Meine erste Kolonie :-) -> Myrmica rubra - R.I.P.

  • Hi!


    12. Juni 2010


    Jippie!! Heute hab ich endlich meine erste Ameisenkolonie in Empfang genommen. :dance:
    Letztes Jahr im Herbst habe ich angefangen, eatenbyants zu spielen. Als eine Freundin zu Besuch war, zeigte ich ihr das Spiel und gemeinsam schlossen wir dann den Plan, uns im Frühjahr jede jeweisl eine echte Kolonie Ameisen zu kaufen. Meine Freundin hat sich vor einer Woche Lasius niger zugelegt, ich wollte gern eine Art, die etwas größer wird und rötlich ist, also war als Einsteigerart Myrmica rubra naheliegend.
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    Als Formicarium habe ich ein Doppelappartement genommen, 30x20x20 cm, vorn und hinten mit Farm, die Arena auf halber Höhe. Die hintere Farm habe ich zu einem Wasserreservoir umfunktioniert, also komplett mit Seramis aufgefüllt und dann Wasser eingegossen.
    Vorn habe ich über einer Drainage aus 2 cm Seramis drei verschiedene Farben Sand-Lehm-Mischung eingefüllt, abwechselnd in grün, gelb und schwarz. Der Boden der Arena ist mit Quarzsand ausgestreut und ist außerdem noch mit ein paar Steinchen und leeren Bucheckern dekoriert. Den Sand habe ich befeuchtet, damit er festklebt. Die Bodenmischung der Farm habe ich von unten (über einen Strohhalm) und oben befeuchtet... hoffe es war nicht zu viel... kam mir so vor, als hätte ich es mit dem Wasser zu gut gemeint.
    Als Ausbruchsschutz habe ich 2-3 cm Paraffinöl dünn mit einem Taschentuch aufgetragen und außerdem ist das Formicarium mit einem Glas-Gaze-Deckel, der rundherum gut abschließt, abgedeckt.
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    Nachdem ich das Reagenzglas mit den Kleinen fotografiert und mit roter Folie abgeklebt hatte, konnten sie nun endlich einziehen. Vorher wurde noch grob gezählt. Aus meiner Bestellung von 1 Königin mit 11-25 Arbeiterinnen wurde eine Lieferung mit 6 Königinnen, rund 50-60 Arbeiterinnen und einem riesigen Haufen Larven und Eiern. Puppen konnte ich dagegen keine entdecken.
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    Also platzierte ich nun das Reagenzglas in der Arena, zog den Wattebausch aus der Öffnung, sammelte vorsichtig drei Arbeiterinnen von der Watte und setzte sie in die Arena, und schon strömten viele kleine, niedliche, rote Arbeiterinnen aus dem Reagenzglas. Nach einigen Sekunden hingen die ersten schon kopfüber in der Honig-Zucker-Lösung. Auch eine Königin wagte sich kurz zum Ausgang des Reagenzglases vor, drehte dann aber wieder um.
    Neugierig erkundeten die Arbeiterinnen das Formicarium. Der Seramis-Wassergraben wurde entdeckt und es wurde getrunken. Der Kies dient als klasse Versteckspielplatz, auf dem man herumtollen kann :ant:
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    Ein bischen Sorge bereitet mir jedoch der Ausbruchsschutz aus Paraffinöl, und als nach einer halben Stunde die erste Arbeiterin ihren Fuß auf den Rand des Formicariums setzte erweiterte ich die Schicht um 1 cm nach unten. Hab ich das Zeug auch richtig aufgetragen? Stellenweise rutschen die Kleinen gut ab, aber nicht immer und überall :pale:


    Die Assel, die ich eingesetzt habe kann das Interesse der Ameisen jedoch nicht wecken. Fressen sie etwa keine Asseln? Inzwischen hat sich die Assel ein feuchtes, dunkles Plätzchen zwischen dem Kies gesucht. Hab Angst, dass die Brut verhungert... was sollte ich denn sonst anbieten? Hab ich an alles gedacht?


    Soweit erstmal vom Einzug meiner neuen Mitbewohner...


    Anmerkungen, Anregungen und Hinweise nehme ich gern im Diskussionsthread entgegen :cool:
    Bin noch absoluter Laie der Myrmekologie und nehme Tipps gerne an!

  • 13. Juni 2010


    Heute morgen waren die Scheiben des Formicariums von innen beschlagen. Auch im Reagenzglas war eine Menge "Tau", auch Mittags waren noch kleine Wasserperlen am Boden des Reagenzglases zu sehen. Ist die Feuchtigkeit ein Problem im Nest? M. rubra mag es ja generell schon feucht, aber so feucht?


    Bereits gestern Abend waren ein paar einzelne Arbeiterinnen fleißig und gruben einen horizontalen Gang im linken Teil der Farm. Stück um Stück trugen sie einzelne schwarze Lehmkrümel in die Arena, platzierten scheinbar jedes Stückchen wohl gewählt an einen ganz bestimmten Platz.
    Heute Mittag wurde dann die grüne Schicht erreicht, und kurz darauf auch die gelbe Schicht :banane: Jetzt zieren drei verschiedene Lehmkrümelfarben die Arena. Und sie graben weiter :smiling_face:
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    Leider kann man in der schwarzen Schicht fast gar nichts erkennen, wenn man die Folie mal entfernt. Die Ameisen heben sich fast gar nicht vom Hintergrund ab. Ich hoffe, dass sich das in der grünen und gelben Zone bessert.


