Beiträge von Sahal

    sawasdee krub


    kurz und schmerzlos: nimm Camponotus ligniperdus!
    Diese Art ist größer und schöner gefärbt als C. vagus, und da Du blutiger Anfänger bist, solltest Du eine Art wählen, die a) gut dokumentiert ist 2) praktisch jeder 2. Halter aus Erfahrung helfen kann und III) ein geschrottetes Volk nicht gleich Dein Taschengeld/Budget frisst.


    Zitat

    [...]Entwicklung der 2. Eier-Generation[...]

    Alle Arbeiterinnen und Geschlechtstiere in einem monogynen Volk entstammen ein und derselben Generation und sind Töchter und Söhne der Mutter! (Logisch: Töchter und Söhne der Großmutter wäre ja auch ein Widerspruch :grinning_squinting_face: Wobei Töchter und Söhne ihrer Enkel ein philosophisches Debakel stellen :crazy: )
    Schreib also "2. Gelege", oder unterteile besser in Frühjahrsgelege und Sommergelege!

    sawasdee krub


    sach ma papst, wie alt bist Du eigentlich?

    Zitat

    01.03.1011
    Da ich schon einige Arten gehalten haben unter anderem schon einmal Camponotus ligniperdus

    Erstaunlich!


    Zum Futter:
    anstelle der Larven, also der Mehlwürmer, hat es sich als Vorteilhaft erwiesen die Puppen des Mehlkäfers zu verfüttern.
    Diese haben keine Verdauungsenzyme mehr und werden nicht schwarz, bleiben also länger frisch. Zudem hat eine Puppe alles an Bord, was ein Insekt, also auch eine Ameisenlarve, zur Entwicklung braucht. Füttere die Mehlwürmer gut an und suche jeden Tag die Puppen raus. Diese legst Du dann in den Kühlschrank, wo sie sich ein paar Monate lebend halten. Je nach Bedarf dann eine Puppe entnehmen und zerschnitten den Kleinen anbieten.

    Ey, das tut mir jetzt voll leid, ne! :trost:
    Wie sollen wir das regeln: verweist Du mich und gibst ne Woche Sperre?
    Oder lass uns doch einfach die Schuld auf Sam abtreten... Neuling ohen Rechte *pppft* :engel:


    Mir schwebt da was von schwammiger Beschreibung und höchst wichtige, hinterrücks verschwiegene Eckdaten vor, um Deine schlicht zum niederkien geniale Erklärung ad absurdum zu führen... nochmal sowas und er kriegt ne Abmahnung! :liste:

    Ächz... ich mein sawasdee krub :grinning_squinting_face:


    FresStyle krub
    ich persönlich würde den Kleinen jetzt noch nen Ameisenbären auf den Hals schicken, dann hast Du alle Punkte erledigt!


    Lasius niger und Wärme:
    keine Frage beschleunigt Wärme die Entwicklung der Brut, sie verschleißt aber auch entsprechend schneller die Arbeiterinnen, lässt für das Volk die Zeit schneller vergehen und die Winterruhe anbrechen. Du kannst es schaffen, das Dein Volk bereits im August in die Vorbereitung zur Winterruhe geht... das ist Dein Wunsch? Lasius niger sind es gewohnt, durchschnittlich bei unter Raumtemperatur zu leben und ihre muntere Art und beeindruckende Reproduktion zu zeigen! Bereits die gewohnte rauntemperatur unsere Wohnungen sind mehr, als ein Volk in der Natur gewohnt ist.


    Wenn Du also das gesamte Sommergeschäft erleben, die Arbeiterinnen nicht vorzeitig verschleißen und eine kräftige stabile Population haben willst... dann lass den Grill weg!



    Honig-Zucker-Mischung:
    Zucker besteht zu 100% aus Saccharose, Honig aus Saccharose, Fructose und Glucose sowie weiterer Zutaten.
    Ameisen können Saccharose nicht verwerten, sondern müssen diese in Glucose und Fructose aufspalten, also genau die Zuckerarten, die im Honig bereits durch Vorverdauung der Saccharose hauptsächlich vorhanden sind. Wenn Du also Honig und Zucker mischt, kannst Du auch Wasser mit Mineralwasser mischen... es macht absolut keinen Sinn!


    Mit Licht wirst Du sie kaum vertreiben, sondern nur unter Stress setzen und mit etwas Glück erledigen! Besonders die Eier sind sehr empfindlich, aber das kennst Du ja.
    Lass es sein, und warte die Zeit ab, wenn die kleinen Racker freiwillig umziehen wollen! Biete eine perfekte Alternative an, und dann klappts auch mit dem Nachbarn(est).

