Beiträge von Rbn

    Hallöchen zusammen,
    ich habe vor ein paar Wochen eine Gyne ohne Flügel bei mir auf dem Schreibtisch aufgesammelt und ins Reagenz verfrachtet. Leider hab ich nicht die geringste Ahnung um was es sich dabei handelt. Vielleicht hat ja einer von euch eine Idee um welche Gattung es sich handeln könnte.
    Fundort wäre Aachen. Hoffentlich sind die Fotos von Gyne/Arbeiterinnen und Brut in Ordnung. Leider sind die kleinen sehr fleißig unterwegs was es schwierig macht gute Fotos zu kriegen. Länge der Arbeiterinnen ist um die 4mm.

    Naja, ich bezweifle, dass die Ameisen im Bezug auf die Brut besonders viel ,,wollen". Sagen wir es mal so: Wenn du weniger Protein gibst, wird sich der Stoffwechsel der Königin darauf ausrichten und ,,sparsamer" damit umgehen. Heißt: Sie legt weniger Eier. Deutlich weniger. Will sagen: Wo keine Eier, da keine hungernde Brut. Außerdem wird die bereits existente Brut kaum hungern, dafür reicht das Protein in den Körnern voll aus. Obwohl ich meinen Messoren mittlerweile so gut wie kein Protein mehr gebe, reicht das Protein aus den Körnern genau so weit, dass das die Kolonie weder wächst noch schrumpft, was ich tatsächlich bezwecke, weil ich keinen Platz für eine explosionsartig wachsende Population habe. Und nein, bei mir versucht niemand neues Territorium zu erobern, wenn ich denen jetzt 1 kg Körner gebe und das Nest vollkommen manuell wässere, dann habe ich praktisch keine Aktivität mehr ausserhalb des Nestes.


    Im übrigen nehmen meine garkein Zuckerwasser oder Honig an. Die nehmen was Kohlenhydrate betrifft ausschließlich Körner. Da vorwiegen Leinsamen, Gerste und Hirse.


    Zur Winterruhe:
    Ich habe von anderen Messorhaltern gehört, dass M. barbarus auch ohne Winterruhe (bei 15°C-17°C) auskommt, aber meist dann doch Verluste unter den Arbeiterinnen zu verzeichnen sind, wenn man sie ,,durchpflegt". Heißt: Es geht, aber du tust den Tieren keinen Gefallen. Das bedeutet puren Stress für die Tiere. Daher bliebe nur, auf afrikanische Arten umzusteigen, die keine Winterruhe halten (wenn alles unter 20°C problematisch für dich ist). Meine Nordafrikaner kann man das ganze Jahr bei konstanten 25°C in der Arena und 21°C im Nest halten (Der Unterschied, weil es im Nest ja tendenziell kühler ist, als an der sonnenbeschienenen Oberfläche).
    Meinen HB müsste ich mal fortsetzen, aber seit ich mit dem Studium angefangen habe, ist da kaum Zeit für da. Es sei gesagt: Im Nest sprießt nix mehr und den Tieren geht`s blendend. Haben sogar ein neues Y-tong Nest bekommen, weil sie sich völlig durch den Gips des alten durchgefressen hatten.


    Sie haben übrigens auch keinen Stachel. Jedoch sind sie nicht unbedingt die aktivsten Jäger, aber totes Protein wird immer gern genommen und mit viel Mandibelaufwand zerlegt. Ob und in welchem Umfang gejagt wird, unterscheidet sich aber von Kolonie zu Kolonie. Ich habe bei einem anderen Halter mal beobachtet, wie sich ein duzend Majorarbeiterinnen über ein Heimchen hergemacht haben. Ich hatte fast etwas Mitleid mit dem Heimchen. Meine Nordafrikaner hingegen, kriegt man nicht so einfach dazu mal in den Angriff über zu gehen, das hat nur mal ein junger Weberknecht geschafft, der sich bei mir in Nestnähe gestohlen hatte. Der hatte nicht lange Gelegenheit am Nest umherzuirren.