    Gestern Abend habe ich eine kleine Motte gefangen, überbrüht und in die Arena gelegt, heute morgen war sie weg. Von der Assel nichts zu sehen. Die Überreste der Motte - Flügel und Teile des Thorax - fand ich später unter einem Stein.
    Nachmittags bot ich eine kleine Spinne an und später noch zwei Motten. Alle drei liegen noch in der Arena, vielleicht werden sie wieder Nachts geholt?


    Wir haben leider unheimlich viele Futtermotten, die wir uns über das Vogelfutter eingeschleppt haben, aber so erfüllen sie dann jetzt doch noch einen Zweck :crazy:


    Im Reagenzglas war auch was zu sehen. Ein paar Arbeiterinnen trugen Larven hin und her, aber die meisten saßen aber regungslos herum. Schlafen Ameisen eigentlich? Die Gynen bewegten sich auch mal hin und her, verließen das Reagenzglas aber nicht. Ich schließe daraus, dass es ihnen an nichts mangelt.


    Und mal ne Frage, die ihr mir im Diskussionsthread gern beantworten könnt: Was machen die beiden Arbeiterinnen da eigentlich? Ist das ne Fütterung?
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    Und ich hab eine behinderte Ameise. Sie hat nur 4 Beine. Auf einer Seite 3, auf der anderen nur 1. Sie läuft den ganzen Tag im Formicarium umher, vielmehr, sie stolpert, kann sich aber ganz gut bewegen, nur langsamer als die anderen und sieht dabei ein bischen besoffen aus. Sie frisst viel Honig, dreht ein paar Runden und kehrt dann zum Reagenzglas zurück, um ein paar Minuten später wieder heraus zu kommen. Ist sie eine Art Späher und Futterlieferant, weil sie zu anderen Arbeiten vielleicht ungeeignet ist?

  • 16. Juni 2010


    Nach drei Tagen buddeln haben die Arbeiterinnen das Graben aufgegeben, haben begonnen ein paar Lehmkrümel ins Reagenzglas zu tragen, jedoch bauen sie es (zu meiner Freude) nicht komplett zu. Es liegt lediglich ein kleiner Lehmhaufen im Eingang.
    Futter wird weiterhin gut angenommen. Habe festgestellt, dass ein frischer Honigtropfen besser ankommt, als ein abgestandener.
    Motten, Fliegen und Schneider werden gern genommen, die im Wald gefundene, kleine, rote Raupe wird dagegen verschmäht.


    Es läuft nur noch selten eine Arbeiterin draußen herum. Zwei tote wurden in der Nähe des Wassergrabens abgelegt.


    Im Reagenzglas dagegen passiert einiges. Die Hälfte der Arbeiterinnen hängen in der vorderen Hälfte des Reagenzglases herum und ruhen, die andere Hälfte sitzt auf dem Bruthaufen und kümmert sich.
    Der enorme Larvenhaufen, den ich am ersten Tag fotografiert habe, hat sich jetzt in einen enormen Nacktpuppen-Haufen entwickelt :riesigfreu:


    Trotz des erwarteten geringeren Proteinbedarfs werden Futtertiere gut angenommen. Fütter ich zu wenig? Hab keine Ahnung, was eine Kolonie so braucht. Gestern gabs einen Schneider und eine Raupe, wobei die Raupe nicht angenommen wurde, der Schneider dagegen gut. Die Fliege von heute Nachmittag wurde direkt weg getragen (hab leider nicht gesehen, wohin) und jetzt habe ich nochmal zwei frische Motten reingelegt.
    Soll ich lieber etwas mehr füttern, bis ich den Bedarf besser einschätzen kann?


    Was ich mich auch frage: warum wird nicht weiter gegraben? Nach 5 cm haben sie aufgegeben. Ist die Erde vielleicht zu feucht? Oder zu trocken? Das Seramis steht nicht unter Wasser, an der Glasscheibe befinden sich dicke Wassertropen, also die Luftfeuchtigkeit in der Erde ist gesättigt. Soll ich was nachgießen?
    Oder pausieren sie momentan, weil sie mit so vielen Puppen nicht umziehen wollen?


    Und ich hab noch ne Frage zum Wassertank. Meine Wasserquelle besteht ja nur aus der hinteren Farm, die ich komplett mit feinem Seramis aufgefüllt und dann mit Wasser gefüllt habe. Der Wasserstand fällt aber rasch, sodass ich quasi jeden Tag nachgieße. Wenn ich mal ne Woche nicht nachgießen sollte, kämen die Ameisen dann immernoch ans Wasser? Würden sie sich den Weg bahnen, würden sie ggf. sogar Seramis weg tragen, um ans Wasser zu kommen? Nicht, dass mir die armen Tiere verdursten.

  • Hi ho!


    Hab lange nix geschrieben, was mir auch sehr leid tut, eigentlich wollte ich regelmäßig reportieren, aber ich hatte nicht die Zeit dazu.


    Der Umzug
    Also die lieben Kleinen sind inzwischen umgezogen. Die Arena ist übersäht mit bunten Lehmkrümeln. Es gibt zwei Kammern, die dritte ist gerade im Bau. Der Umzug verlief schrittweise, zuerst wurden die Puppen und Larven in die rechte Kammer getragen. Gynen und Eier sowie ein paar Arbeiterinnen blieben noch zwei Tage im Reagenzglas. Dann plötzlich war es leer. Habe es dann sofort herausgenommen, es roch inzwischen auch etwas muffig und die Watte war im vorderen Bereich schon ganz braun.
    Als Wasserquelle habe ich nun ein Schnappdeckelglas ohne Deckel genommen. Einfach mit Wasser gefüllt, mit Watte verschlossen und in die Arena gelegt. Den hinteren Wassertank, also die mit Seramis gefüllte Farm, lasse ich inzwischen trocken fallen. Die Angst beim Wiederauffüllen Ameisen zu ertränken, die zwischen den Steinchen herumlaufen, ist zu groß. :think:


    Das Erdbeben
    Anfängertypisch bleibe ich natürlich nicht von Fehlern verschont :smiling_face_with_horns:
    Wie gesagt befinden sich zwei Kammern in der Farm. Eine große relativ weit rechts, mit zwei Eingängen, wo sich jetzt die ganze Brut befinden, und eine Kammer recht weit links, mit einem Eingang, dort befindet sich keine Brut, aber es wird scheinbar ausgebaut.
    Vorn rechts in der Ecke hatte ich einen Strohhalm installiert, der bis unten ins Seramis reichte. Ich wollte nun mal bewässern, da das Seramis unten schon komplett trocken stand (außer etwas Kondenswasser an den Scheiben zwischen dem Seramis). Füllte also Wasser in den Strohhalm - und es blieb drin stehen. Kein Abfluss nach unten, nix. auch nicht mit etwas (leichtem) Rütteln am Halm, auch blasen am Strohhalm brachte nichts. Schlussfolgerung: verstopft. Ich tat nun das dümmste, was mir einfallen konnte: Statt den Strohhalm erstmal mit etwas freizustockern, z.b. mit einem Schaschlikspieß, zog ich ihn heraus und wollte ihn durch einen neuen ersetzen, den ich in das entstandene Loch setzte. Doch sofort erkannte ich meinen Fehler, es krabbelten Arbeiterinnen in dem Strohhalm herum. Inzwischen war die Aufregung groß. Arbeiterinnen rannten wild in der Arena umher und in sekundenschnelle wurde die Brutkammer leer geräumt. Wohin die vielen Larven und Puppen geschleppt wurden kann ich nicht sagen, ich vermute, sie wurden in einem Gang zwischengelagert.
    Jetzt taten mir die kleinen schon total leid, und ich wusste nicht, was ich tun soll. Den neuen Strohhalm zog ich natürlich auch wieder heraus und befreite die darein geratenen Ameisen. Kurzer Check: Gott sei dank, die Kammer steht noch, der Ausgang auch. Lediglich einer der beiden Gänge war an einer Stelle leicht eingestürzt, sonst alles heil. Jetzt wollte ich die Kleinen nicht länger nerven und lies sie erstmal wieder in Ruhe.
    Am nächsten Tag war die Brut wieder in der Kammer... *erleichterung*


    Das Wasserproblem
    Die Kleinen machen es mir nicht leicht. Nicht nur, dass die Bewässerung von unten aufgrund des verstopften Strohhalms nicht mehr funktioniert.. jetzt traue ich mich nichtmal mehr von oben zu bewässern. Die Arbeiterinnen haben das Seramis erreicht und fangen nun an, in der Drainageschicht eine Kammer zu bauen :crazy: Es liegen bereits Seramis-Krümel in der Arena.
    Was soll ich nur tun? Die Farm wird doch früher oder später verloren gehen, oder? Kann ich das noch was retten? Ansonsten habe ich schon überlegt, die hintere Farm nun doch mit Lehm zu füllen, aber diesmal die Fehler möglichst vermeiden. Zwischen Seramis und Lehm eine Gaze schalten, damit die Ameisen nicht weiter runter graben... aber bringt das überhaupt was? Finden Ameisen nicht immer einen Weg? So gut kann das doch keiner trennen...
    Ich weiß nicht, was ich tun soll... erstmal weiterhin von oben bewässern und hoffen, dass die Kammer unten nie bezogen wird?


    Im nächsten Bericht kommen wieder Fotos, bin nur grad nicht an meinem eigenen Rechner.

  • 29. Juni 2010


    So... auf Mickys Rat hin habe ich heute wieder einen Strohhalm eingebaut. Diesmal im linken Bereich der Farm, wo zwar ein Gang und eine Kammer sind, die Kammer jedoch unbewohnt ist. Der Gang wurde bei meiner Arbeit zerstört, die Kammer und ein horizontaler Gang zum restlichen Wohnsystem stehen noch, die Kammer ist also auch noch zugänglich und ich denke den vertikalen Gang basteln sich die Damen wieder zurecht.
    Ich habe einen Schraubendreher gefunden, der exakt den Innendurchmesser des Stohhalms hatte und auch genau die richtige Länge hatte. Strohhalm zugeschnitten, über den Schraubendreher gestülpt, das ganze vorsichtig ins Erdreich gebohrt bis unten durch, dann den Schraubendreher wieder rausgezogen und den Strohhalm fest gehalten. Natürlich sofort getestet und 10 ml Wasser durch den Strohhalm laufen lassen -> astrein -> Maggie wieder glücklich :grinning_squinting_face:


