Haltungsbericht

  • Hallo zusammen! Ich wünsche euch viel Spass mit meinem Haltungsbericht!!!


    Da ich selber sehr von geschilderten Erfahrungen mit Messor barbarus in den verschiedenen Foren profitiert habe (und hoffentlich noch profitieren werde), möchte ich nun an dieser Stelle meine Erfahrungen mit dieser Art präsentieren. Ich hoffe, damit anderen (zukünftigen) Haltern zumindest ein wenig weiterhelfen zu können!


    Anregungen, Fragen u. Diskussion zu meinem Haltungsbericht:
    Meine Messor b.: Anregungen, Fragen u. Diskussion


    Erne u. Messor:
    http://www.ameiseninfos.de/html/anmerkungen2.html
    Diskussionsthread zu Messor barbarus Bilder von Erne
    Messor barbarus wie geht es weiter
    Messor spec.
    Thread für Messor barbarus?


    Messor Videos:
    http://media.putfile.com/Messo…arus-life-of-an-ants-nest
    http://www.youtube.com/results…uery=messor&search=Search


    Allgemeine Infos zu Messor barbarus:
    http://www.ameisenwiki.de/index.php/Messor_barbarus
    http://www.ameisenhaltung.de/a…teckbrief/Messor_barbarus


    Haltungsberichte zu Messor barbarus:
    http://ameisencafe.de/board.php?boardid=16
    http://www.formicarium.de/halt…rchiv/messorbarbarus.html


    Fragen u. Antworten zu Messor barbarus und Messor Arten allg.:
    http://ameisenforum.de/ameisen…n-zu-messor-barbarus.html
    http://ameisenforum.de/einstei…-und-messor-structor.html
    http://ameisenforum.de/ameisen…ssor-barbarus-fragen.html
    Messor barbarus + pics vom Nest
    Messor barbarus Entwicklungsunterschiede bei Königinnen


    Fotos von Messor barbarus und anderen Messor Arten:
    http://www.antstore.net/album_…e&sort_order=DESC&start=0
    http://ameisencafe.de/thread.php?threadid=200
    http://www.akolab.com/fourmis/…ostorder=asc&start=0&sid=
    http://ameisenforum.de/formica…-technik-viel-grafik.html


    Schöne Messor Formicarien:
    http://ameisenforum.de/formica…uer-messor-capitatus.html



    25.05


    Die Kolonie (1 Gyne, 13 Pygmäen, 1 Media-Arbeiterin, 7 Larven) kommt mit der Post.


    Das Nest (Rg) wird mit roter Folie umwickelt u. in die mit einem Sand/Lehm-Gemisch, Kieselsteinen u. Seramis (ca. 0,5cm hoch) ausgelegte Arena gelegt.


    Da der Wassertank bereits leer ist, wird eine Nestalternative (RG mit vollem Wassertank) direkt neben das Nest gelegt. Beide Rgs werden zusammen mit einem kleinen selbst gebastelten Karton, der nach vorne (zu den Rg-Eingängen) geöffnet ist, abgedunkelt.


    Ein Futternapf wird nicht weit vom Nest platziert und ist mit abgebrühten Maden (-stücken), kleinen Fischfutterflocken, Honig u. Samen (Nachtkerze+Löwenzahn) bestückt.


    Weiterhin wird eine kleine mit Seramis u. Wasser gefüllte Schale als Tränke angeboten.


    Die Arena ist etwas länger als das Rg und in etwa halb so breit (kleine rechteckige Plastikschale, ca. 18x9cm). Diese sollte ausreichend sein, bis die Kolonie eine Stärke von ca. 50 Tieren erreicht hat.


    Die Arena wird mit einer 40 Watt Rotlicht Lampe bestrahlt und auf ca. 28 Grad erwärmt. Je nach allgemeiner Zimmertemperatur können es auch mal 26 oder 30 Grad sein.