    Willkommen Schneckenzüchter,


    wenn man sich ein wenig mit der Biologie der Ameisen auseinandersetzt und experimentiert, kommt man dazu, dass Ameisen überwiegend Kohlenhydrate zum leben brauchen und nur sehr geringe Mengen Protein. Wenn man jedoch auf die Prozesse schaut, die die Königen Eier legen lässt und die Brut heranwachsen lässt, stellt man fest, dass dies nur mit hinrechend großer Proteinzufuhr geht. D.h., wenn du stets Zucker-/Honigwasser gibst aber nur selten Protein werden deine Tiere nicht hungern und das Wachstum wird überwiegend stagnieren.


    Sicher gibt es die. Es gibt Exoten, die bei praktisch allen Bedingungen gedeihen. Ob man die dann grade einem Anfänger rät, steht auf einem anderen Blatt. Jeder der mal versucht hat einer P. pallidula Kolonie im Gemäuer (in mediterranen Regionen) den gar auszumachen, weiß wovon ich rede. Außerdem ist das dann auch immer eine Preisfrage. Natürlich gibt es exotischere Arten, die da passen würden. Billig sind die dann zwangsläufig nicht. Außerdem ist räuberisch und harmlos zu Menschen, eher schwierig. Die meisten Arten, die wirklich aktiv Jagen, haben Stachel oder aber sind herausragende Ausbruchskünstler.


    Hier meldet sich der erwünschte Messorhalter!
    Wie aktiv Messor sind hängt im wesentlichen davon ab, wie groß die Kolonie ist und was du tust um sie zu Aktivität zu ,,zwingen".
    Je Wärmer (natürlich in gewissen Grenzen) du es dein Tieren machst, je aktiver werden sie. Orientiere dich dabei an den Sommern aus dem Gebiet, aus denen die Tiere stammen. Größere Kolonien werden dir auch, wenn du das Nest nur mäßig wässerst, die Arbeit ,,abnehmen" und regelmäßig zwischen den Wasserreservoirs im Formicarium und dem Nest Pendeln. Natürlich ist auch da ein Auge drauf zu halten, wie viel du noch wässern musst und was die kleinen wirklich leisten können.
    Es bietet sich auch an, sie keine Tonnen an Vorräten anlegen zu lassen, sodass sie stets nach Körnern suchen. Also immer mal lieber kleinere Mengen Körner geben, sodass die Tiere nicht in die Trägheit kommen keine weiteren Vorräte anlegen zu wollen.


    Hoffe ich konnte dir soweit weiterhelfen.

    Hey (J)oker,


    Willkommen im Café.
    Im September stehen die Chancen erfahrungsgemäß nicht so gut.
    Grundsätzlich kann man sie Draußen finden. Tipp: Geh mal einen Wanderweg entlang und halte die Augen auf den Boden. Da solltest du fündig werden. Achte darauf keine geschützten Arten zu sammeln.
    Der einzige generelle Tipp: Grundsätzlich einfach immer ein Reagenzglas mit Watte und Wasser drin dabeihaben. Nichts ärgert einen mehr als eine gefundene Gyne nicht mitnehmen zu können.

    Jagen ... Körner sammeln .... sollten keine Winteruhe ...


    dafür wäre wohl eine Pheidole Kolonie am besten geeignet .....


    aber Pheidole sind keine anfänger Arten und wenn die Mal ausbrechen räumen die dir das Ganze haus aus

    Da hast du vollkommen Recht! Jedoch wird die tolle Gattung Messor da immer wieder übersehen. Diese haben weniger das Potential von Schädigungen wie die Gattung Pheidole. Zudem können manche Messor nichtmal eine Glaswand erklimmen. Natürlich gibt es auch Messor-Arten ohne Winterruhe, wobei hier natürlich auf den Infektionsthread verwiesen sei, da die Haltung von Exoten immer Risiken birgt.


    Was das jagen betrifft sind nicht alle Messor-Arten sehr aktiv. Da kann man Glück haben, aber auch Pech.

