Beiträge von swagman

    Hallo.


    Also ich hatte in Ytong-Nestern bisher noch nie Probleme mit Schimmel. In Farmen dagegen eher regelmässig.
    Wie Pi schon anmerkte, hinterlassen die Ameisen alles mögliche an Abfällen, welche eine gute Grundlage für Schimmel bietet.
    In gut gestalteten, nicht zu großen Ytong-Nestern werden aber kaum Müllplätze angelegt. Zudem kann man die Feuchtigkeit in einem Ytong-Nest besser regeln, so das einige Bereiche auch trocken bleiben.
    In Farmen jedoch gestaltet sich die Befeuchtung oft schwierig. Das Substrat zieht zumeist gänzlich Feuchtigkeit.
    Zudem kommt es sehr oft vor, dass die Ameisen Futterteste oder leere Puppenhüllen einfach mit dem Substrat verbauen. So werden immer wider Kammern mit solchen Resten aufgefüllt und dann verschlossen. In der Natur macht dies durchaus Sinn, da so die Reste vom Nest abgetrennt sind und weiter keinen Schaden verursachen. Bodenlebewesen "kümmern" sich dann recht schnell um so eine Futterquelle. In einer Farm jedoch fängt so eine "Abfallbeseitigung" sehr schnell an zu schimmeln, welcher auch auf die übrigen Nestbereiche übergreifen kann.
    In einem Ytong-Nest habend die Ameisen oft keine Möglichkeit solche Müllkammern anzulegen und zu verschließen, besonders wenn das Nest nicht zu groß ist. In großen Nestern konnte ich aber durchaus auch hier solche eine Müllbeseitigung beobachten, es ist also nie ausgeschlossen. Jedoch halte ich die Nester eher trocken, zudem werden die Kammern mit dem wachsen des Volkes auch wieder ausgeräumt.
    So jedenfalls meine Erfahrung mit diesen beiden Möglichkeiten der Haltung.

    Hallo.


    Hab gerade gesehen, dass du mal wieder was über die Kolonie geschrieben hast. Sehr schön. Bin ja immer noch mit Interesse dabei die anderen Berichte zu verfolgen. Leider hab ich ja meine verkauft. Was ich, ehrlich gesagt, ab und an bereue. Na ja, dafür freue ich mich um so mehr, wenn ich bei euch mitverfolgen kann wie sich die Kolonien so entwickeln.


    Das neue Ytongnest sieht auch sehr gelungen aus. Ich habe bei meinem die Kammern etwas zu groß gestaltet. Als Myrmecia Halter kann man sich da schon mal vertun.^^
    Mit was färbst du das Nest ein, mit Lehm? Man kann auf den Bildern ja schon erkenne, dass es durch die Ameisen auf die Scheiben verschmiert wird. Das finde ich etwas schade. Ich hab nur ein Nest mit Lehm gefärbt, aber nur aussen. Eben damit die Sicht im Nest nicht beeinträchtigt wird. Nachteilig ist dabei auch, dass der Lehm sich irgendwie ablöst in den Bereichen welche beim bewässern des Nestes feucht wird. Wie verhält sich das bei dir? Falls du überhaupt Lehm benutzt.


    Wie auch immer, ich freue mich auf weitere Berichte zu deinen Ameisen.

    Ich denke die Ameisen sind tatsächlich erstickt.


    Zitat

    ZUSAMMENSETZUNG VON LEHM


    Lehm ist eigentlich eine Mischung aus größeren und kleineren Partikeln. Die Menge an Ton bestimmt die Bindequalität des Lehms. Ton ist der Kleber, der Rest ist Füllkomponente. Tonpartikel sind kleiner als 0,002 mm. Enthält der Lehm mehr als 14% Ton, dann wird dieser Lehm als zu fett bezeichnet. Dieser Lehm kann mit Sand abgemagert werden.


    Das reicht alle mal aus um die Atemöffnungen von Insekten zu verstopfen. Diese sind zwar bei vielen Insekten vor Verschmutzung geschützt, aber bei so einer permanenten Verunreinigung wie in deinem Becken versagt dieser Schutz wohl irgendwann. Zudem könnte der Lehm bei eventuelle austretender Feuchtigkeit aus den Atemöffnungen, diese noch stärker verkleben.

    Ach Moglie. Du nun wieder.


