Xhnnas Haltungsbericht Pheidole pallidula

  • Hallo zusammen,


    parallel zu meinen Messor barbarus habe ich mich entschieden noch Pheidole pallidula zu halten. Ich wollte eine Kolonie haben die ich das ganze Jahr über durchpflegen kann und die nicht all zu viel Aufmerksam braucht was Arenabau etc angeht. Im Internet gab es reichlich informationen über diese Art und durch die beeindruckende Rekrutierung habe ich mich zu dem kauf entschlossen.


    Ich werde diesesmal die Posts versuchen etwas besser zu konstruieren. Der Eingangspost (also dieser) wird quasi eine Übersicht sein über die aktuelle Anzahl, angenommenes Futter, verweigertes Futter, etc.


    Erst einmal vielen Dank an RC Ameise für diesen wirklich ausführlichen Steckbrief, er hat mich ermuntert die Ameisen zu kaufen.









    Steckbrief
    Pheidole pallidula – eine kleine, meist am Mittelmeer auftretende Ameisenart mit hoher Wachstumsrate.


    Unterfamilie: Myrmicinae (Knotenameisen)


    Gattung: Pheidole


    Untergattung:


    Art: pallidula


    Nahrung: Insekten (sehr starkes Jagd verhalten), Honigtau, kleine Körner (Nachtkerzen- und Grassamen)


    Lebensraum: Südeuropa, Mittelmeerraum


    Habitat: an warmen Standorten; oft in Erdnestern oder unter Steinen


    Königinnen: monogyn, selten auch polygyn


    Gründung: claustral


    Winterruhe: von Ende November bis Mitte Februar, kann ausgelassen werden


    Schwärmzeit: von Anfang Juli bis Mitte August


    (Körper-)Größe: Königinnen: ca. 6-8 mm


    Arbeiterinnen: ca. 1,5-2,5 mm


    Männchen: ca. 4-5 mm


    Soldaten: ca. 4-5 mm


    Aussehen/Färbung: Königinnen: gelb, braun, rotbraun bis fast schwarz; groß, kräftig


    Arbeiterinnen: gelb, braun, rotbraun bis fast schwarz


    Männchen: braun, schwarz; schlank


    Soldaten: braun, rotbraun bis fast schwarz; großköpfig


    Entwicklungszeiten der Arbeiterinnen:


    Ei zu Larve: ca. 7-12 Tage


    Larve zu Puppe: ca. 5-10 Tage


    Puppe zu Imago: ca. 11 - 13 Tage


    Insgesamt: ca. 4-5 Wochen


    Puppen: Nacktpuppen


    Sonstige Angaben: Es treten in großer Zahl kleine
    Arbeiterinnen, sowie in geringerer Zahl Soldaten auf. Eine Königin wird
    im Durchschnitt ca. 10-15 Jahre alt. Pheidole pallidula werden oft als
    „Ausbruchskünstler“ bezeichnet. Erfahrungen mit diversen
    Ausbruchssicherung sind bei dieser Art daher Pflicht!


    Allgemein


    Pheidole pallidula ist eine sehr kleine, in vielen Farben auftretende
    Ameisenart. Normalerweise tritt sie an warmen Standorten im
    Mittelmeerraum auf, jedoch kommt sie mittlerweile auch schon in
    mitteleuropäischen Gewächshäusern vor - ungewollt durch den globalen
    Handel von Pflanzen eingeschleppt. Diese Art ist bei den Haltern vor
    allem deshalb beliebt, weil sie als einzige europäische Art eine echte
    Soldatenkaste besitzt und deshalb ein sehr aktives Jagdverhalten
    aufweist. Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit sollte man in der Haltung
    dem südeuropäischen Klima anpassen. Die Temperatur sollte ca. 24-27°C
    betragen und die Luftfeuchte ca. 40-60%.




    Gründung


    Pheidole pallidula Königinnen gründen claustral. Das bedeutet, dass die
    Königin sich eine Gründungskammer baut (in der Haltung ist das RG die
    Gründungskammer) und dort die ersten Arbeiterinnen aus körpereigenen
    Reserven großzieht. Die dabei entstehenden Arbeiterinnen sind etwas
    kleiner als ihre späteren Schwestern, diese nennt man Pygmäen und haben
    eine geringere Lebenserwartung.




    Bei der Gründung braucht die Königin Ruhe und Dunkelheit, das RG muss
    verschlossen sein und die Gründungskammer klein. Jeden Tag nachschauen
    ist also nicht fördernd. Da die Königin (und die Art selbst) aber nicht
    all zu empfindlich ist, kann man, wenn man denn unbedingt muss, alle
    zwei Tage kurz nachgucken. Am besten ist es aber, man lässt sie ganz in
    Ruhe oder guckt nur einmal die Woche.




