Beiträge von katzenhai2

    Man kann, muss aber keine Wissenschaft draus machen. :grinning_squinting_face: Vorteil bei kleinerer Partikelgröße ist halt, dass das Talkum besser haftet. Ich denke das Gebrösele, was wir so kennen, liegt daran, dass standardmäßig recht große Partikel im Talkum vorhanden sind. Ethanol verbindet die Partikel noch einmal besser als Wasser, da es schneller verdunstet. So entsteht auch eine ebenere Fläche. Sonst fließen die Partikel im senkrecht angebrachten Pulver nach unten und sammeln sich an einer Kante, wenn es noch zu feucht ist.

    Trotzdem kann es leicht wegbröseln wenn man mit dem Finger dran kommt. Das ist bei Öl beser, da schmierts dann nur.

    Zum Thema Talkum gibts hier einen interessanten wissenschaftlichen Artikel:
    https://myrmecologicalnews.org…_printable.pdf&format=raw

    Kurzgefasst:

    Talkum besteht aus mikroskopisch kleinen Teilchen mit unterschiedlicher Größe. Wenn 97% der Teile des Puders eine Größe haben von nicht mehr als 3 µm (Mikrometer), dann sollen selbst kleinste Ameisen wie M. intrudens von einem Ausbruch abgehalten werden können, über ein Jahr lang. Bei größeren Ameisen wie L. niger können die Teile auch größer sein, z.B. für S. invicta reicht auch 25µm. Talkum soll hier besser wirken als Fluon, sofern man es mit Ethanol (z.B. 70%ig) statt Wasser mischt. Der Ausbruchschutz besteht darin, dass die Ameisen das Talkum bei so kleinem Maßstab nicht übertreten können, da ihre Beine darauf nicht haften - sie rutschen ab (und nicht, weil das Talkum mit ihnen zu Boden fällt).


    Ich habe mir mit meinem Labormikroskop daher mal zwei Talkum-Puder bestellt. Einmal von Antstore und das andere mal von einem Restaurierungsshop für Keramiken. Die boten es nur an Gewerbetreibende an, aber als ich nett gefragt habe, wars kein Problem.


    Das Talkum von Antstore

    Auf Nachfrage gab Antstore folgende Angabe zur Größe an:
    D50 = 8,6µm (D50 bedeutet, dass 50% aller Teilchen nicht größer sind als 8,6µm. Es gibt dann aber auch größere dazwischen)

    Meine Messung mit dem Mikroskop ergab für D98 = ~45,0µm (heißt es gibt nur 2% Teilchen die größer als 45 µm sind).


    Das Talkum vom Restaurierungsshop

    Angabe: D50 = 3,0µm

    Meine Messung: D98 = ~25,0µm.

    Man sieht auch optisch deutlich den Unterschied zwischen beiden Talkum-Pudern. Ich benutze nur letzteres und die Ameisen machen einen großen Bogen um den Anstrich. Das Ethanol verfliegt nach dem Auftragen.

    Was einige versucht haben ist, z.B. eine Arena abzutrennen (mit Gaze), linke Seite die eine Kolonie, rechte Seite die Andere. Oder nach Gründung ein RG mit feiner Gaze zu verschließen und die Gyne (+ Arbeiterinnen) zu der anderen Kolonie zu legen. Eine Gyne direkt dazu geben wird nicht funktionieren: Die endet als Futter. Definitiv.


    Mit der Zeit sollen sich die Kolonien aneinander gewöhnen, weil sich ihr Geruch durch die Nähe aneinander angleicht. Das dauert aber schon einige Wochen. Dafür würde ich dann 50:50 ausgeben, dass es klappen "könnte". Ich habe von (wenigen) positiven Erfahrungen gehört. Das wird halt nicht oft gemacht, weil sich der Aufwand nicht lohnt.


    Antstore braucht wohl Geld, wenn sie solche Tips geben...?

    Ja, ignorieren würden sie es sicher schon. Aber dann gäbs ja keine Versorgung mehr damit.

    Invertzucker soll pur ewig haltbar sein und auch nicht gären (oder nicht so schnell/nicht so stark?!), wenn es mit Wasser gemischt wird. Ich lese immer darüber und habe mir testweise aktuell mal welchen bestellt - verabreicht habe ich bisher immer nur puren Honig und seit letzten Wochen Honigwasser.

    [...]
    Zwecks Proteine : Schade :winking_face: Mit eingefrorenem Lebendfutter aka Fliegen (🙄) sind meine Ameisen zumindest deutlich glücklicher als mit dem zuvor gefütterten Mehlwürmern (egal ob frisch gekocht oder eingefroren ).

    Vielleicht probiere ich mal Fischfutter (eingefrorene Mückenlarven) aus, dann hab ich wenigstens die Problematik mit dem DIY ausbrüten und dem Geruch der Fliegen nicht :winking_face:
    [...]

    Ich habe bisher ausschließlich mit Mehlwürmern gefüttert. Manchmal auch Mehlpuppen. Probiert habe ich auch mal Fliegen-Kokons, die Annahme war nicht so gut. In einem Forum erhielt ich den Tipp mit den Fruchtfliegen. Als ich die halb zerdrückt zuckend (wehrlos) reinwarf stürzten sie sich darauf wie die Verrückten und schleppten sie sofort ins Nest. Das ging 3x so. Danach wurden sogar Mehlwürmer komplett ausgehöhlt, was zuvor nicht der Fall war. Wenn ich das jetzt allerdings mache, nach einer längeren Pause, interessiert sich kein Aas mehr für die Fruchtfliegen - obwohl Larven vorhanden sind. :man_shrugging_light_skin_tone:

    Die Kolonie ist anscheinend gut versorgt bzw. die Larven benötigen wohl nicht mehr soviel. Oder es war einfach mal die Abwechslung. Man hat aber schon gemerkt, dass da viel mehr Aktivität in der Kolonie war. Manchmal denke ich, die müssen sich da zu Tode langweilen. Ich bin daher nicht überzeugt von der Argumentation: 'Mehlwürmer sind schlecht wegen den Nährstoffen.' Sie sind halt anders. Und immer dasselbe zu bekommen ist halt nicht gut. Da musste ich mich auch belehren lassen, obwohl das Wachsen der Kolonie auch mit nur einem Futtertier gelingt.

    Ich finde die Fruchtfliegenzucht eigentlich recht spannend. Wegen dem Geruch verwende ich folgendes Rezept:
    - Apfelmus
    - zarte Haferflocken
    - Trockene Backhefe

    48h gären lassen (zwischendurch umrühren). Erst danach die Fruchtfliegen hinein. Zuletzt ein Stück Zewa als luftdurchlässige Abdeckung für den Deckel, inkl. Loch, das mit Wattestopfen verschlossen wird, um Fruchtfliegen bei Bedarf einzeln entnehmen zu können. Müffeln tut das Ganze erst nach paar Wochen, wenn die Fliegen anfangen abzusterben. Ohne Strumpf (nur ein Zewa) verhindert man auch, dass wilde Fruchtfliegen ihre Eier dort hinlegen und irgendwann geflügelte Fruchtfliegen schlüpfen oder dass Milben einwandern - die hab ich bei mir nie drin, waren aber nach 1-2 Wochen in dem gekauften Zuchtansatz später vorhanden (der mit dem Strumpf oben drauf).

    hat schon einmal jemand probiert, Lasius niger mit Insektenpulver (evtl angemischt mit Wasser) zu füttern?

    Suche eine einfache Möglichkeit von (eingefrorenen) Lebendfutter (derzeit DIY Stummelfliegen) weg zu kommen.

    Alternativ gibt es bei unserer Zootierhandlung gefrorene Mückenlarven. Wäre zwar auch eingefroren, aber ich müsste es wenigstens nicht selbst ausbrüten. Hat dies schon jemand probiert?

    Hallo Michael,

    nein, probiert habe ich das noch nicht. Man liest nur manchmal, dass das Zeug nicht so gern angenommen werden soll. Wobei ich "eingefrorenes Lebendfutter" auch nett finde (tolles Oxymoron). :grinning_squinting_face: Es gibt für Kohlenhydrate Möglichkeiten, die länger halten - z.B. Invertzuckersirup oder das Markenprodukt "SunBurst" - damit man nicht alle 2 Tage den Honig(tropfen) austauschen muss, wegen Schimmel. Was man so liest an Erfahrungen scheint es (leider) keine solche Alternative für Proteine zu geben.

    Dazu kommt noch, dass Kolonien nach einigen Erfahrungen lebende, also noch zuckende (nicht wehrhafte) Tiere am besten annehmen und Gefrorene weniger gern.

    Gratulation, dass es weiter geht. Ameisen entwickeln sich am besten wenn man sie einfach machen läßt (sofern LF/Temp. stimmen und genug Nahrung da ist stimmen).

    Die essen schon, das bekommst nur nicht immer mit. Auffällig natürlich, wenn was verschoben wird - da war garantiert jemand dran! Da darf man auch nicht vorschnelle Schlüsse ziehen ("das mögen sie nicht").

    Zuckerwasser ist evtl. süßer als der Honig, wird daher evtl. grad bevorzugt.

    Bei meinen Gründerkolonien denke ich auch manchmal, die sterben morgen, weil keiner zu sehen ist wenn ich schaue und alles unverändert da liegt. Wenn man das aber ein paar Jahre schon mitmacht/durch hat weiß man, das ist in der Realität alles ganz anders. Irgendwann erwischt man sie doch (statistisch) beim Naschen. :grinning_squinting_face:

    Ich hatte auch mal Myrmica rubra, so um die 800 Leute. Sind ja nicht alle draußen in der Arena. Also mit dem Füttern hatte ich so nie Probleme. Wurde auch nie gestochen (wie schafft man das? :thinking_face: ). Die zogen das entweder in ihre Farm oder es landete nach der Mahlzeit auf einem Müllhaufen (= Rand der Arena). Da ist dann auch meist keiner mehr und man kann es entnehmen. Solange sie noch dran knabbern muss ich es ja nicht entfernen. Da die Arena immer trocken war, gabs auch keine Probleme mit Schimmel oä.

    Man könnte es auch mal mit einer Extra-Müllarena probieren.

    Die Lasius umbratus Gynen versorgen sich tatsächlich, wenn ich mich nicht täusche, selbst gar nicht mit Futter. Daher drängt die Zeit immer.

    Also im RG, wo ich noch eine einzelne L. umbratus-Gyne sitzen habe (die unentwegt da raus will und den Wattestopfen bearbeitet), nimmt regelmäßig Honigwasser bzw. Zuckerwasser von einen Wattebausch auf. Wenn die Gynen allerdings vergesellschaftet werden, dann bleiben die wie regungslos und betteln bei anderen nur um Nahrung.


    Ich komm nicht ganz mit, welche ist jetzt tot? :exploding_head:

    Die neue, also die ich vor 2 Tagen zu den L. flavus gegeben habe, ist tot. Länger als 2-3 Tage überleben die Gynen bei mir nicht, egal ob mit 3x L. niger oder 30x L. flavus. Nur die im Einzel-RG (ohne andere Ameisen oder Brut und die ich manuell füttere) weilt weiterhin unter den Lebenden.

    Tatsächlich bisher nur ohne Brut. Wäre einen Versuch wert.

    Heißt, Du hattest bisher in Deinem Leben noch keinen geglückten Versuch? :face_screaming_in_fear:

    Wieso unterhalte ich mich dann mit Dir? :rolling_on_the_floor_laughing:
    *scherz* :winking_face:

    :thinking_face: Jetzt müsste man mal rumfragen und jemanden finden, der eine erfolgreiche Gründung ausschließlich mit Arbeiterinnen gehabt hat, also ganz ohne Brut und die Gyne dann nach einiger Zeit Eier gelegt und die Kolonie langfristig überlebt hat. Wenn man niemanden findet, dann stärkt das meine Hypothese.

    Ich habe noch eine zweite Gyne und Gründerkolonien mit Lasius niger (L. flavus ist noch nicht so weit) mit etwas Brut im RG. Nur wie komme ich da jetzt an die Brut? Rumschütteln? :neutral_face: Braucht wohl Brut die innerhalb von 3-5 Tagen schlüpft, sonst ist die Gyne verhungert.

    Zumindest konnte ich feststellen: Als die Gyne im leeren RG (mit Wassertank) war, trank sie sofort vom Wasserwattestopfen im RG. Nicht lange, nur kurz, aber immerhin. Bei einem Honigwassertropfen wurde der nur kurz untersucht und dann ignoriert. Habe dann einen mit Zuckerwasser getränkten Wattebausch hinein getan und da ging sie dran und trank; auch nur relativ kurz (nicht so lange wie eine ausgehungerte Lasius), aber immerhin schon etwas längere Zeit. Evtl. kann man deren Überleben so etwas sichern/verlängern, bis man geeignete Brut findet? :thinking_face:

    Die Gyne tastet gegenwärtig alle Ameisen ab, evtl. um zu schauen wer bereit ist sie zu füttern? Dann verbeißt sich mal wieder eine in ihren Fühler. Ich weiß jetzt schon wie dieser neue Versuch ausgehen wird... :see_no_evil_monkey:

    Was ich jetzt natürlich gar nicht sagen kann, obs wirkich L. flavus ist. Evtl. hab ich auch eine vorhandene L. umbratus-Kolonie aus dem Garten erwischt. Die sehen sich zum Verwechseln ähnlich... :man_shrugging_light_skin_tone:


    ice_trey Hattest Du denn bei Deinen Versuchen auch nur Arbeiterinnen dabei, ohne Brut? Weil sonst hätte ich spekuliert, dass die Gyne nur von neuschlüpfenden Arbeiterinnen versorgt wird (und der Rest drumrum halt ausgehalten wird). Wenn keine da ist wird das auch wieder scheitern. Aber vielleicht irre ich mich.

    Neuer Versuch:

    Gestern war Highlife mit L. umbratus Schwarmflug bei uns. Hatte drei Gynen eingesammelt (da waren noch mehr, aber das reicht für ein paar Tests). Leider hat dann eine in der "Sammelunterkunft" - bis ich die Einzelzimmer (RGs) für alle Gäste vorbereitet hatte - bereits eine der Gynen geköpft. :neutral_face: Was ich aber grausig fand war, dass der Kopf wie auf dem Maktplatz in der französischen Revolution sich immer noch bewegte: Fühler und "Zunge". Mindestens eine halbe bis 3/4 Stunde... :woozy_face: Unglaublich, dass die Nervenzellen immer noch so lange ohne Energie/Sauerstoff - da der Blutkreislauf fehlt - am leben bleiben und funktionieren.


    Schneller Themenwechsel :grinning_face_with_sweat: :
    Heute habe ich Arbeiterinnen von L. flavus aus dem Garten ausgegraben (richtig wäre: sie liefen in einem Gangsystem 3 cm unter der Oberfläche), etwa ~30 Stück. Runtergekühlt für 2h, dann die Zusammenführung mit der L. umbratus-Gyne. Ein paar verbeißen sich in ihre Beine, aber insgesamt sah es auf den ersten Blick nicht so hart aus. Die Gyne stürmt ja förmlich ins RG und läßt dann alles über sich ergehen. Habe sie jetzt noch mal für 1h in den Kühlschrank verfrachtet, danach kommen sie raus.

    Beim ausgraben der L. flavus trugen sie eine Menge Eier fort, aber leider habe ich keine Puppen entdecken können. Das wäre wahrscheinlich die allerbeste Option gewesen. Da L. flavus eher schüchterner ist vom Verhalten her, dachte ich könnte es erfolgreicher sein als mit L. niger. Merkt man auch voll: die laufen nur auf der dunklen Erde rum und wollen sich da drin verstecken. Ins RG gesetzt laufen sie Richtung Dunkelheit und verkriechen sich da lieber statt vorne aus dem Ausgang zu laufen.

    Option 3 geht natürlich immer, auch zusätzlich. Dazu muss man nicht graben, würde ich auch nie anraten. Unter Steinen, Bodenplatten usw. sind oft Lasius niger Nester. Man kann da bedenkenlos ein dutzend Puppen (nicht die großen, das sind spätere Jungköniginnen :winking_face: ) entnehmen, ohne, dass es die Kolonie schädigt. Stein vorsichtig zurücklegen, dann bleibt das Nest weitestgehend intakt.

    Das sagst Du so einfach: Hier gibt es keine Steine oder Bodenplatten, die ich umdrehen könnte.

    Optik_Thomas An einem Spiralturm wäre ich generell auch interessiert, eher was für nächste Saison. Aber ich frage mich ob ich mit nem 3D Druck so glücklich wäre... die Kostenersparnis ist natürlich reizvoll.

    Wo wir grad beim 3D-Druck sind: Ich hätte mal noch Interesse an sowas:

    https://shop.crazyants.de/shop…glasstopfen-mit-oeffnung/
    https://shop.crazyants.de/shop…eagenzglasnest-verbinder/

    Letzteres, weil die L. niger in drei RGs hausen plus ein Teil im Gipsnest. Für die Winterruhe wäre so eine Verbindung ganz praktisch. 3D-Drucker habe ich aber nicht und bei dem Shop ist die Mailbox voll und wegen Krankheit erfolgt kein Versand. :loudly_crying_face:

    Machen diese Ameisen so gar keine Ruhephase? Vielleicht mal so zwischendurch ein paar Grad weniger? Geschwollenes Gaster muss nicht unbedingt auf Eier hindeuten, sie kann auch einfach vollgefressen sein bis zur Ober-/Unterkante, z.B. als Vorbereitung auf eine Ruhephase. Aber ich kenne diese Art nicht näher.

    Hallo,

    ich überlege, mir von einer Privatperson eine Formica rufibarbis zusenden zu lassen mit etwas Brut und ein paar Arbeiterinnen im Gründungs-RG. Jetzt wird überall manchmal kontrovers diskutiert, dass sich Formica beim Versand wegen der Ameisensäure selber schädigen.

    Wie seht Ihr das bzw. sind Eure Erfahrungen dazu? Ich bin verunsichert...