    Naja, ich kann mich nur auf die im Netz vorhanden Haltungsberichte berufen. Diese enden meist recht schnell, ja bei den meisten haben nicht mal Arbeiterinnen das Licht der Welt erblickt.
    Das Ganze und die Sache mit den Gamergaten hat mich damals, als die noch verkauft wurden, abgehalten mir welche zu holen.
    Jetzt erzählst du hier von Völkern mit 1000 Tieren. :winking_face_with_tongue:
    Ich glaube du könntest noch so einiges anderes an Erfahrungen mit selten gehalten Ameisen ins Netz stellen. Schade, dass du das so selten machst. Währe mit Sicherheit eine Bereicherung.
    Also, wenn ich mal wieder Bedenken wegen einer Art habe, dann schreib ich dich auf jeden Fall mal an. Nur so, vielleicht hast du ja Tips. :winking_face:

    Hallo.


    Kann Michi nur zustimmen. Diese Gattung ist augenscheinlich sehr schwer zu halten. So gut wie alle die es schon versucht haben mussten nach kurzer Zeit dem ableben ihrer Königin zusehen.
    Das Problem bei dieser Gattung ist, dass zahlreiche Arten keine Königinnen mehr haben. Stattdessen übernehmen begattete Arbeiterinnen (Gamergaten) das Eierlegen. Bei anderen Arten stirbt die Königin recht früh nach der Gründung und dann übernehmen auch hier begattete Arbeiterinnen das Eierlegen.


    Es gibt übrigens 104 beschriebene Arten von Rhytidoponera. Was eine Bestimmung mit diesem Bild nicht gerade erleichtert.

    LifeStyler: das Herausnehmen der Nester macht die Sache möglicherweise logistisch einfacher, das ändert aber nicht wirklich was am Stressfaktor des Transportes. Ich halte es für eine echte Gradwanderung, ob das wirklich eine gute Lösung ist oder schon Quälerei.


    Warum sollte das jetzt bitte so stressig sein, dass die Ameisen daran sterben? Man kann alles übertreiben.
    Stress lässt wohl kaum ein Insekt sterben, sondern falsche Haltungsbedingungen. Schau mal hier: Stress - AmeisenWiki


    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass meine Völker kein Problem damit hatten das ich mit ihnen in eine neue Wohnung gezogen bin. Und aus Verzögerungen sogar zwei Wochen mich mit den Ameisen bei meinen Eltern zwischenlagern musste. In dieser Zeit hatten sie alles andere als optimale Bedingungen zu erdulden ( genau wie ich^^ ) und haben es ohne große Probleme überstanden.
    Wenn Stress so schlimm ist, wieso hat dann mein Myrmecia pavida Volk diesen Zwangsumzugohne jegliche Probleme überstanden? Sie hätten doch alle sofort tot umfallen müssen. Komisch nur, dass sie noch immer sehr vergnügt ihrem Tagewerk nachgehen. Sie jagen ihre Beute, füttern und pflegen ihre Brut und auch die Königin schreitet wie eh und je durch ihr neues Reich uns schaut nach dem rechten. Und sie haben endlich wieder Platz in ihrem neuen Nest.
    Diese kurzfristigen Stresssituationen werden von den Ameisen oft sehr gut verkraftet. Schlimmer ist eine ständige Dauerbelastung durch falsche Haltung. In diesem Fall z.B. ein zu kleines Nest ohne die Möglichkeit es zu vergrößern. ( Sie haben schon versucht in der Arena ein Nest zu graben. ) Wenn man bedenkt welchen "Stress" freilebende Ameisen ausgesetzt sind. Ständig wird ihr Leben und das Leben der Brut bedroht. Nie wissen sie ob sie genug Futter finden. Dann noch die ständigen Temperaturschwankungen...


    Bitte versteh mich nicht falsch joey, dass geht nicht gegen dich persönlich, sondern gegen diese Überstrapazierung des Wortes "Stress" in der Ameisenhaltung. Also nicht gleich hauen, ja? :winking_face:


    Eine Möglichkeit die Urlaubszeit zu überbrücken, oder etwas zu verkürzen, wäre auch die Ameisen etwas kühler zu halten. Nicht kalt, sondern nur bei herabgesetzten Temperaturen wie sie auch in Freien immer wieder auftreten. So zwischen 15°C bis 20°C. Die Aktivität ist etwas eingeschränkt, die Entwicklung etwas verlangsamt, aber die Ameisen benötigen auch weniger Nahrung.
    Wenn dann noch jemand alle zwei bis drei Tage das Wasser wechselt und ab und an Futter gibt, sollte man die drei Wochen doch überbrücken können.
    So mach ich das bei meinen exotischen Völker immer.
    Sollte sich keiner finden der Insekten verfüttern will, wären diese Proteinjellys vielleicht eine Möglichkeit. Wobei ich meinen Ameisen so etwas nicht antuen würde.