    Anfang


    Bereits bei einer kleinen Kolonie kann es ganz schön spannend werden,
    denn bereits ab einer Volksstärke von ca. 30 Tieren können erste
    Soldaten entstehen.. Auch kleine Kolonien sind bereits sehr aktiv - es
    gibt also immer etwas zu sehen im Formicarium.




    Nestarten


    Bei der Wahl des Nestes sollte auf eine Insel verzichtet werden, da es
    Berichte gibt, die besagen, dass diese Art unter Umständen über das
    Wasser laufen kann. Beim Ytong ist die Gefahr hoch, dass Eier in die
    Poren fallen, deshalb sollten die Kammern mit Gips oder einer Sand-Lehm
    Mischung ausgekleidet werden. Gut eignen sich für diese Art Gipsnester
    und Ameisenfarmen bzw. Erdnester. Da die Art in freier Natur Erdnester
    bevorzugt und gerne gräbt, kann es vorkommen, dass sie sich in dem
    Bodengrund der Arena einnisten, wenn dieser feucht ist. Es sollte daher
    auf einen trockenen und am besten festen Bodengrund geachtet werden -
    außer man will, dass sie sich in dem Arenabodengrund einnisten.




    Futter


    Pheidole pallidula sind im Großen und Ganzen Allesfresser. Da sie sehr
    gerne jagen, kann man kleinere Insekten sehr gut lebend verfüttern.
    Hierbei sollte unbedingt auf eventuelle Milben oder andere Parasiten
    geachtet werden. Da die Soldaten große Mandibeln besitzen, können sie
    auch größere Insekten zerlegen. Pheidole pallidula Kolonien sollte immer
    genügend Futter angeboten werden, da sie sonst auf Streifzüge gehen und
    viele Ausbruchsversuche starten. Nebenbei sollte man ihnen auch
    Honig(wasser) anbieten. Vereinzelt berichten Halter auch, dass sie
    Körner annehmen.




    Langjährige Haltung


    Auch wenn Pheidole pallidula eine kleine Art ist, vermehrt diese sich
    recht schnell. Eine Kolonie kann nach ein paar Jahren schon an die
    10.000 Individuen besitzen. Aus dem Grund sollte vorgesorgt werden und
    ein Nest und eine Arena mit Anbaumöglichkeiten vorhanden sein. Über den
    Platzverbrauch und ob man den Ameisen diesen Platz überhaupt bieten
    kann, sollte man sich vor dem Kauf im Klaren sein. Zudem wird bei
    größeren Völkern der Nahrungsbedarf größer und die Ausbruchsfreudigkeit
    nimmt zu. Es sollte daher unbedingt eine gut funktionierende
    Ausbruchssicherung vorhanden sein und auf alle Fälle ein Deckel!



    Sonstiges


    Einige Halter berichten, dass die Ameisen sich durch Silikon fressen
    können. Deshalb ist große Vorsicht bei solchen Verklebungen geboten.
    Regelmäßige Kontrollen können helfen, bald undichte Stellen frühzeitig
    aufzuspüren und abzusichern und so den Ameisen keine Chance zum
    Ausbrechen zu geben.


    Eine Winterruhe kann bei 12-14°C von Ende November bis Mitte Februar
    durchgeführt werden, muss aber nicht. Die Entscheidung liegt ganz allein
    beim Halter.


    Pheidole pallidula können hier in Deutschland im Freien wohl nur im
    Sommer überleben. Doch sind die Tierchen oft schlau genug, um in den
    Herbstmonaten in ein Haus zu ziehen. Dort steht einem rasanten Wachstum
    nichts mehr im Wege - ganze Wohnungen können befallen werden. Ein
    solcher Fall hat sich bereits zugetragen. Damit so etwas nicht nochmal
    irgendwo passiert ist eine gut funktionierende Ausbruchssicherung bei
    dieser Art unumgänglich!


    Xhnnas Kolonie:


    Heimisch ist meine Kolonie in einem 60x30x40 Becken. Eigentlich ist es ein Aquarium und eigentlich auch viel zu groß, aber es sollte so eine Art Endzeitbecken werden in dem die Ameisen Dauerhaft bis zum Ende der Haltung überleben sollen.


    Das Becken


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    Arbeiterzahl:
    (Stand 23.04.2013)
    1 Gyne
    30 Arbeiterinnen
    4 Soldatinnen


    Futter:
    Pinkymaden - genommen


    Hier geht es zum Dikussionsthread: Klick

  • 23.04.2013


    Heute sind meine Meisen angekommen. Gekauft wurden sie im Antstore. Laut Beschreibung Gyne + 25-50 Stück - Es waren Gyne + 30 Arbeiterinnen und 4 Soldaten + etwas Brut. 3 Arbeiterinnen waren leider zerquetscht von dem Stopfen :frowning_face: Mit dabei waren auch kostenlose Pinkymaden. Neugierig wie ich war habe ich sie natürlich direkt ins Becken gelegt und eine Made angeboten. Super, die Made ist natürlich direkt ins Reagenzglas gekrochen und auf die Gyne zu, ich Panik, Arbeiterinnen Panik und die Soldatinnen? Die Rennen erst mal schön aus dem Reagenzglas raus und halten gebührenden Sicherheitsabstand. Zum Glück ist die Made irgendwann später wieder rausgekrochen, ich habe ihr dann mit einer Schere das Leben beendet und sie in der Mitte einfach mal durchgeschnitten. Nachdem die Ameisen den ersten Schock überstanden hatten, haben sie die Made auch als Futter akzeptiert. Großartig umgezogen sind sie nicht. Sie leben in einem sehr kleinen Reagenzglas. Ich werde ihnen die Tage ein größeres abgedunkeltes Reagenzglas anbieten in der Hoffnung dass sie umziehen.


