Camponotus aethiops - Haltungsbericht

  • Familia: Formicidae | Subfamilia: Formicinae | Tribus: Camponotini | Genus: Camponotus | Species: C. aethiops


    C. aethiops ist eine kleinere Rossameisenart, die vor allem im Mittelmeerraum verbreitet ist. Man findet sie allerdings auch vereinzelt in Deutschland oder Österreich. Die Art ist ausgeprägt xerotherm, bevorzugt also ein trockenwarmes Klima. Die Art ist polymorph. Die Arbeiterinnen erreichen Größen von 5-10 mm; die Königinnen werden 12-13 mm groß. Sowohl die Königin als auch die Arbeiterinnen sind glänzend schwarz gefärbt. Diese Art soll eher kleine Kolonien von ein paar hundert Tieren ausbilden. Die Kolonien sind monogyn, wobei auch vereinzelt von Oligogynie berichtet wird.


    Vor knapp zwei Wochen erhielt ich eine kleine Kolonie (1 Königin + 2 Arbeiterinnen + Brut) dieser Ameisen. Wie bei mir für Gründungskolonien üblich, besteht das erste Zuhause aus einer kleinen Plastikbox, deren Boden in diesem Fall mit Gips ausgegossen ist. Als Nest dient das RG, in welchem ich die Kolonie bekommen habe. Da ich RGer aus Kunststoff nicht mag (sehr schlecht zum Fotografieren geeignet), steht ein zweites RG aus Glas bereit, welches durch Alufolie abgedunkelt ist und einen mit einem Korkring verkleinerten Eingang besitzt. Bislang führten diese Vorzüge allerdings noch nicht zu einem Umzug.


    Unter der Hälfte der Box liegt eine kleine Heizfolie (Infrarot), welche die Temperatur rund um die Uhr auf ca. 25-28°C hält.


    Was das Futter angeht, so wurde bislang nur Invertzucker angenommen. Dargereichte Fruchtfliegen wurden nicht beachtet. Da die Königin noch einiges an Reserven zu haben scheint (sehr pralle Gaster), scheint Protein-Futter wohl noch nicht nötig zu sein. Ich werde aber ab und an immer wieder welches anbieten.


    Nun ein paar Bilder der Kolonie:


    Das Zuhause (Die Korkstücke, welche zu sehen sind, haben nur den Zweck ein Umherrollen der RGer zu unterbinden):
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    Die Königin mit sehr praller Gaster:
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    Die Brut (Ich konnte 8 Larven und 2 Puppen ausmachen):
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  • Manchmal läuft nicht alles rund bei der Gründung einer Kolonie. So leider auch in dem diesem Fall. Aus den beiden Puppen, welche vorhanden waren, schlüpften zwar Arbeiterinnen, so dass deren Anzahl nun 4 beträgt, aber die vorhandenen Larven wurden teilweise gefressen oder entwickelten sich nicht weiter.


    Ein großes Problem war, dass die Kolonie keine Proteine annahm. Ich probierte diverse Futtertiere aus: von Fliegen bis zu Silberfischchen. Eigentlich alles Futter, welches die meisten Ameisen liebend gerne annehmen. Invertzucker hingegen wurde und wird begeistert angenommen.


    Da ich im letzten Jahr ähnliche Erfahrungen bei der Gründung einer Camponotus cruentatus-Kolonie machte, bei der dann das Anbieten der Futtertiere im RG zum Erfolg führte, testete ich dieses auch bei den C. aethiops. Allerdings wurden die Futtertiere, welche ich am Eingang deponierte, entweder nicht beachtet, oder hinaustransportiert.


    Schlussendlich hatte ich dann doch noch Erfolg, indem ich zweigeteilte Goldfliegen mit einer Federstahlpinzette direkt am Wattestopfen anbot. Dies sorgte im ersten Moment zwar für einen großen Aufruhr bei der Kolonie, doch kurze Zeit später begannen sowohl die Arbeiterinnen als auch die Königin die Fliege zu fressen. Seitdem biete ich alle paar Tage eine Goldfliege in dieser Form an. Mittlerweile geht es daher mit der Kolonie wieder bergauf, und es ist Brut in allen Stadien vorhanden.


    Allerdings stellt mich dieses Verhalten, welches ich nun schon zum zweiten Mal bei einer Camponotus-Art beobachten konnte, doch vor ein Rätsel!?


    Was die Temperatur angeht, so ist diese Art äußerst thermophil, die Ameisen lagern ihre Brut gerne in der Nähe der Wärmequelle (hier eine Heizfolie); und das bei Temperaturen von guten 28°C.


    Zum Abschluss noch ein kurzes Video der Kolonie:


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    So, das soll es für heute gewesen sein. Kommentare dürfen einfach hier in den Thread gepostet werden.

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