    Wie versprochen hab ich heute wieder Fotos gemacht.
    Einmal das Formicarium von oben, vom weißen Arena-Sand sieht man schon bald nix mehr, dafür ist vorn und rechts alles bunt, die verschiedenen Bodenschichten werden auffallend gleichmäßig verteilt. Das Reagenzglas fehlt, dafür dient nun ein Schnappdeckelglas als Wasserquelle. Die Steine etc. dienen nur als Deko. Die Motte in der Mitte des Bildes war nach 2 Minuten weg, obwohl ich noch am offenen Formicarium am herumhantieren war. Die war so schnell weg, ich habs noch nichtmal gemerkt :frage:
    Den Strohhalm hab ich nach dem Fotografieren oben noch mit Watte verschlossen. Unten ist er aber offen.
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    Der Hauptgrabungsort mal von der Innenseite. Vorn ein frischer Kleks Zucker-Honig-Lösung. Schleppen sie bei euch eigentlich auch immer tonnenweise Lehm in den Honig? Warum tun sie das? Dient das der Konservierung? Sie machen das nicht immer nur manchmal... aber ich hab den Sinn noch nicht kapiert. :hang:
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    Hier das Formicarium von vorn:
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    Und hier von vorn mit entfernter roter Folie. Man sieht sehr schön einige Gänge sowie die drei Kammern, die mir bisher aufgefallen sind. Oben links ist eine Kammer, bei der nachträglich die Scheibe mit gelbem Lehm verbaut wurde (vielleicht war ich zu neugierig?). Rechts auf mittlerer Höhe sieht man die große Hauptkammer, wo sich fast die gesamte Brut befindet. Schräg darunter direkt über dem Seramis befindet sich noch eine Kammer, an der gerade gearbeitet wird. Auch hier befinden sich schon ein paar frische Puppen.
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    Hier ein Blick in die Hauptkammer. Die fleißigen Meisen kümmern sich um die zahlreichen Larven und Puppen und an der Scheibe sieht man richtig schön einige Eipakete :huepf:
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    Und hier noch ein kurzer Blick in die Kammer über dem Seramis. Nicht so gut zu sehen, aber ein paar Puppen und Larven sind drin.
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    Ein bischen Sorge macht mir das momentan heiße Wetter. Welche Maximaltemperaturen vertragen Myrmica rubra? Aktuell herrschen hier 29.8°C trotz abgehängter Fensterscheibe. Abkühlen tuts erst, wenn die Sonne weg ist, so gegen 23 Uhr. Vertragen die Kleinen das noch? Wie weit darf die Temperatur maximal steigen, und kann ich etwas tun, damit sie es besser aushalten? :krank:

  • 2. Juli 2010


    Habe von einer Freundin gestern ein paar Ableger Grünlilie bekommen und heute ins Formicarium integriert. Die hintere Farm ist ja mit Seramis gefüllt, dort habe ich die Ableger reingesetzt, und dann Sand drübergestreut, damit A) das Wasser nicht so schnell verdunstet B) die Ameisen nicht immer im Seramis herumturnen und C) weil es einfach schöner aussieht, wie ich finde. Der dritte Punkt zumindest zählt, ob die ersten beiden auf lange Sicht was bringen, mal schauen. Zum Bewässern hab ich links noch einen Strohhalm integriert, damit der Sand nicht immer weg schwimmt.


    So sieht das ganze von oben aus jetzt:
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    Und so von vorn:
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    Auf dem zweiten Bild sieht man, dass die Ameisen einen neuen Gang angelegt haben. Und zwar ganz unten, dicht über dem Seramis haben sie einen horizontalen Gang fast über die gesamte Länge gegraben. Nur ganz rechts befinden sich 2-3 cm Verbindung zwischen Lehmboden und Seramis.
    Frage: Kann der Boden so überhaupt von unten bewässert werden? Die Kohäsionskräfte werden doch hier unterbrochen, also das Wasser kann sich nicht nach oben durchsaugen... Wird das zu Problemen führen?


    Außerdem ist die Brut schon wieder umgezogen. Die ist nun komplett in der unteren Kammer, wie man hier sieht, ist die große Kammer oben leer.
    Vor 10 Minuten wurden bei uns 30 Grad erreicht. Hoffe die Ameisen halten das durch. Heute hab ich eine frisch geschlüpfte Arbeiterin auf dem Friedhof gefunden.
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  • Die Ameisen sind wieder umgezogen. Aus irgendeinem Grund steht der untere Gang und die angeschlossene Kammer halb unter Wasser. Ich vermute, dass das Wasser irgendwie aus der hinteren Farm über den Sand in der Arena in die vordere Farm gezogen ist. Anders kann ichs mir nicht erklären. Die Brut ist jetzt wieder in der oberen Kammer. Ich hoffe, dass es keine Verluste gab. Die Brut sieht weniger aus, aber es liegt auch noch welche in einem angeschlossenen Gang. Wenn der Wasserstand langsam gestiegen ist haben die Kleinen hoffentlich schnell genug reagiert.