    Insg. beträgt die Temperatur 9Std. ca.28 Grad (mit 1 Std. Unterbrechung vormittags u. 2 Std. Unterbrechung nachmittags). Da auch in der Natur die Wolken mal die Sonnenstrahlen blockieren und es somit zu einer Abkühlung kommt, dürfte das ein wenig natürliche Verhältnisse simulieren. Den Rest der Zeit kühlt sich die Arena auf ca.20-22 Grad ab.


    Die Luftfeuchtigkeit beträgt 70-90%.
    Bei der LF gehen die Meinungen nach dem optimalen Wert auseinander. Manche Halter bevorzugen 50-70%, andere 70-90% für eine optimale Kolonieentwicklung.



    01.06


    Direkt am ersten Tag nach der Ankunft konnte ich 4 Pygmäen beim furagieren beobachten, was für die kleine Koloniegröße doch eine recht beachtliche Zahl ist.


    Noch am selben Abend war der Nesteingang komplett zugebaut und keine Ameise mehr in der Arena zu finden.


    Die Ameisen verlassen im Durchschnitt alle 2 Tage zur Nahrungsaufnahme das Nest.
    Die Maden u. Körner werden sichbar gerne angenommen. Ein gesteigertes Interesse am Fischfutter und dem Honig ist noch nicht nachweisbar.


    Ich habe vorher viel über die Schreckhaftigkeit dieser Art gelesen, konnte diese selber aber nur bei den Arbeiterinnen feststellen. Die Gyne reagierte nur bei der Paketöffnung relativ panisch. Seitdem die rote Folie das RG umgibt, reagiert sie bei Störung eher gelassen, selbst wenn ihre Töchter Panikattacken bekommen. Ich betrachte das mit der Schreckhaftigkeit daher (bis jetzt) zweigeteilt. Über das Verhalten der Gyne ohne bereits entwickelte Arbeiterinnen kann ich leider nichts sagen.


    Da ich über diverse Haltungsberichte erfahren habe, dass die Entwicklung vom Ei zum Imago relativ lange dauert, habe ich mich doch gewundert, wie schnell die zu Beginn relativ kleinen Larven in nur einer Woche gewachsen sind!!!



    08.06


    Der 2 Tagesrhythmus bei der Nahrungsbeschaffung wird beibehalten. Dabei ist sehr interessant zu beobachten, dass (fast) ausschließlich die Media-Arbeiterin (und daher das kräftigste Tier abgesehen von der Gyne) diese Arbeit verrichtet. Die Nahrung wird von ihr zum Nesteingang geschafft, wo sehr oft ihre kleineren Schwestern warten, um das angeschleppte Futter zu übernehmen.


    Die Larven sind weiter gewachsen. Auch ein kleines Eierpaket ist sichtbar. Kann sein, dass ich es letzte Woche übersehen habe. Bei der Ankunft der Tiere war es zu 90%iger Sicherheit noch nicht da. Innerhalb des Nests liegt die Gyne meist auf der Brut (wirkt ein wenig wie ein Wachhund, der keinen an seinen Knochen lassen möchte). Auch die die Pygmäen halten sich immer direkt an der Brut auf und scheinen sich intensiv um diese zu kümmern.


    Zwischen den einzelnen Störungen der Kolonie lagen bis jetzt immer mind. 4 Tage. Nicht ganz vorbildlich, aber es könnte auch schlimmer sein!


    Die Luftfeuchtigkeit ist immer noch relativ hoch. In der Regel liegt sie so bei 75-80%. Manchmal auch bei an die 90%. Da jedoch die Königin Eier gelegt hat, die Larven wachsen und die Tiere sehr lebendig wirken, gehe ich (noch) davon aus, dass die Werte für sie kein Problem darstellen. Durch Entnahme der Tränke für 3Tage wie auch durch âExtremlüftingâ habe ich schon versucht, die LF nach unten zu korrigieren. Das hat aber nur bedingt funktioniert. Da die LF für das Wohlergehen von Messor barabarus sehr entscheidend sein soll, werde ich die Werte und die Reaktion der Kolonie auf diese genau beobachten und euch mitteilen.