    Zunächst einmal herzlich Willkommen im Café Tanoshii!
    Zu deinen Fragen:


    1.
    Was die beste ,,Einsteigerart" ist hängt immer davon ab, was für Möglichkeiten und Wünsche der Halter hat. Zudem gibt es sicher keine Einsteigerart, die für alle Einsteiger geeignet ist. Du schreibst z.B., dass eine Überwinterung bei dir nicht möglich ist. Das bedeutet natürlich, dass die heimischen Arten nicht in frage kommen, obwohl oft geraten wird mit diesen anzufangen um erste Erfahrungen zu sammeln.
    Exotischere Arten, ohne Winterruhe, haben unter umständen andere (auch schwieriger zu erfüllende) Bedürfnisse oder bedeuten auch Herausforderungen (Zum Beispiel einen guten Ausbruchsschutz).
    Zu erwerben sind Ameisen aus den einschlägigen Shops (Kalytta und WordofAnts seien hier exemplarisch genannt).
    2.
    Auch das kommt wieder auf die Art an. Es gibt Arten, die lassen sich auch relativ problemlos (wenn auch nicht zu empfehlen) ohne Deckel halten.
    3.
    Bei vielen Arten dürfte ein Teich im Formicarium zu ertrunkenen Arbeiterinnen führen (Besonders bei Messer Arten, wie man hört).
    Normalerweise baut man ein Drainagerohr ins Nest mit ein, sodass man das Nest von unten bewässern kann. Das entspricht dann auch der natürlichen ,,Feuchtequelle", da der Boden je tiefer man kommt ums feuchter wird. In Ameisenmaßstäben versteht sich. :winking_face:
    Woher man weiß wann genug ist? Das bringt nur die Erfahrung. Manchmal kann man nach der Farbe des Substrates gehen, aber oft ist das ein Erfahrungswert aus ,,Try and error".
    4.
    Das hängt sehr sehr stark von der Art ab. Für manche Arten musst du Zeiträume von Stunden pro Tag einplanen (Blättersuche für eine große Atta Kolonie) oder aber nur einige Minuten pro Woche, bei pflegeleichten Arten.


    Erneuert werden muss natürlich das Futter. Entsorgt werden müssen Futterreste und den Resultaten von Grabungen, sofern du die kleinen in einem Erdnest halten willst.
    5.
    Das kommt darauf an, wie gut man sie pflegt, wie alt die Kolonie schon ist und wie lange die Königinnen der Art leben. Wenn die Königin stirb, stirbt meist auch die Kolonie nach einiger Zeit.

    Rein theoretisch ist es kein Thema ein Formicarium zu kühlen/zu heizen, ob per Hand oder mit Thermostat ist dann Geschmacksache, aber ob das wirklich so exakt nötig, das weiß ich nicht. Bei Winter/Sommer erscheint es Sinnig, aber Tag/Nacht? Haben meine auch nicht. Die haben konstant 25°C...

    Das kommt auf die Art von Cataglyphis an, Feuchtigkeit sollte natürlich nach Möglichkeit nicht zu hoch werden und evtl. sollten Teile des Formicariums beheizt werden. Das hängt von der Art ab. Frage da am Besten den Händler nach der Herkunft der Tiere, damit du das Klima realitätsnah nachahmen kannst.

    Also vermutlich wirst du da um Wüstenameisen kaum herum kommen. Lediglich Cataglyphis ist dafür bekannt so extreme Temperaturen auszuhalten. Bei der Gründung ist die Brut auch sehr dicht an der Oberfläche, daher wird es wahrscheinlich klappen, aber viellicht mit reduziertem Wachstum.



    Aber bei denen braucht man kaum ein Röhrensystem...


    Das extremste was meine Nordafrikaner mal ertragen mussten waren 32° C. und da haben sie schon sehr zurückgeschraubt und sind recht inaktiv geworden...

    Zunächst mal habe ich hier niemanden animiert. Ich habe lediglich mein vorgehen erläutert.