    Micky krub

    Zitat

    Die Keramikschale stand ihnen vielleicht zu weit weg bzw. war es ihnen zu beschwerlich die Körner aus diesem Hindernis zu ziehen[...]

    und die faulen Dinger dachten sich: bevor ich ein Bein zuviel hebe, verhungere ich und sterbe lieber, so aus Volltrotz. Darum sind Amesien in der Natur, wo zig Meter gelatscht und über Stock und Stein geschleppt werden muss, auch praktisch ausgestorben! :think:



    Is det jetzt eine Schälchen, ein Gläschen, oder wer hat aus meinem Becherchen getrunken?
    ZB Messor structor sind elend schlechte Kletterer und haben nach meiner Erfahrung Probleme, glasierte Flächen oder Kunstglas zu erklimmen. So traue ich es denen durchaus zu, ein Becherchen nicht zu erforschen.
    Nehme doch die Körner aus dem Becherschalgläschen und streue genau diese Körnerchen auf ein Fetzchen Alufölchen. Wenn die Arbeiterinnen die Körner umgehend eintragen, wars der Schalglasbecher, und wenn nicht sind die Körner doof.

    sawasdee krub


    Da Eier nicht in der Entwicklung stagnieren und nach 10-14 Tagen zu Larven schlüpfen, wird Deine Gyne bereits fleißig Eier gelegt haben. Eine kranke Gyne wird es kaum sein, da es große Larven gibt und die Brut also wahrscheinlich bis zur Verpuppung kommt. Ebenso sind die Depots der Gyne in Ordnung (kein Proteinmangel), sonst könnte sie keine Eier legen oder gar die Larven aufziehen.


    Wie groß sind denn die großen Larven? Erreichen sie knapp die Hälfte der Gyne bzw Dicke ihres Kopfes?
    Verfärben sich irgendwann die runden Enden (Hinterleib) dunkel bis schwarz?


    Beschreibe doch einmal, wie Dein Nest aufgebaut ist.

    sawasdee krub


    Zitat

    Dabei sind die doch eigentlich bestens behütet.

    Woher sollen sie das wissen?
    Ameisen können nicht erfassen, dass sie in relativer Sicherheit sind, und werden ihre angeborenen Schutzmechanismen beibehalten.


    Das Öffnen des Nestes erzeugt einen Luftzug, der in der Natur eine Nestbeschädigung anzeigt! So werden alle Ameisen alarmiert und rennen in Richtung des Luftzuges, also in Richtung des Eindringlings, um das Nest zu verteidigen! Gleiches kann plötzlicher Lichteinfall hervorrufen, oder wenn die Ameisen Deinen Atem riechen. Hauche einmal vorsichtig ins Becken, wenn ein paar Arbeiterinnen unterwegs sind.


    Gewöhnen werden sich Deine Ameisen nicht daran, aber Du gewöhnst Dich an eine vorausschauende und vorsichtigere Handhabung bzw die blöden Zicken zu tolerieren :grinning_squinting_face:

    sawasdee


    ein ähnlich klingender Name liegt mir von Dorylus nigricans bei, einer Treiberameise.
    Dorylus stehen, wie wohl alles oberirdischen Treiber, in dem Ruf, Mensch und Pferd zu töten und zu zerlegen. Unlängst soll doch eine angetüchteter Landarbeiter schlafend am Baum von Ecitoninae (?) erledigt worden sein.


    Ameisen lassen sich tatsächlich durch Gerüche vertreiben bzw meiden scharfe Gerüche.
    In wie weit das im Garten funktioniert habe ich vergessen :schuetteln: Wie blöd :boese:


    Die Zahl 4500 scheint mir gar nicht so aktuell zu sein (Ende 60er 7500 rezente Arten), der Verfasser wird wohl ein älteres Buch zur Hand gehabt haben, evtl direkt von Gutenberg 1. Auflage? So gibt es tatsächlich noch furchtbare miese Neuauflagen 50 Jahre alter, unveränderter Werke, die nebenbei damals schon etwas ungenau waren.
    Oder schaut Euch die unglaublich miesen und veralterten Minibücher "Hamster, Wellensttich und Kaninchen" im Zoohandel an.

    sawasdee krub


    :interessant:
    der Grund ist unbekannt, an dieser Stelle werden noch Infos gesammelt.
    Bitte beschreibe doch genau, wo das Volk her ist, wie es gehalten wird und was Du fütterst!
    Wie sehen oder sahen die Eier aus?

    krub


    Zitat

    [...]und diese entsprechend unserer Logik interpretieren[...]

    und ich entsprechend meiner Logik und meines Wissens. Was aber leider nicht heißt, dass es richtig sein muss... auch wenn ich es gerne hätte :grinning_squinting_face:


    Zitat

    Tja, das ist wohl wahr - wieso verlässt eine Königin ihre Kammer und das, obwohl keine offensichtlichen Störungen auftraten?

