Wie "stabil" ist die Körperfärbung bei Myrmica spec. ?

  • Ich hätte da mal eine kleine Frage:


    Gibt es bei der Gattung Myrmica große Variationen bei der Körperfärbung oder sind die ehr "stabil" ?


    Ich habe 2 Myrmica spec. Gynen bei deren Farbe/Größe ich von Myrmica rubra/ruginodis ausgegangen bin (für die Identifizierung hier hatten die Bilder nicht gereicht, wird aber in kürze wiederholt :winking_face: )


    Inzwischen sind die ersten Arbeiterinnen geschlüpf und ich bin etwas irritiert. Die Arbeiterinnen sind extrem hell (Bernsteinfarben mit einem Hang zu Gelb) aber das seltsamste ist das helle/blasse Jadegrün an Gaster und Kopf. Anfangs dachte ich sie einfach nur frisch geschlüpft/noch nicht fertig ausgehärtet sind und noch entsprechend nachdunkeln, aber inzwischen sind es schon 2-3 Wochen her das die erste Arbeiterin geschlüpft ist (sind jetzt schon 8 ) und sie haben immernoch diese Färbung.


    So lange dauert es ja nicht bis sie ausgehärtet sind, oder ?


    Könnte es sein das sie einfach nur einen (selteneren) Farbschlag innerhalb der Gattung haben oder ist ehr davon auszugehen das es sich um eine andere Art handelt ?


    lG
    Skrag

  • Hallo,


    die überhelle Färbung kommt manchmal vor, auch bei normalen M. rubra. Evtl. sind sie auch nach diesen 2 Wochen noch nicht ganz ausgefärbt. Das dauert eben. Meine Manica rubida Arbeiterinnen, die seit 2 Wochen vorhanden sind, sind auch noch bernsteingelb gefärbt. Das ist kein Bestimmungskriterium. Und ja, die Färbung ist unterschiedlich, wenn man etwas Erfahrung hat ist sie sogar z.T. hilfreich für die Bestimmung. Zum Beispiel bei schnecki und sulcinodis ist eine dunkle Fäbrung des Kopfes und der Gaster ziemlich ausgeprägt, oft kann man sie danach einordnen. Viele Trockenrasenarten, zum Beispiel sabuleti, besitzen eine sehr dunkelbraune Färbung, da weiß man sofort, dass können z.B. keine M. rubra. Wobei auch die Färbung innerhalb eines Volkes sehr oft varriiert. Und natürlich ist die Färbung nicht das Entscheidente bei der Bestimmung, schon allein wegen diser Variationen, sondern nur ein Indiz. Übers Internet kann ich so keine Myrmica Bestimmen, geht nicht, oft zu unnatürliche Darstellung der Farbe, außerdem ist der gesamte Habitus wichtig.


    Grüße, Phil

  • Okay, dann mal Danke für die Infos. Ich werde einfach noch eine Weile Warten und später werde ich sowieso nochmal das USB Microscop rauskramen und einen erneuten Bestimmungsversuch starten (hat damals bei meinen Myrmica rubra ja auch bestens geklappt wenn man weiss wo man sein Augenmerk bei Detailaufnahmen richten muss)


    lG
    Skrag

  • Hola,


    die Cuticula ist ein unveränderbares Gebilde aus gebeizten und starren Proteinverbindungen, die weder geändert, umgefärbt noch gedehnt werden können.
    Lediglich die Intersegmentalhäutchen, die weißen Membranen zwischen den Platten, können sich anpassen.


    Eine frisch geschlüpfte Imago ist noch weich und oftmals sehr hellgelb bis cremeweiß. Ausnahme zB wieder einmal Camponotus, denn hier kommen die Imagines fast ausgefärbt "zur Welt".
    In den nächsten Stunden und max. wenigen Tagen (!) wird die Cuticula durch Beizvorgänge von Gelb über Rot-Braun und Braun bis Schwarz gefärbt und gehärtet, eine weitere Dunkelung ist zu vernachlässigen. Das Ausmaß der Färbung steht nebenbei in direktem Zusammenhang mi der Härte der Cuticula. Je härter und dicker die Cuticula, desto intensiver und dunkler ist die Grundfarbe.
    Andere, glänzende Farben wie Silber, Grün, Gold oder Petrol sind dann keine Einfärbungen IN der Cuticula, sondern lichtbrechende Strukturen AUF der Cuticula. Diese Farben stehen sofort, spätestens jedoch direkt nach Aushärtung zur Verfügung.
    Frisch geschlüpfte Imagines, besonders hellerer Arten, sehen immer eine zeitlang propper und "frischer" aus... die Cuticula ist noch sauber, glänzend und unzerkratzt!


    Die Färbung von Imagines ist sehr wohl typisch und artspezifisch, unterliegt jedoch gewissen natürlichen Schwankungen.
    Aber es wäre wohl fasch zu sagen, dass Myrmica rubra ein fröhliches Farbspiel zeigt.

  • Zitat

    In den nächsten Stunden und max. wenigen Tagen (!)

    Dann dunkeln sie also nicht mehr nach so alt wie sie sind und bleiben so hell. Das wird langsam recht interessant, ich glaube ich müsste echt mal langsam das USB Microskop auspacken und ein paar Bilder knipsen.


    Danke für die Infos


    lG
    Skrag

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