    Und weiter finde ich es unsinnig das einsammeln jeglicher Tiere zu verbieten. Schließlich wird Spanien sicher froh sein, wenn man einige P. pallidula Genen, die dort immerhin eine wirkliche Plage sind, zu verlieren. Aber naja, ihr mit eurer spitzfindigen Auslegung. Ich verstehe immer mehr, wieso sich einige User nicht mehr so häufig hier blicken lassen. Sogar allzu gut. Man bereut es manchmal schlichtweg was gesagt zu haben.^^

    Ich hab hier garnix gepostet^^


    Die Nationen können das, müssen es aber nicht und wenn die nationalen Bestimmungen nicht greifen, was dann? Klingelts? Nationale Bestimmungen gelten solange, wie sie weiter gehen, als die der EU oder nicht mit denen in Konflikt geraten. Mehr habe ich nicht gesagt.


    Diskutier das mal mit nem Spanier XD



    Du musst mir nicht sagen, dass ich etwas einsehen muss, was ich nie bestritten habe :crazy: . Allen vorran hast du da kein Recht zu und des weiteren komme ich da ganz gut selbst mit klar :face_with_tongue:
    Ich habe nie bestritten das Gesetz damit verletzt zu haben :nichtzufassen: , aber ich sage, dass das allerhöchstens de jure jemanden interessiert :grinning_squinting_face:

    Nunja, von EU Seiten aus geht das schon, allein schon wegen dem Prinzip der Supranationalität. Schließlich ist die EU nicht nur ein ,,Bündnis" sondern per Definition ein Staatenverbund und übt damit eine strukturelle legislative Gewalt aus. Schließlich mussten schon häufig Bundesgesetze geändert werden, damit sie mit der EU konform sind.


    Schönes Beispiel:
    Im Bundesland Hessen ist die Todesstrafe von der Verfassung her geregelt und erlaubt. Nach Bundesrecht nicht. Da ist egal was die Verfassung Hessens will. Wenn die EU also eine Verordnung rechtskräftig erlässt in dem der Naturschutz eine Rolle spielt, dann war´s das mit der nationalen Regelung an der Stelle....


    Schöne Beispiele für Supranationalität finden sich auch in Amerika, als der Supreme Court vor einigen Jahren mit einem einzigen Urteil Gesetzgebungen in 16 Staaten verändert hat, die die Diskriminierung von Homosexuellen erlaubt und homosexuellen Verkehr unter strafe stellten. Nun trifft das nicht ganz zu, da die EU natürlich kein Bundesstaat ist, aber prinzipiell kann man ähnliches mit einer EU-Verordnung bewirken.


    Am Rande: Wer mal in Spanien war, der weiß, dass das De jure so sein mag, aber abseits der Großstädte, sich kein Spanier dafür interessiert, was du in der Natur treibst. Mit informeller Anmeldung bei den Behörden darf man privat Müll verbrennen und die Jagd folgt ebenso laschen regeln. Daher ist das mehr oder minder hinfällig.


    Was ich zu Chris Printer (und ähnlichen hier nicht namentlich erwähnten Blogs) sagen würde behalte ich jetzt mal für mich, weil es da recht unterschiedliche Meinungen zu gibt und ich die Diskussion ungern führen möchte. Dürfte allgemein bekannt sein.

    Dazu sei angemerkt, dass das Ding von 1995 ist. Also 20 Jahre alt und in den letzten 20 Jahren hat sich in Sachen Naturschutz noch so einiges getan. Schließlich ist Gesetzgebung wandelbar und vor allem durch den Vertrag von Lissabon (2007) und der Ebnung des Weges für EU-Richtlinien und Verordnungen hat sich einiges in der Zeit getan.
    Nicht umsonst mussten deutsche Verfassungsrichter und der EuGH über die Konformität von Verordnungen und Richtlinien bereits dutzende Male entscheiden.


    Was man daraus nun für einen Schluss zieht, überlasse ich jedem selbst.

    Das bisschen Kohlenstoffdioxid, dass durch die Reaktion der sehr geringen Mengen Ameisensäure entsteht ist relativ unbedenklich. Es sei erwähnt, dass man zwischen dem Saugen alle 3-4 Züge auch mal ,,Luftholen" sollte :winking_face: