Hilfe! Massensterben! M. rubra

  • Hei!


    Seit ein paar Tagen läuft bei mir ein regelrechtes Massensterben. Das schlimme: Es handelt sich überwiegend um junge Ameisen oder um ungeschlüpfte Puppen (ich kann das nicht unterscheiden, wie sehen denn ungeschlüpfte Puppen bei Myrmica rubra aus?)


    Aktuell ist die Kolonie stark rückläufig. Ich hab zwar nicht nachgezählt, aber bei den Mengen, die ich da jetzt raus hole, kann das Wachstum nur noch negativ sein. Zumal ich seit Tagen keine Brut mehr gesehen habe.

    Eine Königin (keine Ahnung, ob es immer die gleiche ist oder verschiedene) läuft ständig mit in der Arena rum, als wenn sie neu gründen wollen würde.


    Diese Tiere habe ich gestern aus der Arena gesammelt:
    [Blockierte Grafik: http://s7.directupload.net/images/100719/temp/ksukiq2l.jpg]


    Dann dachte ich, ich hätte vielleicht zu wenig gefüttert. Hab 5 Motten angeboten, wovon alle genommen wurden. Heute hab ich eine Motte auf der Müllhalde gefunden, und außerdem diese Tiere:
    [Blockierte Grafik: http://s5.directupload.net/images/100719/temp/a8dwxlkk.jpg]


    Hier nochmal ne Puppe oder ein frisch geschlüpftes oder nicht geschlüpftes Tier aus der Nähe:
    [Blockierte Grafik: http://s10.directupload.net/images/100719/temp/35ugq3kg.jpg]



    Aktuell laufen noch drei Arbeiterinnen mit je einer Toten in der Arena herum und suchen eine Möglichkeit, sie abzuladen. Außerdem laufen zwei frisch geschlüpfte Tiere in der Arena herum, jedoch sind sie wesentlich langsamer, als die Alttiere. Krank? Geschwächt? Oder noch nicht fit, weil sie grad erst geschlüpft sind?
    Ich rechne mit dem schlimmsten: dass ich einen Parasit oder ein Virus in der Kolonie habe.


    Oder fütter ich das falsche? Fütter ich zu wenig? Kann das der Grund sein, dass die Puppen nicht genug Kraft haben, zu schlüpfen? Aber es wurde in der Vergangenheit nie alles, was ich angeboten habe, gefressen. Oder liegt es einfach an der Hitze der letzten zwei Wochen, dass jetzt alle nachträglich sterben, bzw. die Brut, die die Hitze durchgemacht hat, es einfach nicht gepackt hat? Liegt es vielleicht am Paraffinöl? Kriegen die Tiere genug Luft? Brauchen sie Licht (stehen in einer dunklen Ecke des Zimmers)?


    Was soll ich tun? Soll ich evtl. eine Gyne separieren, um semiclaustral neu zu gründen? Ich bin grad echt verzweifelt :loudly_crying_face:

  • Hallo,


    Myrmica rubra gehört zu den meines Erachtens am Schwierigsten zu Haltenden einheimischen Ameisenarten. Sie sind enorm empfindlich was mangelnde Feuchtigkeit angeht; und die zweithäufigste Todesursache sind Milben, die in einem stickigen Formikarium gerade eben wiel es Myrmica rubra so feucht mag, entstehen. Da es ja anscheinend nur junge Arbeiterinnen betrifft, glaube ich nicht dass das Problem mit Milben zu tun hat. Auch ein weiteres Problem könnte die enorm hohe Temperatur sein, die im Moment herrscht- das mögen Myrmica rubra überhaupt nicht, sie leben in schattigen Bereichen.
    Vielleicht könnte hier eines der Probleme liegen?


    Grüße, Phil

  • Ja also wir hatten hier teilweise 33 Grad! Oder sogar mehr. Hatte im Haltungsbericht davon erzählt und auch im Diskussionsthread dazu nachgehakt. Hätte ich sie mal doch in einen kühleren Raum gestellt :frowning_face:


    Dass die Brut fast nen Totalausfall hat würde zumindest zu der Hitze passen, denn die waren zu dem Zeitpunkt ja alle gerade verpuppt.


    Wie kann ich denn feststellen, ob der Boden feucht genug ist? Ich hatte einmal viel zuviel gewässert und dann ne Weile kein Wasser mehr reingetan. Vielleicht war das der Fehler? Vielleicht sind die Puppen ausgetrocknet? Hab nur ab und zu mal 5-15 ml Wasser zugegegen - zu wenig?
    Hab leider keine Ahnung, wieviel Wasser bei den Temperaturen so verdunstet, die Oberfläche der Farm ist ja relativ gering.


    Milben konnte ich übrigens auch keine sehen... aber hab nicht so genau hingesehen. Welche Farbe haben Ameisenmilben denn, und wo sitzen sie?

  • Schade um die ganzen Arbeiterinnen. Eventuell schaffst du es ja, die Kolonie wieder fit zu kriegen. Laut Wetterbericht sind die heißen Tage ja nun erstmal vorbei.


    Zitat

    Wie kann ich denn feststellen, ob der Boden feucht genug ist?

    Ob der Boden feucht ist oder nicht, kann man, wenn man nicht fühlen oder messen kann, gut an der Farbe des Bodens erkennen. Feuchter Boden ist dunkel, trockener Boden hell.


    Am Besten ist es, wenn man nach Möglichkeit so befeuchtet, dass die Oberfläche trocken bleibt. So kann man genau verfolgen wie die Farm/das Nest von oben aus immer heller, also trockener wird und man weiß sofort, wann man befeuchten muss.


    Bei dir gibt es dann noch die Möglichkeit, das ganze am Seramis festzustellen. Ist das Seramis trocken, ist meist auch der Sand bereits trocken. In dem Fall muss dann natürlich Wasser her.


    Um darüber hinaus zu erkennen, ob bestimmte Stellen feucht sind oder nicht, kann man mit einer Taschenlampe direkt auf den Sand leuchten. Man kann, wenn der Sand sehr feucht ist ein glänzen oder glitzern erkennen und mitunter kann man manchmal auch eine "Schicht" direkt auf der Glasscheibe erkennen. Diese "Schicht" ist ganz feuchter Sand, der an der Scheibe schon sehr lehmig ist. Meist ist dieses Phänomen direkt nach der Befeuchtung in der Nähe des Bewässerungsschlauches zu sehen. Ist ein bisschen schwierig das hier zu erklären, man muss das gesehen haben um richtig zu verstehen, was ich hier versuche zu veranschaulichen.
    Viel Glück mit deiner Kolonie
    Micky

  • Hei,
    danke für den Erklärungsversuch!
    Also zwischen dem Seramis war auf jeden Fall an wenigen Stellen die Scheibe immer etwas beschlagen. Ob sich die Feuchtigkeit auch weiter nach oben ausdehnte weiß ich nicht. Seit meiner Überschwemmung "damals" (siehe Haltungsbericht) klebt der ganze Lehm an der Scheibe, weil er damals runtergerutscht ist und Schlieren auf der Scheibe hinterließ. Ich sehe keinen Unterschied zwischen feuchtem und trockenem Lehm, irgendwie sieht alles gleich aus.
    Der Sand in der Arena (reiner Wüstensand) war auf jeden Fall knochentrocken, die dort gebauten Gänge wurden schon vor einiger Zeit wieder aufgegeben.


    Hab heute auf jeden Fall ordentlich gewässert. Den hinteren Seramisteil hab ich wieder gut voll gemacht (zwischen dem Seramis steht jetzt halbhoch Wasser) und auch bei der Farm hab ich einige Milliliter eingefüllt, sodass die untere Schicht Lehm auf jeden Fall nass wurde.


    In der Arena ist jetzt wie zu erwarten war der ganze Sand wieder gut durchfeuchtet. Auch die bunten Lehmhaufen in der Arena sind jetzt feucht, obwohl ich kein Wasser direkt drauf gegeben habe. Es leben die Kapillarkräfte.


    Ich hoffe, dass keine Gyne gestorben ist. Zumindest konnte ich keine Gynenleiche finden, nur eine vom Männchen. Aber es heißt ja nicht, dass ich alle toten Ameisen gefunden habe.



    Ich frag mich, ob diese Sand-Lehm-Mischungen von Apocrita (ich hab sie in schwarz, moosgrün und gelb) überhaupt so gut für M. rubra geeignet sind, wenn die eine feuchte Farm benötigen. Ich war beim Einfüllen sehr vorsichtig, weil ich schon gehört habe, dass es an den Scheiben leicht schmiert. Aber immer wenn ich Wasser nachfülle (natürlich von unten mit Strohhalm) sackt von oben Lehm nach und verschmiert die Scheiben. Von Einsturzgefahr ganz zu schweigen, denn der gesamte Farmbereich ist inzwischen durchtunnelt, auf der gesamten Breite, und ob ich das ganze überhaupt auf Dauer feucht halten kann frag ich mich. Man kann nämlich bis zur anderen Seite durchgucken, das heißt es bestehen großteils gar keine zusammenhängenden Erdreiche mehr, in die sich die Feuchtigkeit ausdehnen kann.



    Kann ich sonst noch was tun, um die Kolonie wieder "fit" zu kriegen? Vielleicht wieder ein Reagenzglas als Farm anbieten, zum Ausweichen? (Wobei ich bezweifel, dass es angenommen wird, so schnell wie sie damals ausgezogen sind).
    Vielleicht wäre ein Ytong-Nest die bessere Alternative?

  • Ich kann nur sagen ich habe meine Myrmica rubra noch im Rg, die Arena wird gelegentlich befeuchtet aber ist im normalfall trocken, wobei sie aber des öfterne eine Sand/Lehm Verbindung von der Wasserschale runter zum Arenaboden baun und so selbst ein bisschen den Untergrund befeuchten. Währen der Hitzewelle sind sie bis 28 Grad warm geworden und ich hatte glücklicherweise keinerlei Sterbefälle verzeichnen.
    Vielleicht hilft dir das mit den Parametern.


    An deiner Stelle würde ich wieder ein RG anbieten, wenn sie es da besser finden als in der Farm würden sie wohl wieder dahin ziehn, wenn nicht würde ich nicht denken das die Farm zu trocken ist. Ytongnest finde ich ein bisschen Aufwendig jetzt auf die schnelle und so feucht wie eine Farm bekommt man es meiner Erfahrung eh nur recht schwer.


    Wenn du kannst vielleicht wirklich momentan etwas kühler stellen oder ev mit Kühlakkus die Temp etwas runterregeln, was allerdings etwas Arbeit macht.


    Futter würde ich ab jetzt (wobei du das ja eh machst) immer in reichlicher Menge anbieten. Bei meinen bin ich immer wieder verblüfft wie viel Honig die wegschlürfen können und wsa die an Protein weghaun ist auch heftig. So sind die Weichen gestellt wieder ordentlich Zuwachs zu bekommen um die Verluste auszugleichen.


    Was mir jetzt noch ein komisches Gefühl macht ist die tatsache das du schon ein Geschlechtstier hattest. Vielleicht kann es auch sein das es sich bei deiner Kolonie um eine geteilte oder nur teilweise ausgegrabene Kolonie handeln die durch ihre jetzt plötzlich viel geringere Arbeiterinnenzahl Probleme hat die Gynen ausreichend zu versorgen (Der Fachbegriff fällt mir grade nicht ein aber Königinnen stellen ihren Energiebedarf ja nach Koloniegröße ein, irgendwie wegen dem von den Arbeiterinnen produzierten Futtersekret) Nicht das das zusammen mit der hohen Temperatur ein noch größeres Problem gegeben hat als schon alleine)


    lG
    Skrag

  • Hei Skrag!


    Ich danke dir für deine Gedanken!


    28 Grad ist ja noch wenig im Vergleich zu dem, was wir hier an Spitzenwerten hatte. 33 Grad warens in meinem ungeheizten Schlangenterrarium, und das dürfte auch in etwa die Temperatur im Formicarium gewesen sein, da beide in der gleichen Zimmerecke stehen.


    Ich hab natürlich heute den ganzen Tag darüber nachgedacht, was schief gegangen sein könnte, und inzwischen glaube ich wirklich, dass es zu trocken war. Ich hab die Grünlilien als Indiz dafür genommen, dass es feucht genug war, aber die ziehen ihr Wasser ja direkt aus dem Seramis, was nichts mit der Farm auf der anderen Seite zu tun hat.
    Besteht die Möglichkeit, dass die Nacktpuppen schlechter gegen Austrocknung geschützt sind und die Gattung deswegen mehr Feuchtigkeit braucht? Vielleicht sind mir die Puppen einfach vertrocknet. In Kombination mit der hohen Temperatur vermutlich sogar noch schneller. Oder sie sind überhitzt und durch den Mangel an Feuchtigkeit fehlte zusätzlich noch die Verdunstungskühle.
    Dass die gesamte Kolonie vor ein paar Tagen aus dem Bodengrund ausgezogen ist war dann wohl auch ein sehr schlechtes Zeichen. Wahrscheinlich waren die Puppen da grad dabei, den größten Schaden zu nehmen. Ich hätte es nur richtig deuten müssen.


    Futter werde ich weiterhin reichlich anbieten. Ich hab das die letzten Tage etwas vernachlässigt, weil die Kolonie weniger Hunger zeigte, aber das dürfte die Puppen ja auch nicht dahingerafft haben. Zucker ist immer da und wird mal mehr, mal weniger genommen. Meist wird es nur eingegraben.


    Geschlechtstiere hatte ich sogar schon zwei, was mich auch sehr gewundert hat.
    Und es waren ja bei der Lieferung schon 6 Gynen, was eigentlich ziemlich viel ist bei 60 Arbeiterinnen. Vielleicht hast du recht, und es handelt sich um eine ausgegrabene Teilkolonie. Meist du, dass sie die Kurve dann noch kriegen?


    Ein Ytongnest kann ich jetzt eh nicht bauen. Ich stecke mitten in der Lernphase und hab für Großaktionen grad keine Zeit. Ein Reagenzglas werde ich aber wieder anbieten. Nach der Lernphase oder über die Winterruhe würde ich gern eine optimale Lösung finden, die den Tieren gerecht wird und mir trotzdem die Möglichkeit gibt, sie beim Nestbau beobachten zu können. Das mit der Lehmmischung hat irgendwie nicht hin. Eigentlich hab ich gedacht, dass man Ytong sehr gut feucht halten kann. Es gibt viele Halter, die ihre M. rubra im Ytongnest haben.

  • Einen kleinen Tipp ist mir eben noch eingefallen.
    Bei meinen habe ich für Ameisen eine relativ große Wasserschale (glaub trotzdem die kleinste Schale von Exoterra) in der Arena stehn. Die habe ich mit Aquariumkies gegen ertrinken gesichert und ich kann immer schön beobachten das recht viele Ants einfach auf dem feuchten Kies sitzen und vor sich hin "chillen". Vielleicht könnte das bei deinen auch noch zusätzlich ein bisschen helfen. Das erhöht etwas die Luftfeuchte in der Arena und die Ants selbst können sich zusätzlich dort in nochmals höherer Feuchtigkeit erholen. Vielleicht könnte man das ganze auch noch etwas abdecken um sie vielleicht zusätzlich als Notfallort für ihre Brut zu nutzen wenn es wirklich an der Trockenheit liegen sollte (von Myrmicas hab ich das zwar noch nicht gehört aber meine Camponotus nigriceps lager auch gerne mal ihre Brut zeitweise ausserhalb des Nests und einen Versuch währe es ja wert)


    lG
    Skrag

  • Hi!


    Da es heute wieder so heiß werden soll sind die Ameisen gestern abend umgezogen. In ein Zimmer auf der Nordseite, wo es hoffentlich ein paar Grad kühler bleibt.
    Als ich heute morgen nach den kleinen gesehen habe, waren weniger Leichen drin. Kunststück, sind ja auch nicht mehr so viele Ameisen da, die sterben könnten.


    Was mich heute etwas beunruhigt ist folgendes: Im rechten Teil, bzw. der rechten hinteren Ecke waren sehr viele Arbeiterinnen und 3 Gynen unterwegs. Ich hab noch nie mehr als eine Gyne rumwandern sehen, aber gleich drei von insgesamt sechs gleichzeitig zu sehen finde ich doch etwas unheimlich. Warum machen die das??


    Eine Arbeiterin hat sich eine Gyne geschnappt und ins Nest zurück geschliffen. Die hat sich das auch gefallen lassen. Eine andere Arbeiterin wollte sich ebenfalls eine Gyne schnappen, aber die hat sich gewehrt und ist dann von allein zurück zum Nest gelaufen. Die dritte Gyne blieb mit den restlichen Arbeiterinnen in der Ecke und lief auch mal die Scheibe hoch. Länger konnte ich leider nicht beobachten, weil ich zur Arbeit musste.


    Kann es sein, dass der Kolonie die Farm nicht mehr gefällt, weil inzwischen alles durchtunnelt ist? Ich würde ihnen ja gern die zweite Farm meines Doppelappartements einrichten, aber mit gefülltem Formicarium geht das etwas schlecht. Die wuseln mir ja dann dazwischen rum und greifen mich an und werden möglicherweise verschüttet.



    Ich mach mir wirklich Sorgen... wenn die Gynen alle in der Gegend rumlaufen, dann werden sie sicher keine Eier mehr legen...

  • Keiner weiß was neues, oder?


    Heute hab ich ne tote Gyne gefunden :loudly_crying_face: zwei laufen schon wieder in der Arena rum. Ob die anderen drei noch leben, und wenn ja, was sie tun, keine Ahnung.
    Proteine werden momentan kaum noch angenommen, scheinbar besteht kein Interesse noch Brut zu produzieren... sch**ße :loudly_crying_face:


    Gut feucht isses, aber gestern wars wieder ziemlich warm. Hab jetzt noch schätzungsweise 50-70 Arbeiterinnen. Keine Brut mehr, weder Larven, noch Puppen. Zwei tote Jungameisen noch gefunden heute. Das wars. Was jetzt noch rumläuft sind überwiegend alte Tiere.

  • Bietest du momentan eigentlich wieder ein RG als Alternative an? Mir is nämlich grade aufgefallen, dass die Sand-Lehm-Mischung von Apocrita eine 1:1-Mischung ist. Normalerweise verwendet man eine 1:3-Mischung zum graben. Vielleicht ist denen das Substrat nun zu fest nachdem es einmal zu viel Wasser bekommen hatte... Und wenn die Damen sowieso in der Gegend rumrennen, ist ein abgedunkeltes RG vielleicht wieder wesentlich attraktiver. Schaden kann's ja nicht, also würde ich das einfach mal versuchen. :nixweiss:

  • Falsch ist die Mischung auch nicht. Es wird immer zu einer Mischung im Verhältnis 3:1 geraten, aber es geht auch eine Mischung mit dem Verhältnis 1:1. Meine Lasius niger leben seit 4 Jahren in so einer Mischung und bisher ist alles in Ordnung. Das Problem bei so einer Mischung ist nur, dass sie sehr schnell sehr lehmig wird und deshalb kaum mehr grabfähig. Aber wenn man nicht n halben Liter Wasser in die Farm schüttet geht das schon.
    Micky

  • Aber wenn man nicht n halben Liter Wasser in die Farm schüttet geht das schon.


    Aber genau das hab ich ja getan :respekt:


    Aber selbst wenn die Farm nicht mehr grabbar ist, das kann ja nicht der Grund für den Totalausfall der Brut sein, oder?
    Gibt es eigentlich eine Chance, die gesamte Kolonie umziehen zu lassen? Also ich denke da in erster Linie darüber nach, eine neue Farm und ne neue Arena anzubieten und das aktuelle Appartement nach dem Umzug für eine andere Art zu nehmen.


    Oder gibt es die Möglichkeit, das Appartement zu separieren und den hinteren Teil nachträglich zu einer Farm zu machen? Vielleicht während der Winterruhe in einem kalten Raum, sodass die Ameisen weiter"schlafen" und nicht dazwischen wuseln?


    Ach und noch wegen der Feuchtigkeit: Wie ist denn die Speicherfähigkeit des Bodens, wenn man den Lehmgehalt reduziert? Wird der Boden für M. rubra nicht zu trocken? Man kann doch nicht jeden Tag wässern... ich hab auch gelesen, dass man Ameisen angeblich mal 2 Wochen allein lassen kann. Wie soll das gehen, wenn man alle 2-3 Tage nachwässern muss?

  • hmm...also mich würde das mit der Bewässerung was F1-maggie schreibt auch mal interessieren. Ich war neulich für 4 Nächte weg... also nicht wirklich lange - habe meine Tränken aufgefüllt und zudem noch einen extra Schlauch mit Wasser ins Becken gelegt und als ich wieder zurückkam war fast alles verdunstet..klar ist es momentan heiß..aber gibt es denn da keine Möglichkeit? Wie löst ihr das Problem?


    Ach, maggie :grinning_face_with_smiling_eyes: meine Lasius sind übrigens am Umziehen *freu* habe nun auch zu den kleinen"Wuselflinken" Puppen in der Farm gefunden *freu* Also so schlimm kann unsere Sand-Lehm-Mischung nicht sein :winking_face:


    Ganz liebe Grüße und bis gleich


    ANTonia

  • Aber selbst wenn die Farm nicht mehr grabbar ist, das kann ja nicht der Grund für den Totalausfall der Brut sein, oder?

    Nein, denke nicht dass es daran liegt bzw. lag. Der Grund für den Brutausfall bei dir ist sicherlich bei der Hitze und vielleicht auch bei der Feuchtigkeit im Nest zu suchen, obwohl sich bezüglich deiner Befeuchtung alles gut anhört. Ist ein bisschen schwierig das Ganze. Auch die jetzigen Verhaltensmuster sind schwer zu deuten finde ich. Ich kann mir nicht erklären woran es liegt, dass da Königinnen und Arbeiterinnen wie wild durch die Arena rennen und sterben.


    Gibt es eigentlich eine Chance, die gesamte Kolonie umziehen zu lassen? Also ich denke da in erster Linie darüber nach, eine neue Farm und ne neue Arena anzubieten und das aktuelle Appartement nach dem Umzug für eine andere Art zu nehmen.

    Myrmica rubra sind, soweit ich das mitbekommen habe, eigentlich sehr umzugsfreudig. Versuch doch einfach mal die Ameisen in ein neues Nest umziehen zu lassen. Sei es ein RG oder eine neue Farm oder so. Mehr als das die Ants nicht umziehen kann nicht passieren.

    Ach und noch wegen der Feuchtigkeit: Wie ist denn die Speicherfähigkeit des Bodens, wenn man den Lehmgehalt reduziert? Wird der Boden für M. rubra nicht zu trocken? Man kann doch nicht jeden Tag wässern... ich hab auch gelesen, dass man Ameisen angeblich mal 2 Wochen allein lassen kann. Wie soll das gehen, wenn man alle 2-3 Tage nachwässern muss?

    Ich glaub nicht, dass sich an der Speicherfähigkeit groß was ändert, wenn man den Lehmgehalt reduziert. Die stärksten Faktoren dafür, wie schnell das Nest austrocknet sind mMn die Temperatur und die Oberfläche des Nestes. Auf das Substrat kommt es eher nicht so an.


    Farmen sind da mit ihrer geringen Oberfläche sehr genügsam, was das Befeuchten angeht. Y-Tong oder Gipsnester agieren komplett im Gegenteil. Die brauchen fast jeden Tag etwas. Ältere, "ausgehöhlte" Farmen, brauchen auch öfter Wasser.


    Das mit den "zwei Wochen allein lassen" ist so ne Sache. Aus nahrungstechnischer Sicht ist das kein Problem - wofür gibts denn den Kropf bzw. sozialen Magen?


    Aus nesttechnischer Sicht ist das bei Farmen, insbesondere, wenn sie noch nicht zu sehr ausgehöhlt sind, auch kein Problem. Bei anderen Nestern geht es meistens nicht zwei Wochen lang ohne Befeuchtung gut. Entweder man bestellt sich jemanden zum Befeuchten oder man versucht, so gut es geht einen Speicher einzubauen. Bei Y-Tongs könnte das eine Wanne voll mit Wasser sein, in die man dann den Y-Tong stellt. Ob das aber zwei Wochen lang gut geht, kann ich nicht sagen - das Wasser in der Wanne verdunstet ja auch.
    Micky

  • Ich hoffe mal es lag "nur" an der Hitze und nicht an irgendeinem Parasiten oder Virus oder sowas. Oder vielleicht sogar ein Gift. Immerhin hab ich die Futtertiere immer selbst gefangen, wer weiß schon, ob die nicht irgendein langsam wirkendes Insektizid gefressen haben, bevor ich sie einfing.


    Heiß war es ja wirklich lange und ich fürchte, das Nest war zu trocken. Nach der "Überschwemmung" hab ich gut eine Woche lang gar kein Wasser mehr nachgefüllt, für Myrmica wahrscheinlich zu trocken... dummer Anfängerfehler. Aber schon komisch, dass die Königinnen so unruhig ist. Vermutlich ist das auch einfach ein wenig stressig für die ganze Kolonie, dass die Brut komplett weg ist und die Tiere müssen sich erstmal beruhigen. Ich hab die letzten Tage auch ziemlich viel drin rumgefummelt, wer mal schauen, dass ich die Fummelei auf einmal in zwei Tagen reduziere und das Appartement in eine dunkle Ecke in einem Raum auf der Nordseite stelle. Vielleicht beruhigen sich die Tiere dann wieder.



    Eine Frage hätte ich noch: Meine Kolonie war am Anfang ja nicht so groß, also 60 Arbeiterinnen, dann nach einer Runde Brut vielleicht 100. Ist das normal, dass Myrmica rubra nach 4 Wochen die gesamte Farm leer schaufelt? Das klingt jetzt vielleicht übertrieben, aber aus der 20 x 10 x 1 cm großen Farm ist mindestens 1/3 des Inhalts rausgeholt und in der Arena verteilt worden. Man sieht stellenweise richtig die gegenüberliegende Glasscheibe, die Kammern sind auch nicht gerade klein, und es wirkt inzwischen irgendwie so, als würde die Kolonie ihr Nest lieber horizontal, statt vertitkal bauen, weswegen sie den Lehm in die Arena schleppen und dort neue Gänge bauen. Ich hab die Front übrigens nur mit dicker roter Folie abgeklebt, mit nix weiter abgedunkelt. Vielleicht zu hell? Vielleicht mischen sie sich die Lehmmischung aber jetzt auch selber mit dem Arenasand... hmm...


    Zum Wässern: Da ich noch andere Tiere habe würde ich meine Kolonie sowieso nicht 14 Tage ohne Obhut lassen. Für die Pflege ist schon gesorgt (*zu ANTonia schiel* :grinning_squinting_face: ) Es hat mich nur verwundert zu lesen, dass die Tiere auch mal 14 Tage kein Pflege brauchen...
    Ich denke die nächste Farm wird dann ne externe, mit anderer Bodenmischung, dickerer Seramissschicht und vertikalen Dochten als Wasserleitung. Wenns denn mal soweit ist.

  • Eine Frage hätte ich noch: Meine Kolonie war am Anfang ja nicht so groß, also 60 Arbeiterinnen, dann nach einer Runde Brut vielleicht 100. Ist das normal, dass Myrmica rubra nach 4 Wochen die gesamte Farm leer schaufelt?

    Warum soll es nicht normal sein? Ameisen graben nunmal gerne und manchmla graben sie vielleicht ein wenig zu viel. Andererseits könnte es etwas mit der Feuchte zu tun haben. Den Ameisen waren die ersten Schichten zu trocken und so haben sie wietergegraben bis nach ganz unten, wo es feuchter war. Ist war jetzt nur ne Vermutung meinerseits, könnte aber sein.


    Ich denke die nächste Farm wird dann ne externe, mit anderer Bodenmischung, dickerer Seramissschicht und vertikalen Dochten als Wasserleitung

    Kannst du gerne machen und ich geb dir sogar jetzt schon einen Tipp: Lass die Dochte weg, wenn die Farm nicht höher als 50cm wird. Erst ab dann machen sie Sinn, wenn überhaupt. Bei allen Höhen <50cm sind Dochte absolut unnötig. Die Kapillarkräte schaffen das schon und wenn nicht (was ich nicht glaube) ist es auch gut, so haben die Ants einen trockenen Bereich und können diesen nutzen wenn sie wollen. Dochte machen mMn bei normalen Farmen nur mehr unnötige Arbeit und Probleme.
    Micky

  • Naja... wie sollen die Kapillarkräfte das schaffen, wenn die unteren und oberen Bodenschichten nicht mehr miteinander verbunden sind? Da ist auf der gesamten Länge der Farm rund 1 cm komplett leer geschaufelt (ich sehe die gegenüberliegende Glasscheibe). Da kann sich bei meinem physikalischen Verständnis kein Wasser mehr hoch ziehen.


    Hier, ich hab mal versucht ein Foto zu machen:
    [Blockierte Grafik: http://s10.directupload.net/images/100723/temp/dvxlqhdy.jpg]


    Leider kommt das auf dem Bild gar nicht so gut rüber. In Wirklichkeit ist der Boden noch viel stärker ausgehölt. Den vertikalen "Silberstreifen", den man sieht, der geht einmal über die ganze Länge, und weiter oben sind noch riesige Kammern, die ebenfalls über die gesamte Tiefe der Farm gehen. Da ist kein Sediment mehr, das die untere und obere Schicht verbindet, deswegen kam ich auf die Idee mit den Dochten.


    Aber jetzt mal im Ernst... klar graben Ameisen gern... aber wenn eine Farm nach 3 Wochen so aussieht, macht es wenig Sinn, die so zu bauen, oder?
    Werden die Arbeiterinnen den Lehm eigentlich auch irgendwann wieder rein tragen, um die Kammern vielleicht wieder zu verkleinern?

  • Naja... wie sollen die Kapillarkräfte das schaffen, wenn die unteren und oberen Bodenschichten nicht mehr miteinander verbunden sind? Da ist auf der gesamten Länge der Farm rund 1 cm komplett leer geschaufelt

    Da geb ich dir Recht! Wenn keine Verbindung zwischen den Erdschichten besteht, dann kann auch kein Wasser durch die Kapillarkräfte nach oben gezogen werden. Meistens graben Kolonien aber nicht so, dass so eine Situation entsteht. Doch da dir das passiert ist, fühlst du dich bestimmt mit Dochten sicherer, kann ich verstehen. Dann bau sie lieber mit ein - man weiß ja nie :winking_face:



    Aber jetzt mal im Ernst... klar graben Ameisen gern... aber wenn eine Farm nach 3 Wochen so aussieht, macht es wenig Sinn, die so zu bauen, oder?

    Wie, es macht wenig Sinn sie so zu bauen? Was meinst du damit? Das mit dem horizontalen Gang, der dir die Befeuchtungsnummer von nun an vermasselt?


    Werden die Arbeiterinnen den Lehm eigentlich auch irgendwann wieder rein tragen, um die Kammern vielleicht wieder zu verkleinern?

    Meistens nicht. Oft werden nur die Scheiben verbaut, aber Kammern an sich werden nur selten oder nie kleiner gemacht oder zugeschüttet.
    Micky

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!