bereits viele Informationen aus den bekannten Foren gesammelt, verschiedene Haltungsberichte gelesen und auch verschiedene Ameisenarten ins Auge gefasst. Leider bin ich mir aber unsicher, inwieweit die Ameisenhaltung für mich passt, da ich mir ungern ein Tier zulegen möchte, dass ich am Ende nicht artgerecht versorgen kann.

    Dazu kurz zu mir: Ich lebe alleine in einer ca. 50qm DG Wohnung mit Kellerabteil und weiterem Abteil auf dem Dachboden. Bin berufstätig und daher nur nachmittags/abends da. Am Wochenende bin ich oft (gerade im Sommer) nicht da, da ich mich um meine Bienenvölker kümmern muss, die in einem anderen Landkreis stehen. In der direkten Nachbarschaft habe ich leider niemand, der sich in meiner Abwesenheit um die Ameisen kümmern könnte. Falls ich vereise könnte eventuell jemand alle paar Tage nach den Ameisen sehen. Bei der Art tendiere ich zu einer Art mit verkürzter Winterruhe, da ich für die eineimischen Arten keine ausreichende Winterruhe gewährleisten könnte/möchte (Dachboden und Keller im Winter zu warm >10 °C, Balkon/Kühlschrank zu klein).


    Arten die mich interessieren würden:

    Messor babarus ((zu) große Kolonien, granivore Art)

    Camponotus vagus (nicht gut, da in Süddeutschland auf der Roten Liste)

    Camponotus mican (je nach Info kleinere Kolonien, eher schlechte Erfahrungen bei der Haltung bekannt)

    Favorit: Camponotus sylvatica (sehr große Art, eventuell zu großer Platzbedarf)


    Exotische Ameisenarten aus tropische Regionen (z.b. die bekannten Blattschneiderameisen) oder einheimische Arten (Klassiker Lasius Niger) mit langer Winterruhe kommen aus mehreren Gründen nicht für mich in Frage. Daher sind die nachfolgenden eher auf die oben genannten Arten oder vgl Arten bezogen.


    Für mich stellen sich einige Fragen, die ich bislang nicht zufriedenstellend beantworten können.

    1. Pflege:

    a. Wie pflegeintensiv sind Ameisenkolonien?
    b. Wie lange können diese unbeaufsichtigt bleiben?

    c. Ist es überhaupt möglich als Berufstätiger die Ameisen solange unbeaufsichtigt zu lassen?

    d. Mit wie viel Arbeitsstunden pro Woche muss man rechnen? (zum Vergleich für 10 Bienenvölker benötige ich im Sommer 4-8 Stunden am Wochenende)

    e. Wie arbeitsintensiv ist die Reinigung?

    f. Wie sehr werden die Scheiben der Arena bzw. Farm verschmutz? Wie gut lässt sich das reinigen oder hat man mit der Zeit einfach undurchsichtige, milchige Scheiben?

    g. Besteht durch Ameisen eine Geruchsbelastung im Raum? Fallen Ameisen also geruchstechnisch auf, wenn man im Raum steht?


    2. Ausbruchsschutz:

    a. Ist ein korrekte angebrachter Ausbruchsschutz 100% wirksam?

    b. Ist eine Abdeckung (z.B. wie bei den Arenen von Antstore) zu 100% ausbruchsicher?

    c. Wie oft hat man Ameisen außerhalb des Formicariums und in der Wohnung?

    d. Wie sicher sind Schläuche oder Verbindungen?


    3. Platzbedarf

    a. Wie groß muss die Arena/Nest bei entsprechender Koloniegröße sein? 100, 1.000, 10.000, 50.000+ Ameisen

    b. Benötigen größere Arten entsprechend mehr Platz? Benötigt also eine doppelt so große Ameise auch ein doppelt so großes Nest?

    c. Lässt sich grundsätzlich modular die Nestgröße erweitern z.B. mehrere Farmen mit 20x20cm, die bei Platzbedarf einfach nebeneinandergestellt angeschlossen werden? Arena->Schlauch-> |||||| oder mehrere liegende Ytongnester 20x20 cm übereinandergestapelt und mit Schläuchen verbunden.

    d. Kennt jemand große Nester, bei denen man auch bei eingezogener Ameisenkolonie einzelne Kammer nachträglich von außen öffnen kann und so den Ameisen erst nachträglich den Platz schaffen kann?

    e. Als Platz für die Kolonie wäre ein 147x39cm Regal vorgesehen. Hier ließen sich theoretisch 4 Arennen 20x20x20cm und 8 Ameisenfarmen 20x20x6cm hinstellen. Ausreichend für eine große Kolonie mit mehreren tausend Ameisen?


    4. Standort

    a. Im Sommer kann es in meiner DG Wohnung über 30°C. Könnte es im DG für Ameisen zu warm werden?

    b. Ist eine direkte Beleuchtung notwendig?

    c. Reicht indirektes Tageslicht aus z.B. Wohnzimmer mit Dachfenster und Balkonfront an der gegenüberliegenden Seite ohne direkte Sonneneinstrahlung

    d. Wie kann die Feuchtigkeit im Nest gemessen werden? Die meisten Shops haben nur ein Hydrometer in der Arena

    e. Ist es sinnvoll Ameisen im Wohnzimmer zu halten oder besser im ruhigen Keller

    f. Muss ich mich bei der Ameisenhaltung damit anfreunden immer wieder einzelne Ameisen in der Wohnung zu haben oder bleiben bei sorgfältiger Kontrolle die Ameisen auch im Formicarium?




    5. Futter

    a. Durch meine Bienenhaltung aber ich eigenen Honig und im Zuge der Varroabekämpfung immer wieder Bienenlarven bzw. -puppen als "Abfallprodukt". Hat jemand Erfahrung inwieweit sich Drohnenlarven bzw. -puppen als Proteinfutter für Ameisen eignen?


    Hoffe jemand macht sich die Mühe das alles durchzulesen und kann mir mit seiner Erfahrung einige Fragen beantworten. Leider sind Meinungen immer schwer zu beurteilen, da diese oft sehr subjektiv sind ("Würde ein Tierhalter (Hund, Katze, etc) zugeben, dass sein Haustier stinkt, haart und laut ist?). Würde mich aber trotzdem über einige Meinungen freuen.

    Dafür schonmal vielen Dank!


    Grüße Konstantin