    Ich muss ja sagen, als ich das Paket geöffnet habe bin ich ja fast vom Hocker gefallen. Ich wusste ja dass die Art recht klein ist, aber die sind ja echt winzig. Zudem sind auch einige Pygmäen dabei die gerade mal einen mm groß sind. Im vergleich zu meinen Messor Majoren echt ein Witz :smiling_face: Jetzt weiß ich auch warum 60x30x40 als Endgröße für diese Art empfohlen wird.


    So, wie versprochen das erste Bild.



    Wie man sieht sieht man nicht viel, diese kleinen Dinger sind wirklich winzig :smiling_face:

    Wird wirklich Zeit dass ich mir eine echte Kamera kaufe.



  • 26.04.2013


    Meine Damen sind in der Nacht vom 24. auf den 25. umgezogen und haben ihr Reagenzglas hinter sich gelassen. Sie sind bereits in den Bode gezogen, hatte nicht einmal die Möglichkeit gehabt ein alternatives Reagenzglas anzubieten. Da es ein relativ naturbelassenes Nest ist kann ich sie momentan auch nicht wirklich beobachten, nur ab und zu kommt mal eine Arbeiterin nach draußen. Ich habe ihnen eine große Wachsmottenlarve zerstückelt angeboten. Wurd etwas betastet 2/3 Arbeiterinnen waren auch mit ihr beschäftigt, dann wars das aber auch schon wieder. Honig wurde gar nicht angenommen.


    Gestern ist dann die rote Folie angekommen und die Heizmatte http://www.antstore.net/shop/K…-28W---selbstklebend.html


    Die Heizmatte hat die Größe 28 x 53, das Becken 30x60x40. Was meint ihr wo ich das dingen anbringen soll? Unter dem Formicarium oder an der Rückwand?



    02.05.2013


    Viel gibt es nicht zu berichten. Die Damen sind was das Futter angeht etwas wählerischer geworden. Heimchen werden gerne genommen, Wachsmottenlarven oder Puppe, sowie Pinkymadenpuppen werden verschmäht. Honig, Honigwasser, Zuckerwasser und Marmelade wird nicht mal angeguckt. Habe es gestern mit Leinsamen und Mohn mal versucht, werden aber auch nicht genommen. Ich gehe heute mal einkaufen, habe gehört dass Pheidole auch ganz gerne mal Shrimps essen. Vielleicht klappt es ja.
    Die Heizmatte heizt das Becken auf 28°C auf. Dadurch dass es aber ein geschlossener Deckel ist, steigt die Luftfeuchtigkeit auf über 70% und die Scheiben beschlagen. Dadurch verliert das Talkumpuder natürlich seine Wirkung (webei meine Damen eh darüber gelaufen sind, zwei durfte ich schon einsammeln)


    Es wird definitiv Zeit für das neue Becken. Habe mich immer noch nicht für eine Variante entschieden. Formicarien-bau.de reagiert nicht auf meine Anfrage, werde daher die klassische Variante bevorzugen und bei WoA ein neues Becken bestellen, da ist der Deckel wenigstens geeignet für Pheidole Arten. Lediglich die Größe ist noch nicht sicher. Ich möchte vermeiden dass ich jedes Jahr ein neues Becken dranhängen muss. Momentan überlege ich zwischen 50x30 und 60x30, das sollte mir lange Zeit dienlich sein.



    09.05.2013



    Ich habe mich nun gegen eine Zwangsumsiedlung entschieden und versuche das Becken nun so gut wie Möglich abzudichten. Habe einige kleinere Änderungen vorgenommen, Bilder folgen sobald ich meine neue Kamera habe. Soweit ich es sehen kann (habe ja keinen Nesteinblick) scheint sich die Kolonie gut zu entwickeln. Ich habe heute geräucherte Forelle angeboten. Es war sofort viel los in der Arena. Es ist aber zu beobachten, dass sie von der Forelle nur das Öl futtern, die Forelle selber bleibt unberührt.


    [Blockierte Grafik: http://www7.pic-upload.de/thumb/09.05.13/v6mcxad4qj2.jpg]



    [Blockierte Grafik: http://www7.pic-upload.de/thumb/09.05.13/msm7pmgmsf7.jpg]


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