    *edit* Es sieht so aus, als sei schon matschige Erde nachgerutscht, die Kammer unten existiert nicht mehr und ich glaube der horizontale Gang verläuft nun höher als vorher... Mist... ich hoffe es wurde niemand verschüttet... und hoffentlich rutscht nichts mehr nach. Sowas blödes, aber wer konnte denn ahnen, dass sich das Wasser da so stark aus dem hinteren Bereich rüberzieht? Nen anderen Grund finde ich nicht, denn ich hab nicht so stark gewässert in der Farm.


    *edit edit*
    Große Hektik im Formicarium. Die Ameisen haben in Windeseile eine Kammer direkt unter der Oberfläche gegraben und die Hälfte der Brut dorthin gebracht. Außerdem sind sie sehr aufgeregt, suchen eine Möglichkeit, ein neues Nest zu bauen. Die Farm säuft ab... :loudly_crying_face:
    Hab wieder ein Reagenzglas in die Arena gelegt, vielleicht ziehen sie ja dahin zurück.
    Werde wohl morgen die hintere Farm einrichten müssen... die vordere wird wohl erst Weihnachten wieder trocken sein.... args... :boese:


    Uuuund.... ich hab wohl grad nen Männchen in der Brutkammer entdeckt! Klein, schwarz und mit Flügelchen! Jetzt sollte ich wohl den Deckel auf dem Formicarium lassen?
    Anfang Juli ist ja eigentlich noch zu früh für den Schwarmflug, liegt das an der Umgebungsänderung oder am Wetter, dass die so früh dran sind?

  • 11. Juli 2010 - Reges Treiben und erster Anflug von Panik


    Seit Tagen sind die Ameisen fleißig. Und sie buddeln alles um, was nicht niet- und nagelfest ist. Im Seramis suchen sie immernoch verzweifelt nach einer Möglichkeit, ein Nest einzurichten, aber das Substrat scheint ihnen wohl nicht zu schmecken.
    Stattdessen haben sie jetzt die ganze Arena unterhöhlt. Meine Information, dass die Ameisen nicht im Sand graben würden war wohl falsch. Letzte Woche, beim Einsetzen der Pflanzen, habe ich großzügig Sand in der Arena verteilt und eine Art Dünenlandschaft erstellt (siehe Bericht vom 2. Juli). Diese Dünenlandschaft ist nun eine Kraterlandschaft.
    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/100711/temp/t96xdmsu.jpg]


    Gestern habe ich den Ameisen eine Motte gegeben. Eine große, fette, die ich bei uns im Treppenhaus eingesammelt habe. Sie lebte noch und ich habe es bereut, sie lebend gefüttert zu haben. Einerseits war es sehr interessant zu beobachten, wie die Kolonie den Eindringling gemeinsam vermacht hat. Mit ~ 20 Arbeiterinnen gleichzeitig haben sie sich auf sie gestürzt, sie an den Flügeln oder Beinen fest gehalten und auf sie eingestochen. Nach ein paar Minuten tat mir die Motte irgendwie leid. Das ist zwar einerseits ein Stück Natur, aber andererseits hätte die Motte in der Natur einfach weg fliegen können. Ein völlig gesundes Tier dieser Größenordnung wäre niemals Beute einer M. rubra Kolonie geworden, denke ich. Deswegen werde ich dieses Experiment nicht wiederholen, obwohl es sehr interessant mit anzusehen war.


    So gestresst wie heute habe ich die Ameisen noch nie erlebt, allerdings hatten wir heute auch Spitzentemperaturen von 32.8 Grad erreicht. Möglicherweise liegt die hohe Aktivität an der Wärme, die den Stoffwechsel der Kleinen so ankurbelt?
    Auf jeden Fall war und ist heute alles unterwegs. Gestern und vorgestern sind viele neue Arbeiterinnen geschlüpft, zumindest waren zahlreiche hellere Individuen zu sehen. sie fouragieren durch das Formicarium, rennen die Scheiben rauf und runter und rennen wie von der Tarantel gestochen durch ihren Bau, wenn ich hineinschaue. Heute war sogar eine Gyne am fouragieren, wobei sie es sehr eiligt hatte, von der gegenüberliegenden Seite des Formicariums aus einem Loch kommend wieder in den Hauptbau zurück zu laufen.


    Brut habe ich heute keine mehr gesehen. Ich nehme an, dass der Großteil nun geschlüpft ist und erstmal wieder Eier nachgelegt oder die Larven hochgezogen werden müssen, und ich die kleine Brut durch die leider sehr lehmigen Scheiben nicht ausmachen kann. Eine andere Möglichkeit wäre, dass die Brut an einen Ort verbracht wurde, den ich nicht sehen kann. Z.B. in einen der neu angelegten Gänge unter dem Sand oder zwischen den Kieselstein-Haufen. Möglicherweise resultiert die hohe Aktivität auch aus einem erhöhten Proteinhunger, wenn junge Larven zu versorgen sind? Frische Futtertiere werden zumindest meistens (aber nicht immer) rasch angenommen. Getrocknete Gammarus dagegen werden direkt und ohne Umwege auf den Müll verfrachtet.


    Und natürlich, wie sollte es anders sein, gab es heute den ersten Ausbruch. Ich wollte die letzten Tage schon nachfragen, wie dick man Paraffinöl auftragen sollte, denn die Kleinen liefern immer einfacher über das Öl. Heute nahezu ungehindert, und als ich den Deckel öffnete, um neue Futtertiere in die Arena zu legen, hingen bereits zwei Arbeiterinnen am Deckel. 3, 4, 5, 6 Tiere folgten und liefen auf dem Glasrand herum. Ich hatte alle Hände damit zu tun, sie wieder in die Arena zu schubsen. Eine Arbeiterin lief auf der Außenseite des Formicariums herunter und verschwand auf Nimmerwiedersehen. Nun hätte ich eigentlich vier Hände gebraucht, eine zum runterschubsen der Ameisen vom Rand, eine zum Einfangen der Flüchtlinge und zwei zum Auftragen von neuem Öl. Irgendwie schaffte ich es dann doch, den Deckel des Öls zu öffnen, ein Taschentuch zu tränken und das Öl dick auf das Glas aufzutragen... geschafft... *puh* Verluste: eine Arbeiterin und eine Ladung Adrenalin.


    [Blockierte Grafik: http://s5.directupload.net/images/100711/temp/k26cxooh.jpg][Blockierte Grafik: http://s3.directupload.net/images/100711/temp/dsq87hhb.jpg]

  • 12. Juli - Die Kolonie vor lauter Ameisen nicht sehen können.


    Ich musste heute sehr lange arbeiten. Zugegeben, ich war sehr kaputt, aber davon gleich blind werden?


    Also, noch in Erinnerung an das gestrige Gewusel suche ich mein Formicarium auf, schaue hinein und sehe: nichts! Gar nichts! Doch halt... eine Ameisen am Wassertank. Und sonst... gähnende Leere!


    Ich fummel also die rote Folie von der Farm ab und schau hinein - bis auf 3-4 Arbeiterinnen nichts. Keine Brut, kein Gewusel, keine Arbeiterinnen, die herumlaufen. Wie ausgestorben.


    Als ich schon überlege, das Formicarium umzudrehen, um zu gucken, ob sie es sich jetzt doch im Seramis bequem gemacht haben fällt es mir wie Schuppen von den Augen: Keine 5 cm von meiner Nase entfernt sitzen sie. Alle. Auf einem Haufen. Und unter ihnen ein paar Larven und Puppen. Sind die Kleinen heute glatt ausgezogen...


    Man sieht, dass die Kolonie trotz vieler Todesfälle gewachsen ist. Es sind viele Arbeiterinnen geschlüpft. Die aktuelle Brut ist relativ klein, im Verhältnis zu der gelieferten Brut. Es sind überwiegend Larven, kaum Puppen. Und man sieht zwei Männchen. Wo die wohl herkommen? Und werden die gar nicht versuchen, auszufliegen?


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    Muss ich mir Gedanken machen, dass die Ameisen mit Sack und Pack ausgezogen sind? In der Farm ist inzwischen kaum noch Lehm drin (ich hab das Gefühl, sie haben mehr rausgebuddelt, als drin gelassen. Ich bin auch nicht sicher, ob der Boden noch feucht genug ist. Hab seit der Überschwemmung nichts mehr nachgefüllt. Kann dieses Verhalten auf irgendwas hindeuten, oder ist alles im Lot?

  • 19. Juli 2010


    Seit ein paar Tagen läuft bei mir ein regelrechtes Massensterben. Das schlimme: Es handelt sich überwiegend um junge Ameisen oder um ungeschlüpfte Puppen. Aktuell ist die Kolonie stark rückläufig. Ich hab zwar nicht nachgezählt, aber bei den Mengen, die ich da jetzt raus hole, kann das Wachstum nur noch negativ sein. Zumal ich seit Tagen keine Brut mehr gesehen habe.

    Eine Königin (keine Ahnung, ob es immer die gleiche ist oder verschiedene) läuft ständig mit in der Arena rum, als wenn sie neu gründen wollen würde.


    Diese Tiere habe ich gestern aus der Arena gesammelt:
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    Dann dachte ich, ich hätte vielleicht zu wenig gefüttert. Hab 5 Motten angeboten, wovon alle genommen wurden. Heute hab ich eine Motte auf der Müllhalde gefunden, und außerdem diese Tiere:
    [Blockierte Grafik: http://s5.directupload.net/images/100719/temp/a8dwxlkk.jpg]


    Hier nochmal ne Puppe oder ein frisch geschlüpftes oder nicht geschlüpftes Tier aus der Nähe:
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    Aktuell laufen noch drei Arbeiterinnen mit je einer Toten in der Arena herum und suchen eine Möglichkeit, sie abzuladen. Außerdem laufen zwei frisch geschlüpfte Tiere in der Arena herum, jedoch sind sie wesentlich langsamer, als die Alttiere. Krank? Geschwächt? Oder noch nicht fit, weil sie grad erst geschlüpft sind?
    Ich rechne mit dem schlimmsten: dass ich einen Parasit oder ein Virus in der Kolonie habe. Oder es einfach nur an den hohen Temperaturen der letzten Wochen lag. Oder zu wenig Feuchtigkeit... werde jetzt gleich nochmal nachwässern....


    Diskussionen zu dem Fall diesmal bitte nicht in die Haltungsdiskussion, sondern in diesen Thread. Danke!

  • 26. Juli 2010 - 2:30 Uhr

    Inzwischen sind definitiv 2 Gynen tot. Eine dritte vermute ich tot, da die Arbeiterinnen etwas durch die Arena getragen haben, was stark nach einer Gynen-Gaster aussah. Damit wären dann nur noch maximal 3 Gynen vorhanden. Bei einem Blick in die Farm konnte ich eine umherwandernde Gyne entdecken. Außerdem schon wieder ein Geschlechtstier.


    Inzwischen ist nahezu der gesamte Bodenbereich der Arena unterhöhlt, aufgehäuft und ein zweites Mal durchtunnelt. Die 8 Futtertiere (4 Fliegen, 4 Motten) von Freitag sind restlos verschwunden.


    Ich befürchte das schlimmste für meine Kolonie, gebe die Hoffnung aber nicht auf. Vielleicht handelt es sich hierbei wirklich um einen Teil einer ausgegrabenen Kolonie und die Gynen mussten sterben, weil das Gynen-Arbeiterinnen-Verhältnis nicht stimmte. Vielleicht auch Nachwirkungen der Hitze. Vielleicht aber stammten die toten Jungameisen auch von diesen Gynen und die Kolonie hat die Gynen jetzt "beseitigt", weil sie keine lebensfähigen Arbeiterinnen produzieren. Alles nur Mutmaßungen... ich hoffe jedenfalls, dass die verbliebenen Gynen bald wieder anfangen zu produzieren und ich vor der Winterruhe noch neue Arbeiterinnen bekomme.


    Was die Kolonie ansonsten angeht: Die Arbeiterinnen sehen alle recht fit aus. Keine Tiere, die apatisch in der Ecke sitzen oder orientierungslos herumschleichen. Alle Arbeiterinnen wirken gesund, und die Pigmentierungen sind teilweise sehr unterschiedlich, was mich darauf schließen lässt, dass eben nicht alle Puppen gestorben sind.

    19:00 Uhr


    Und die nächste tote Gyne... sie zuckt zwar noch, aber liegt gekrümmt am Nestausgang. Damit sind 4 von 6 Gynen nachweislich dahin.
    Futtertiere werden nach wie vor en masse angenommen. Ich fütter überwiegend Futtermotten, die bei uns in der Küche rumfliegen... (hoffentlich nicht mehr lange, mussten unsere ganzen Getreidevorräte weg werfen).
    An den Motten kanns nicht liegen, oder?

  • 30. Juli 2010 - 20:00 Uhr


    Seit heute morgen sitzen einige der Arbeiterinnen außerhalb vom Nestausgang vorne links in der Ecke. Gammeln einfach an der Scheibe rum, keine Ahnung, was das soll.
    Uuuuund... die letzte noch lebende Gyne ist aufgetaucht. Saß ne Weile mit in der Runde und ließ sich betüddeln. Also lebt sie noch. Sah auch recht fit aus. Ich hoffe, sie kommt durch und die Kolonie fängt nochmal von vorn an.
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    31. Juli 2010 - 15:30 Uhr


    Heute hab ich meiner Kolonie mal was feines angeboten. Ich hab sone olle Stinke-Wachsblume herumstehen (jeder, der schonmal ne blühende Hoya sp. hatte weiß, was ich meine...), und die trägt einen Blütendolden. Ich hab mich erinnert, dass ich mal gelesen habe, dass man Hoya sp. in Geckoterrarien pflanzen kann und die Geckos gern die Necktar auflecken. Also hab ich ich eine Blüte abgebrochen und ins Formicarium gelegt. Sie wurde quasi sofort okkupiert. *schmatz* :gulp:


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  • 4. August 2010


    Ich glaub langsam pendelt sich alles ein. Gestern noch wieder zwei tote Arbeiterinnen gefunden, heute aber nichts mehr. Die Kolonie ist sehr gefräßig. Sie fahren total auf die Hoya carnosa ab und schleppen begierig Proteine nach Hause.


    Eine Motte, die ich mit einem Schnappdeckelglas gefangen hatte, hatte ein Gelege an der Innenwand hinterlassen. Ich hab die Eier schlüpfen lassen und den Ameisen dann den Haufen Larven angeboten. Das Foto hab ich leider zu spät gemacht, 75% der Larven wurden schon verschleppt :grinning_squinting_face:
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    Das Interesse an leckerem Blütennektar ist auch gestiegen:
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    Und hier wird eine ausgewachsene Mottenlarve abtransportiert:
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    Leider ist mir heute Abend beim Sauermachen und der Kontrolle der Nestfeuchtigkeit aus Unachtsamkeit ein Glas aus dem Regal gefallen. Das hat so gepoltert, dass die ganze Kolonie sofort in Alarmbereitschaft versetzt wurde. Die Kolonie ist doch größer als ich gedacht hatte... ein paar Minuten später hatten sie sich aber wieder beruhigt, 8 hingen an einer Schwebfliege, der Rest hatte sich weitgehend zurück gezogen.

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  • Freitag, der 13. August 2010


    Tja... das wars dann wohl... gerade die letzte Gyne tot aus dem Formicarium entfernt. So macht das natürlich keinen Spaß, wenn gleich die gekaufte Startkolonie den Bach runtergeht.
    Was mach ich denn jetzt mit den Arbeiterinnen? Die letzten zwei Wochen lief alles so gut.... :angry_face:
    Ich denk mal das beste wird sein das Formicarium komplett zu leeren und zu desinfizieren, vielleicht ist ja doch ein Virus, das Gynen und Brut befällt, in der Kolonie.


    Hat jemand einen Tipp, wie ich am besten desinfiziere? Mit heißem Wasser hab ich irgendwie Angst, dass das Glas springt, da es sich um ein Appartement handelt, das in der Mitte einen abgeschlossenen Hohlraum hat. Und Einfrieren dürften einem Virus nicht wirklich viel ausmachen bei den Temperaturen, die eine kleines Tiefkühlgerät so erreicht, oder? Wie krieg ich den Kasten steril, um ihn dann einer meiner Startkolonien anzubieten?

  • 19. August 2010


    Habs noch nicht gewagt, die Kolonie zu vernichten. Ich glaube ich warte damit auch noch bis mindestens zur Winterruhe. Wenn bis dahin keine Brut mehr kommt, dann kann ichs wohl endgütlig vergessen. Ansonsten habe ich ja erwähnt, dass ich 5 Gynen komplett tot gefunden habe und zusätzlich eine Gynengaster. Ich hoffe irgendwie, dass die Gaster nicht von der sechsten Gyne stammt. Ist ja auch irgendwie seltsam, wieso sollten die Arbeiterinnen die Gaster abbauen und herumschleppen, und der Rest der Gyne taucht nie auf.


    Außerdem meine ich mir heute eingebildet zu haben, eine Gyne im Nest gesehen zu haben. Das kann aber auch Wunschdenken gewesen sein, ich habe sie nur sehr kurz gesehen und durch stark zugekleisterte Scheiben. Vielleicht war es Einbildung und es war doch nur eine große Arbeiterin. Auf jeden Fall ist immer noch Brut in Form von Puppen vorhanden, was aber ja normal ist, da der Tod der letzten Gyne noch nicht so lange her ist. Theoretisch muss ich, falls die letzte tote Gyne tatsächlich die allerletzte der Kolonie war, noch bis Ende September mit jungen Arbeiterinnen rechnen. Bis dahin kann ich mit der Entscheidung ja warten, vielleicht wendet sich doch noch alles zum Guten und ich kann die Kolonie in die Winterruhe schicken.


    Hab übrigens wieder ein Männchen gesehen. Hockt da irgendwo im Nest herum.

  • Update 9. Oktober 2010


    Nachdem ich zwei Gynen geschenkt bekommen habe und die Adoption versucht habe, was jedoch zumindest bei der ersten Gyne nicht geklappt hat (Details hier) gabs erstmal nichts neues mehr. Die Aktivität ist immernoch sehr hoch, obwohl der Raum schon deutlich abgekühlt ist. Futtertiere werden in Massen angenommen.
    Heute habe ich mal wieder einen Blick ins Nest geworfen und eine kleine Anzahl an richtig fetten Larven entdeckt. Da der Tod der letzten Gyne bereits fast zwei Monate her ist gehe ich nun davon aus, dass die verbliebene, kürzlich gesichtete Gyne doch noch fortpflanzungsfähig ist. Ich hoffe jetzt mal, dass aus den Puppen keine Männchen werden, aber bin optimistisch :smiling_face:

  • 13. März 2011


    Es gibt erfreuliche Nachrichten. Vor rund drei Wochen habe ich die Ameisen aus der Winterruhe geholt und das Nest noch einmal befeuchtet. Danach habe ich das Nest austrocknen lassen und ein Ytong-Nest gebaut. Grund: Die Arena des Appartements war im Winter so stark geschimmelt, dass ich die Ameisen möglichst schnell umsiedeln wollte. Außerdem nervte es mich, dass ich keinerlei Einblicke in das Nest hatte, um die Anzahl der Gynen und der Brut zu kontrollieren. Ich wollte ihnen das alte Nest mit Wassermangel unbequem machen.


    Gestern Abend schloss ich dann das neue Ytong-Nest an. Der Umzug fand heute Mittag bereits statt.


    Unruhe in der alten Arena:
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    Die ersten Ameisen richten sich ein:
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    Die erste Brut, Larven und Ameisen sind auch schon drüben:
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    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/110313/temp/9nwjekdv.jpg]


    Eine der Gynen wird zum neuen Zuhause begleitet:
    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/110313/temp/5dh2iqja.jpg]


    Eine Larve und Eier werden transportiert:
    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/110313/temp/mmtgaayw.jpg]


    Der Umzug ist geschafft, die Brut ist drüben und.... ich traute meinen Augen nicht, es waren doch tatsächlich zwei Gynen da!!
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    [Blockierte Grafik: http://s1.directupload.net/images/110313/temp/laii26b4.jpg]


    Nach dem Umzug der Ameisen in das neue Nest habe ich die alte Arena abgetrennt und die neue rangehängt. Dann habe ich in mühsamer Kleinarbeit die restlichen Ameisen rübergesammelt. Naja, so viele warens nicht mehr, vielleicht 20-30 Stück.


    Der Boden in der neuen Arena besteht aus einer millimeterdicken Schicht Sand-Lehm-Mischung, die bis auf eine kleine Ecke komplett durchgetrocknet war.
    Die kleinen Grabwütigen habe natürlich sofort angefangen, in der Ecke zu graben :totlach:
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    Zum Abschluss noch ein kleines Video von dem Umzug:

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