    BILDER U. BERICHT ÜBER MEINE ZWEITE MESSOR BARBARUS KOLONIE (GESTERN ANGEKOMMEN: 40-43 ARBEITERINNEN [2 kleine ca. 8-10cm große Major-, ca. 20 Media- u. ca. 20Minor-Arbeiterinnen], 5-10 PUPPEN, 15-20 LARVEN, 25-40 EIER) FOLGEN BEI ENTSPRECHENDER FREIZEIT...

  • 15.06


    Insgesamt hat sich nicht sehr viel getan. Der Kolonie geht es immer noch gut. Bis jetzt haben die Tiere schon Werte von 55-90% bei der LF durchlebt, ohne dass ich ein unnormales Verhalten feststellen konnte. Sprich, wenn sich die Tiere zeigen, sind sie sehr zielstrebig bei der Nahrungsaufnahme und dem anschließendem verbarikardieren des Nesteingangs.


    Insg. scheint die Aktivität der Kolonie nun aber abzunehmen. Mehr als 1-2mal pro Woche kriege ich meine Mitbewohner nicht zu Gesicht, was natürlich nicht heissen soll, dass sie sich nicht öfter blicken lassen.


    Was mir besonders aufgefallen ist, war ihre Zielstrebigkeit bei eine der letzten Nahrungsaufnahmen. 2 Arbeiterinnen, 1 Pygmäe und 1Media (die größte Arbeiterin der kolonie) legten im Eiltempo den Nesteingang frei, schafften ca. 15.20 Samen u. 2-3 Stückchen abgekochte Made ins RG und verschlossen das Nest wieder. Ich habe leider nicht auf die Uhr geschaut, aber das ging wirklich ziemlich flott!!!


    Die Nahrung wurde jedoch nicht von einer dritten Arbeiterin am Nesteingang angenommen und weiter transportiert (so wie ich es vorher mal beobachten konnte). Es ist jedoch auffällig, dass die größte Arbeiterin fast immer die treibende Kraft bei Nahrungsaufnahme ist!!!


    Das ist mir auch schon bei meiner anderen Kolonie aufgefallen, bei der ebenfalls die größte und scheinbar stärkste Arbeiterin den Umzug in das Ytongnest eingeleitet und am effektivsten betrieben hat...



    22.06


    Gleiches Bild:


    Seltene aber regelmäßige Nahrungsaufnahme.
    Keine tote Arbeiterin.
    Weiterhin teilweise erhebliche Schwankungen bei der LF.
    Ein teil der Larven hat sich zu Puppen weiterentwickelt.


    Im Gegensatz zu den Arbeiterinnen empfinde ich die Reaktion der Gyne auf Störungen immer noch relativ gelassen. Sie läuft zwar das RG etwas zügiger rauf und runter. Das war es dann aber auch schon und sie legt sich wieder gemütlich über ihre Brut...zumindest über den Teil, der nicht immer noch von den aufgebrachten Arbeiterinnen von links nach rechts und wieder zurück, und wieder zurück, und wieder zurück transportiert wird...sorry, aber die Gleichmäßigkeit, in der das stattfindet erinnert mich manchmal wirklich ans "Bahnen schwimmen" im Schwimmbad...sieht schon recht amüsant aus!


    Ich habe mich bei anderen Haltungsberichten immer über die Schreckhaftigkeit der Gyne gewundert. Nachdem ich jedoch meine zweite Kolonie habe, weiß ich jetzt endlich, was gemeint ist!!! Bei der Paketöffnung, während des Umzugs in den Ytong und auch noch kurz danach war die Gyne total entspannt (!!!) und hat somit auf Störungen, im Gegensatz zur arbeitenden Bevölkerung, recht entspannt reagiert. Das änderte sich aber nach 2 Tagen!!! Seitdem geht die Gyne ab wie "Schmidts Katze", wenn sie gestört wird. Die flitzt dann so schnell durch das Ytongnest, da kommt keine Arbeiterin hinterher. Recht beeindruckend bei der Größe!!! Seitdem schaue ich (fast) gar nicht mehr nach der Kolonie. Ganz selten zur Feuchtigkeitskontrolle....

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