    Zitat

    Myrmica rubra (ganz grob) um die 400 + 9 Queens
    Camponotus ligniperdus 8 + 1 Queen
    Lasius flavus (Gründerkolonie) 3 Queens 4 Wokerinnen


    Die Myrmica sind groß genug um einiges wegstecken zu können. Die anderen kleinen Kolonien sollten sich doch problemlos transportieren lassen, falls du auf Michis Angebot eingehen willst. Wobei mich die Lasius flavus etwas verwundern. Ist das jetzt ein Volk oder drei? Wenn es eins ist, wird es bald zu kämpfen unter den Königinnen kommen.

    Hallo.


    Es scheint eigentlich ganz gut zu klappen bei C. ligniperdus.


    Zumindest hat der User Gaster dazu etwas im Ameisenforum geschrieben.


    Hier mal die Zitate:

    Zitat

    Mit dem Senken der Umgebungstemperatur senkst du gleichzeitig auch die Körpertemperatur der Ameisen. Dadurch können sie sich nur eingeschränkt bewegen und sind weniger aggressiv. Wichtig ist, dass du sowohl die neue Königin, als auch die Arbeiterinnen abkühlst, die Aggressionen gehen von beiden Seiten aus.
    Wenn die Königin im Nest mit den weisellosen Arbeiterinnen ist, solltest du sie noch eine Weile kühl lagern. Ein paar Stunden sind wohl angemessen, behalte die Tiere aber noch im Auge und leg sie ggf. noch einmal in den Kühlschrank.
    Wenn die Königin nicht sehr schnell akzeptiert wird, kannst du's vergessen. Dann entnimm die Königin wieder und lass sie alleine gründen.
    Wichtig dabei ist, dass die neue Königin noch keine Arbeiterinnen hat/hatte.


    Zitat

    Bei Camponotus ligniperdus klapt das mit Pygmäen ohne Probleme, sogar ohne vorheriges Herunterkühlen.


    Hier der Link zu diesem Bericht.



    Wäre also auf jedenfalls einen Versuch wert, auch die einzelne Arbeiterin mit der Königin zusammen zu bringen. Da bei dieser Art Pleometrose vorkommt, sollte es eigentlich funktionieren.

    Hallo.


    Blumenerde schadet wohl kaum, auch nicht wenn sie gedüngt ist. Sonst hätte ich nicht schon wieder zwei Lasius Gründungsvölker dieses Frühjahr in meinen Zimmerpflanzen entdeckt. Die Pflanzen stehen im Sommer draussen und es gründen dort regelmässig Ameisenköniginnen. Und als Gärtner dünge ich natürlich meine Pflanzen und verwende wenn nötig auch Insektizide bei Schädlingen. Beides wird überlebt von den Ameisen. Zudem finden sich oft Völker von Myrmica Arten in Pflanzentöpfen aus Gärtnereien. Ich pflanz hunderte davon im Jahr und entdecke dabei oft ganze Völker. Die Pflanzen werden natürlich auch gedüngt, oft mit Langzeitdünger. Interessiert die Ameisen wenig.


    Ich finde auch das Thema Milben etwas überbewertet. Ich überbrühe keines meiner Futtertiere. Weder gekaufte noch aus der Natur gefangene. Bisher hab ich keine Milben in die Haltung eingeschleppt. Ich hatte einmal diese "Futtermilben" aber das war mit einer trockenen Haltung der Ameisen sehr schnell erledigt.
    Auch ein erhitzen des Substrates finde ich nicht so gut. Wie LifeStyler schon geschrieben hat, macht das meist nur mehr ärger mit Schimmel und ähnlichem. Selbst für meine Käferhaltung mach ich das nicht. Und die Larven fressen Laubkompost und morsches Holz. Ideale Lebensräume für Milben. Ich las das Substrat einfach längere Zeit komplett austrocknen, das vertreibt die Milben. Bakterien und Pilze hingegen überstehen diese Prozedur und werden wieder aktiv wenn man das Substrat anfeuchtet. Was für die Käferlarven besser ist.