    Ich gehe davon aus, das sehr viele Probleme daher rühren, dass die RG oder Porenbeton-Nester nicht als Nest angesehen werden, da die Kammern ungeeignet sind.
    Ameisen nutzen die positive Thigmotaxis zur Erfassung des Nests, um sich geborgen zu fühlen (JaJaJa, "fühlen" und "geborgen" ist wohl bei Ameisen voll ins Klo gegriffen.) RG haben eine für Gynen enorme Kammerhöhe, die Decke kann also nicht erfühlt werden und das Tier steht praktisch im Freien. Auch die langen Kammern und oft fehlender Nestverschluss sind nicht hilfreich, damit eine Gyne eine Kammer als Nest akzeptiert, oder besser als solche erfassen kann.


    Kein Trieb zur Nahrungssuche heißt nicht, dass sie keine Nahrung aufnimmt!
    Der Unterschied hierbei: stiefelt sie los, weil se Hunger hat, oder schlendert sie gelangweilt auf der Suche nach einem besseren Nest durchs Becken und stolpert über die Nahrung?
    Sobald Arbeiterinnen Honig oder Zuckersirup finden, kleben sie diesen mit Bröckchen zu... warum machen sie das? Nicht geklärt, aber eine Möglichkeit ist Hygiene und Gefahrenbeseitigung im Nestbereich.


    Sekret und Honig:
    woher weißt Du, dass es tatsächlich Honig war, den die Arbeiterin verfüttert hat?
    Futtersekrete können direkt aus den im Kopfbereich sitzenden Drüsen an die Larven verfüttert werden, und der zuvor gefressene Honig bleibt fein säuberlich im Kropf gespeichert, bis eine andere Arbeiterin Kohlenhydrate erbettelt.
    So kann die Larve also tatsächlich mit Honig gestopft worden sein, mit einer Mischung aus Futtersaft und Honig oder auch mit reinem Futtersaft ohne Honig.
    Von Außen erkennst Du keinen Unterschied...


    Nahrungsverteilung:
    in Tracerversuchen konnte gezeigt werden, dass Kohlenhydrate in etablierten Völkern bevorzugt außen im Nest bevorratet werden und sich die Speichertiere dort aufhalten. Grund: die heimkehrenden Außendienstlerinnen hatten einen hohen Verbrauch und müssen die Energie wieder ersetzen, Brut, Brutpflegerinnen und Gyne hingegen haben einen vernachlässigbaren Energieverbrauch... weil rennen ja nicht rum und so.
    Proteine hingegen werden nahe der Gyne und Brut bevorratet und dort von den Arbeiterinnen verdaut, also dort wo sie gebraucht werden.
    In der Tat werden die Larven zum allergrößten Teil mit Proteinen aufgezogen, denn Proteine sind die Baustoffe des Gewebes,
    das Metall des Autos :smiling_face: Kohlenhydrate jedoch der Treibstoff.



    Es bleibt mir noch zu sagen, das vieles in einem Volk Theorie oder Vermutung ist und ich durchaus grottenscheiße daneben liegen kann!



    Private Veränderung?
    Lässt Du Dich endlich zum Mädchen umwandeln? Hast ja schon solange davon gesprochen :teufel:

    sawasdee krub


    danke für Deine Antwort, ich hatte mir schon gedacht dass auch diese Diskussion wieder in diese Richtung läuft .
    Vielleicht ersteinmal ein paar Basics, um das Thema von der richtigen Seite zu beleuchten!


    Die semi-claustrale Gründung ist die ältere Gründungsform und hatte einige Vorteile gegenüber ursprünglicheren Gründungsformen, vor allem eben die bessere Versorgung der Brut. Hieraus resultierte dann aber ein neues Problem: wenn die Gyne nun während der Nahrungssuche frühzeitig umkam, war die gesamte Brut verloren... anders als bei ursprünglicheren Formen.
    Die Weiterentwicklung war dann die claustrale Gründung, die neben wenigen Nachteilen eben erfolgreicher und sicherer ist, weil sie alle Vorteile in sich vereint!
    Wohlgemerkt gab es keinen zwingenden Grund für diese Anpassung, sondern brachte OHNE NAHRUNGSAUFNAHME SEIT MILLIONEN JAHREN einfach mehr und stärkere Völker hervor, obwohl aufgrund erheblich geringerer Kosten ein Vielfaches an semi-claustralen Gynen hätte produziert werden können!
    Trennt Euch doch endlich mal von den beiden ärgsten, da vermenschlichten, Missverständnissen: "Winterruhe wäre gefährlich" und "eine claustrale Gyne leidet Mangel", die Arme :grinning_squinting_face:
    Die Natur hatte mehr als 200 Millionen Jahre Zeit, die Gyne aufzumotzen, nicht umsonst ist Lasius niger ein so fetter Brocken geworden. Wäre die Gyne nicht ausreichend versorgt, wären claustrale Arten ausgestorben!! Im Gegenteil: die Entwicklung der claustralen Gründung konnte doch erst erfolgen, WEIL die Gynen GENUG Nahrung an Bord haben! Sie können in Haltung sogar die Energie zum Kammerbau einsparen und für ein hungerndes leidendes Aussehen einsetzen :grinning_squinting_face:


    Wie viele Völker heimlich verhungern? Ich habe auch nicht den leisesten Schimmer!
    Aber ich weiß, wie viele Völker bei mir in den letzten Jahren die Gründung nicht geschafft haben, weil die Depots leer waren. Seit min. 5 Jahren kein einziges... warum ich sicher bin? Ich hab nachgeschaut :grinning_squinting_face: Alle verreckten Gynen hatten noch gefüllte Depots und sind gesund gestorben.
    Aber im Gegenteil weiß ich um etliches Gewiggel mit Schimmel, panisch das RG verlassende Gynen, verklebte Brut und etliche nette Gegebenheiten. ice, Du bist lange genug dabei um beurteilen zu können, das a) Zufütterung im RG regelmäßig Probleme bringt, b) Anfänger wohl kaum das No-hau haben und c) wieso überhaupt?


    Quantität:
    ich denke Ihr habt ein falsches Bild vom Umfang des Depots, mit der eine Gyne ausgestattet wird!
    In diesem Zusammenhang ist der Begriff Reserve schon arg irreführend :smiling_face:
    Kohlenhydrate, nur drei Beispiele:
    - eine Gyne Camponotus ligniperdus mit ~8 Pygs und ein paar Larven konnte nach 8 Monaten ohne Nahrung wieder angefüttert werden und vollzog die weitere Larvenaufzucht. Bist dahin muss das kleine Volk voll aus den Reserven der Gyne Erhaltungsfutter bekommen haben.
    - Im Labor und versehentlich meinem Büro konnten wiederholt claustrale Gynen bis weit über ein Jahr ohne Nahrung gehalten werden!
    - Einige Arten, so auch Vertreter der Camponotus und Fomica, gehen ohne Pygs in die Winterruhe und beenden die Gründung erst in der folgenden Saison, wenn trotz Aktivitätstemperatur noch keine oder wenig Nahrung zur Verfügung steht.
    - ein Vergleich: die Kropffüllung einer einzelnen Arbeiterin kann ein kleines, aktives Volk auf Wochen ernähren.
    Proteine/Lipide:
    claustrale Gynen ziehen die erste Brut hoch, gleichzeitig wird das zweite Gelege in den Ovariolen gebildet. Zur Verpuppung des ersten Geleges erfolgt bei zB Lasius niger die Ablage des zweiten Geleges, damit bei Schlupf der Pygs auch die Larven schlüpfen. Die Larven des 2. Geleges und die Pygs werden in der Regel noch voll oder großteils durch Futtersäfte der Gyne versorgt und hochgezogen, wobei hier parallel das dritte Gelege produziert und gegen Verpuppung abgelegt wird. Erst mit Schlupf des 2. Geleges erfolgt der Übergang zur Versorgung der Gyne mit profertilen Sekreten der Arbeiterinnen und damit verbunden der Übergang zur kontinuierlichen Eiablage. Und wenn das Wetter Kacke ist, hat die Gyne immer noch Luft, um ihr Volk am Leben zu halten und partiell Larven zu päppeln!
    Es sind enorme Mengen an Nährstoffen, die einer Gyne zur Gründung zur Verfügung stehen... und reichlich Depots, die nach erfolgreicher Gründung noch vorhanden sind!


    ice_trey, lass doch bitte die laaaangatmige Wortklauberei ala "Reiner Nahrungart"!
    Jeder wird wohl verstanden haben, dass Kohlenhydrate und Proteine/Lipide (im Folgenden gekürzt zu Proteinen) keine reinen Nahrungsformen sind, sondern "der weitaus größte Teil besteht aus/wird benötigt als..." gemeint ist!
    Wie an obigen Beispielen zu sehen ist, leidet eine Gyne auch nach misslungenem ersten Gelege keinen Mangel, sondern steht noch fett im Fett :smiling_face:


    Verdauung:
    eine claustral gründende Gyne muss zu keinem Zeitpunkt ihres Lebens Verdauungsarbeit leisten und hat immer Arbeiterinnen zur Verfügung, die ihr diese Arbeit abnehmen.
    Die Frage ist daher, ob eine Gyne verdauen kann, also ob sie überhaupt noch Verdauungssekrete bilden kann.
    Die Evolution ist sparsam und reduziert alle nicht notwendigen Eigenschaften. Warum sollte also Energie in die Eigenschaft Verdauung gesteckt werden, wenn dafür ne zusätzliche Ovariole gebildet werden könnte, oder die Einsparungen bei 20 nichtverdauenden Gynen eine zusätzliche Gyne ermöglichen??


    Du bringst ein Beispiel einer Camponotus-Gyne, die ihr RG verlässt um Honig zu schlabbern?! In der Natur wäre diese Gyne schlichtweg tot nach spätestens 5 Minuten!
    Hunger mit Trieb zur Nahrungssuche kann bei claustralen Gynen nicht existieren, denn sonst würden sie ihre Kammer verlassen und Geschichte sein. Gerade die fetten claustralen Gynen sind begehrte Leckerbissen.
    Die Frage ist eher: warum verlässt eine claustral gründende Gyne das Nest? Liegt hier nicht bereits ein eklatanter Fehler vor?


    Dein nächstes Beispiel: Arbeiterin nimmt Honig auf, füttert Larve, Larve brauner Bauch = Larve bekam Honig!
    Zwei Dinge solltest Du dabei beachten: Honig in Larven und Gastern schimmert kaum merklich gelb-gold, nicht braun!
    Eine Arbeiterin kann eine Larve auf mehreren Wegen mit Nahrung versorgen, so auch direkt aus den Drüsen ohne Umweg "Trophallaxis" aus dem kropf.
    So ist es kein Problem, dass die Arbeiterin den Wamms voll Honig hat, während sie der Larve eine Ladung frischer Futtersekrete ins Maul reihert!


    Apropos Sekrete:
    Arbeiterinnen und Gyne können über Drüsenfunktionen sehr gezielt steuern oder gesteuert werden, ob jetzt Kohlenhydrate oder Proteine als Sekrete produziert werden sollen oder was im Kropf eingelagert wird. Eine Mischfütterung kommt wohl nur zustande, wenn der Halter in die natürliche Ernährung oder Nichternährung eingreift bzw nur gemischte Futter wie Jellys anbietet!


    Wie Du unschwer aus meinen Ausführungen ersehen kannst, ist die Zufütterung einer claustralen Gyne so notwendig wie eine Sitzstange für Goldfische!



    Verteidigung/Defensive: gerade Camponotus und Lasius greifen nicht unmittelbar an, sondern rocken erst!
    Dh sie stoßen ohne Vorwarnung kurz vorwärts und rammen den vermeidlichen Gegner mit den Mandibeln, bei weniger bedrohlich/beweglichen Zielen wird auch gerne nur betrillert.
    In dieser kurzen Zeit läuft die Freund-Freund-Erkennung, wie ihr oft beobachten könnt. Das wird dann als "begeistert auf Futter gestürzt" gewertet, ist aber in Wahrheit Teil der Defensiv-Strategie.


    Reinigung:
    die wichtigste Arbeit in einem Nest ist die Reinigung! Das liegt doch auch klar auf der Hand, wenn Milliarden, oder gar 10tausende Tiere auf engstem Raum leben.
    Ameisen haben hierzu eine ganze Batterie an Verhalten und physischen Merkmalen entwickelt, so auch die Aufnahme klebriger Substanzen wie Hämolymphe/Kot/Urin und natürlich auch überschüssiges Wasser. Ein einziger Stecknadelkopf großer Tropfen kann die gesamte Brut vernichten, wenn die Gyne nicht eingreift! Und die Larven würden sich in ihren Ausscheidungen suhlen, wenn die Gyne sie nicht reinigen würde.
    Reinigung ist also eine primäre Eigenschaft des Volkes und der gründenden Gyne!
    Das Schmutz/Dreck aufmerksam befühlert wird als wäre es der leckerste Leckerbissen, hat andere Ursachen als Begehrlichkeit!
    Wie sonst sollen sie erkennen, das da und dort Dreck liegt?
    Sie "sehen" es nicht und wissen es nicht, sondern müssen es riechen, tasten, schmecken oder anfordern. In allen Fällen sind die Fühler beteiligt und werden intensiv eingesetzt! Honig, Insekten, Kot oder eine verfaulende Larve... alles wird gleich intensiv und "neugierig" betrillert! Kot wird dann genau so "begeistert" aufgeleckt wie Honig, Wasser oder Marmelade :smiling_face:

    sawasdee krub


    Zitat

    Wir schreiben wirklich nur bei Arten die kritisch in der Gründung sind, dass man zufüttern kann bzw. dies ruhig tun sollte. Wie du schon sagtest, ice, ist dies wohl bei Camponotus ligniperdus/herculeanus der Fall.

    Es geht doch wohl darum, in diesem Forum korrekte und gesicherte Informationen zu präsentieren!
    Wie bitte soll eine claustral gründende Gyne an Honigtau kommen? Keine Nahrungsaufnahme ist irgendwie das hüpfende Komma bei claustraler Gründung!


    Camponotus herculeanus / C. ligniperdus heikel in der Gründung?
    Hohe Verluste der Brut, die durch Kohlenhydrate ausgeglichen werden können?
    In den vergangenen 10 Jahren habe ich exzessiv mit diesen beiden Arten experimentiert, teils mit 30 oder 40 Völkern gleichzeitig. Zu keiner Zeit ist eine deutlich erhöhte Sterblichkeit oder ein auffälliger Schwund der Brut aufgetreten. Claustral gründende Gynen sind entgegen der Haltervorstellungen in Jahrmillionen dazu ausgelegt worden, ihre erste und auch zweite Brut aufzuziehen und wurden mit entsprechenden Reserven ausgestattet.


    Und bevor ein Tip ala Zufütterung von Zucker/Honig bei claustralen Gynen aufgenommen und gar empfohlen wird, begründet doch ersteinmal, warum ausgerechnet Kohlenhydrate eine bessere Brut ermöglichen?! Larven benötigen Proteine zum Wachstum, und die haben claustral gründende Gynen mehr als reichlich gespeichert!! Es sind sogar genug Nährstoffe vorhanden, um die ersten Pygmäen gleich mitzuversorgen und bei den meisten Arten gleich noch genug für das zweite Gelege!


    Im ersten Part wird beschrieben, dass Gynen absolute Ruhe brauchen, was ja korrekt ist... und dann soll Nahrung IM RG angeboten und das RG hernach mit einem feuchten Wattestäbchen ausgewischt werden? :frage: Schon daran gedacht, das augenscheinliches Fressen eher Verteidigung und Reinigung des Nestes ist bzw sein kann?



    Ergo:
    wenn schon diese unausrottbare Maere der hungernden Gynen aufrecht erhalten und gefördert werden soll, dann bitte ausführlich und sachlich korrekt in einem gesonderten Post/Thread, in den Artbeschreibungen dann maximal ein sachlicher Hinweis ala "Zur Fütterung in der Gründungsphase schaue bitte hier!"

    sawasdee krub


    Zitat

    wie passen denn Meisen in den Schlauch

    Er hat doch nicht geschrieben, wie groß der Schlauchdurchmesser ist? Sn Feuerwehrfeuerausspritzschlauch kann schon nen Spatzen behergerbern.


    Nicht Emse, LiftStyler, sondern Miere!
    So sagten schon die mittelmeerischen Altvorderen: Gehe hin, du Fauler, und tue es der Schmiere gleich... und die Arbeit fluppte ihnen von der Hand!



    Zitat

    Na, auf jeden Fall habe ich einen Ytong in einer typischen Glasfarm, per Schlauch gehts in die wie ich finde recht ansehnliche Arena.

    Was ist ein Porenbeton in einer Glasfarm? Das klingt wie "umgefallener Ball".
    Hast Du jetzt die Farm mit Porenbetonbruch aufgefüllt, oder eine passende Scheibe reingeschnitzt??


    Zitat

    Oookkkkk, dachte ich mir, die sind ja neu und klein und wissen es nicht besser.

    Also eigentlich bist Du derjenige, der Neu und Klein ist und es noch nicht besser weiß :grinning_squinting_face:
    Die Ameisen wissen schon ganz genau was sie machen, und haben garantiert die gesamte Arena und das zukünftige Nest ausgekundschaftet. Aus Gründen, die uns meist verborgen bleiben, ziehen die kleinen Biester durchaus kreuz und quer durchs Becken und heben an den sorgfältig geklöppelten Nestern höchstens mal ein Bein.
    Auffällig ist aber, so auch bei Dir, dass die Kleinen zumeist enge und schmale/flache Nesthöhlen bevorzugen.
    Ohne jetzt Dein Konstrukt zu kennen tippe ich bei dem Verhalten der Ameisen einmal darauf, dass die Kammern/Gänge des Porenbetons viel zu groß sind und die hexapodalen Meisen das Ganze nicht als Nest erkennen oder akzeptieren können.


    Zitat

    Der Stein schimmelt leicht

    Ein neuer Porenbeton kann nicht schimmeln... sind es eher staubige weiße feuchteannehmende und brüchige Nadeln, oder federnd watteweiche und trockene Beläge!
    Weiter unten schreibst Du von "Erde": Du hast die Kammern doch nicht mit Erde aufgefüllt, sondern gewaschenem Sand nein?


    Zitat

    nach einer Erkundung der Gegend wird erstmal ausgiebig die Fühler gereinigt

    Die Fühler sind hochsensible Instrumente, vollgepackt mit Sensoren für Wind, Schwerkraft, Neigung, Orientierung, Tastsinn, Temperatur, Geschmack, Druck, Chemikalien, Futter, Pheromone etc pp und bilden in ihrer Gesamtheit das wichtigste Instrument der Ameise und bedürfen aufgrund der dichtgepacken Sensillen viel Pflege. Ameisen haben dafür spezielle Putzkämme an der Vorderbeinen entwickelt, um die Fühler zu warten.
    Die Reinigung der Fühler ist also normal und Lebenswichtig!!
    Erst wenn die Arbeiterinnen auffallend stark und intensiv die Fühler sauberrubbeln wollen, kann man von starken oder ätzenden Gerüchen als Auslöser ausgehen. Schimmel, wenn es denn dieser sein sollte, gehört aber definitiv nicht zu diesen Auslösern. Im Allgemeinen stören sich Ameisen überhaupt nicht am Schimmel, was dessen Unbedenklichkeit nahe legt!


    Sollte es einen unangenehmen Geruch haben, dann sollte dieser auch im Schlauch wahrzunehmen sein und die Mädels würden die Röcke raffen und nen Schuh machen. Es kann an zu hoher Feuchte liegen, an falscher Erde, Zugluft oder Stauluft, zu hohe Luftfeuchte oder die Temperatur ist einfach ein paar Grade unter der im Schlauch... who knows!
    Lass sie erstmal dort hausen, wo sie wollen, und versorge sie janz normal mit Honig und Proteinen.

    krub


    den thread habe ja wohl ich zerschossen :grinning_squinting_face:
    Aber was erwartest Du palk, lieber falsche Infos stehen lassen oder nur so kurz angerissen, dass es missverstaendlich wird?


    Auch im ameisenforum funktioniert der Thread nur maessig, und beinhaltet eine unglaubliche Menge an Bloedsinn. Und auch dort entpuppen sich manche Fragen als nicht so kurz zu beantworten.
    Eine Zeichenbegrenzung heisst Informationsbegrenzung, und unterbundene Diskussion verlorener Informationsaustausch... und somit wird der Sinn eines Forums verfehlt.
    Oder ist es Dir lieber, wenn falsche oder fragliche Infos im Forum stehen bleiben?


    Aber es ist wohl definitiv der falsche Weg, ganze Parts an Infos und Posts zu loeschen, wie es jetzt praktiziert wird!

    sawasdee krub


    die Information des Antstore ist schlicht nicht korrekt und rührt daher, dass eine mehr als fragliche Arbeit ernst genommen wird.
    Alle Ameisen gelten bisher als Rotblind, und alle zuverlässig daraufhin untersuchten Arten bestätigen dies, unter anderem auch eine elektrophysiologische Untersuchung an eben Lasius niger!!
    Es gibt bis heute keinen Anhaltspunkt dafür, dass Ameisen Rot wahrnehmen könnten, noch lässt sich ein Grund finden, der diese Investition in eine zusätzliche Fähigkeit rechtfertigen würde.


    Ergo gibt es bisher nur eine einzige Ursache für diese ewige Diskussion: einige Halter wollen partout, das Ameisen Rot sehen können :grinning_squinting_face: Thats it!

    maggie krub
    bereits beim ersten Unterschreiten der Kristallisierungstemperatur bilden sich Eiskristalle, die die Zellwände zerstören und das Tier töten.
    Ameisen sind keine Plastik-Bauteile mit Ermüdungserscheinungen... Eiskristall piekt Zellwand an = aus die Maus!
    Nur auf die Winterruhe/Kälte vorbereitete Tiere überleben dieses Durchfrieren, indem die Hämolymphe in der Zusammensetzung dahingehend geändert wurde, dass keine oder nur sehr kleine Eiskristalle gebildet werden oder die Kristallisierung so langsam vonstatten geht, dass die Zellwände sich anpassen können. So können Insekten komplett starr als Eisklumpen frieren und wie Glas durch den Exhaustor klimpern, und überleben dieses Vorgang ohne Probleme, da ihre Zellen nicht zerstört wurden. Zudem wird der Kristalisierungspunkt durch Glucose stark herabgesetzt und tiefere Temperaturen "beweglich" erduldet... auch ohne zu sterben.
    Einige Frösche und Fische nutzen m.o.w. den gleichen Effekt.
    Langsame Nervenbahnen? Sicher gibt es langsamere Reaktionen, aber das Einfrieren dauert ja auch lange... die Tiere sterben erst durch die Zellzerstörung durch Eiskristalle, nicht durch die Kälte! Ich vermute, Du denkst zu sehr an Warmblüter und Reptilien, die tatsächlich bei Unterschreitung einer Mindesttemperatur schnell verenden, weil elementare Funktionen nicht mehr ablaufen können.


    Das größeres Leiden durch Abkochen entsteht ist doch nun echt Unsinn, denk doch mal nach :grinning_squinting_face:
    Es dauert keine halbe Sekunde, bis das Tier tot ist... alles ist denaturiert und funktionsunfähig, bevor überhaupt ein Nerv reagieren kann.


    Mir ist aber vollkommen klar, dass Dir wesentlich wohler ist, wenn Du die Insekten erfrierst... weil eben man sieht ja das Elend nicht! Kühlschranktür zu und fertig!


    Eine angenehme und bequeme Mischung ist es, die Futtertierboxen im Kühler gegen 0 zu kühlen, dann die benötigten und entsprechend entwickelten Tiere abzusammeln und in eine bereitstehende Tasse kochenden Wasser tunken, den Rest halt bis zum nächsten Bedarf wieder warm stellen und füttern.
    Schnell, sauber, sicher, selektiv!

    krub


    #25 Pi.AG krub
    wenn Du zB Messor capitatus oder M. barbarus über längere Zeit hälst und ihnen Winterruhe sowie auch Hitzeperioden und Nahrungsknappheiten bescherst, also nicht die in der Haltung übliche perfekte Welle mit kiloweise Körnern, wirst Du im Nest kleine Häufchen und Sreifen eines braunen Materials finden, das an die Wände geklebt und aufgebaut wurde: Ameisenbrot. Es ist korrekt, dass in der Hauptsache deaktivierte und desinfizierte Körner eingelagert werden, aber eben auch bereits enzymatisch aufbereitetes Matrial in Form des sog. Ameisenbrotes.


    Zudem spricht das Zitat nicht von ausschließlicher Einlagerung des Ameisenbrotes, sondern beschreibt deutlich "M. barbarus sammelt Körner, welche in vielen Kornkammern des Nestes für die kalte Jahreszeit gelagert werden.". Diese Körner können weder gefressen noch direkt verwertet werden. Hier muss zuerst das sog. Ameisenbrot in 4 Schritten hergestellt werden:
    - entfernen der Schalen
    - zerkleinern der Korninhalte
    - den Brei mit Enzymen aus Labialdrüsensekret versetzen
    - enzymatische Umwandlung der Stärke über Maltose in Gluccose
    Dieser Mantsch, das gluccosehaltige Ameisenbrot, kann dann gefressen werden, genau so wie im Zitat beschrieben.


    Einzig lässt sich verbessern: das Ameisenbrot, und somit die Körner, dient nicht nur der kalten Jahreszeit als Nahrung, sondern auch der heißen und trockenen Sommerzeiten. Bei vielen Arten sind es tatsächlich die Dürreperioden, die aufgrund hohem Stoffwechsel bei absoluter Nahrungsknappheit überbrückt werden müssen.

    maggie krub


    zaehle doch bitte einmal die Segmente der Fuehler.
    Sind alle Segmente vorhanden und ausgebildet, aber krumm und krueppelig, dann kann es einfach an falscher Feuchte oder Brutversorgung liegen.
    Sind die Segmente nicht alle vorhanden, verschmolzen oder unausgeglichen in Groesse und Umfang, laesst sich ein Gendefekt vermuten... wobei ich es fraglich finde, ob ein Volk einen ganz bestimmten Defekt nur ein einem gewissen Prozentsatz zeigt, oder evtl eine Gyne vorwiegend Krueppel hervorbringt und Du siehst nur den klaeglichen Rest, der ueberlebt hat?
    Oder hat nur eine einzige Arbeiterin einen Defekt, und zwickt die Larven so fest bei der Fuetterung in den Kopf, dass die Imaginalscheiben der Fuehler beschaedigt werden? Sind evtl bei anderen Imagines die Mandibeln oder auch Augen deformiert?


    Koennen nach Deiner Beobachtung die Imagines mit den verformten Fuehlern noch kommunizieren/interagieren? Trophallaxis erkennbar? Folgen sie Spuren, akzeptieren sie Alarm?
    Gibt es andere Missbildungen oder Auffaelligkeiten wie langsames Laufen, Hinken oder Klumpfuesse?


    In Deinem Haltungsbericht zeigst Du Fotos von totgestorbenen Arbeiterinnen. Kann es sein, das einige Arbeiterinnen arg verbogene Mandibeln haben? (Bin nicht sicher, nur kleines Netbook mit Maeusebildschirm zur Hand, und offensichtlich ohne Umlaute :grinning_squinting_face: sorry fuern Augenkrebs )