    Manchmal ist es einfach nicht ersichtlich warum die Königin gestorben ist und z.B. die Arbeiterinnen nicht. Mir ist dieses Frühjahr meine Messor capitatus Königin gestorben. Einfach so nach gut zwei Jahren Haltung. Die 150 Arbeiterinnen und die vorhandene Brut lebte noch einige Monate lang munter weiter, bevor ich die Sache beendet habe. Grund? Bisher keine Ahnung.
    Man könnte nun auch mutmaßen, dass solche Königinnen in freier Wildbahn schon gar nicht die Gründung überlebt hätten. Vielleicht werden mit dem Sammeln und Verkauf auch schwache, kranke Jungköniginnen erwischt, die in den sterilen und sicheren Bedingungen der Haltung erfolgreich Gründen können, aber früher oder Später eingehen. Wer weiß das schon. Es könnte viele Gründe geben. Ich denke, solange nur die Königin stirbt aber nicht die Arbeiterinnen oder Brut, kann es nicht an einem ersichtlichen Haltungsfehler liegen wie eine Vergiftung, Verhungern, Vertrocknen oder der Gleichen. Die Frage ist, ob gewisse Dauerbelastungen durch irgend einen Fehler zum sterben der Königin führen kann, während es den Arbeiterinnen nicht so viel ausmacht? Könnte doch auch möglich sein, oder?

    Na sag ich doch.^^


    Ich glaube dennoch, dass Spinndrüsen zuerst bei allen Ameisen vorhanden war.
    Vergleicht man mal "nahe Verwandte" der Ameisen fällt das doch auch auf.
    Wespenlarven spinnen einen Deckel auf ihren Zellen um sich zu verpuppen. Die Larven der hoch entwickelten Honigbiene machen das selbe. Hummel... primitiver, die Larven spinnen einen Kokon.
    Schlupfwespen spinnen einen Kokon wenn sie ihren Wirt verlassen haben um sich zu verpuppen.
    Und so weiter.
    Spinndrüsen scheinen also aus evolutionärer Sicht sehr alt zu sein.
    Dann kam es halt irgendwann durch welche Gründe auch immer bei einigen Arten dazu, dass sie nicht mehr gebraucht wurden.


    Natürlich hängt das alles von vielen Faktoren ab, wie Lebensraum, Verhalten, Futtervorlieben, Isolation usw.
    Sonst hätte kaum eine so primitive Gattung wie Myrmecia bis heute überleben können.
    Das ist doch das schöne an der Sache, so viele Arten sind entstanden um die verschiedensten Nischen zu besetzen. Sonst hätten wir ja alle die selben Ameisen zu hause.
    Muss ja nicht jede Gattung so sein wie wir mit nur einer einzigen überlebenden Art.


    Was die Begriffe modern und altertümlich angehen, die sind etwas irreführend. So sind manche "modernen Ameisen" dennoch schon etliche Millionen Jahre alt. Es kam doch wie bei den meisten Insekten und anderen Tieren zu einem starken Anstieg der Arten als die ersten Blütenpflanzen entstanden. Die meisten Gattungen gab es aber schon lange davor.

    Hm, das mit dem Alter der Unterfamilien der Ameisen klingt auf den ersten Blick plausibel.
    Aber Beispiel Myrmecia pavida: Diese Art ist schon recht altertümlich, hat aber Kokonpuppen! Widerspricht deiner Theorie meiner Ansicht nach :winking_face:
    Auch Ponerinae haben soviel ich weiß Kokonpuppen. Was nun? :grinning_squinting_face:


    Es sind diese altertümlichen Ameisen die noch einen Kokon verwenden. Bei modernen Unterfamilien kommt es dagegen öfter zu Nacktpuppen. Moderne Arten können sich allem Anschein nach so gut um die Puppen kümmern, dass ein Kokon nicht mehr nötig ist.
    Zum Beispiel bauen Weberameisen ihre Blätternester mit Hilfe der Larven. Zum Preis, dass die Larven keinen Kokon mehr spinnen können und sich zu Nacktpuppen verwandeln. Allerdings sind sie in diesen Nestern wohl genauso gut oder besser geschützt als in ihren Kokon.


    Wenn also die altertümlichen Ameisen alle Kokonpuppen haben und erst im lauf der Zeit und der Evolution einige modernere Ameisen zu Nacktpuppen gewechselt sind, könnte man dann davon ausgehen, dass die Larven der Vorfahren der Ameisen diese Fähigkeit gehabt haben müssen?
    Wenn die Vorfahren auch schon in der Erde ihre "Nester" hatten, aber es noch nicht so ein soziales Gefüge gab wie bei Ameisen, vielleicht waren die Puppen dann besser geschützt in einem Kokon? Vielleicht wurde das Kokonspinnen einfach von den, wie auch immer gearteten, Vorfahren bis zu den Ameisen weiter übernommen, da es in dem feuchten Lebensraum der Tiere einfach mehr Vorteile hatte. Schutz vor Bakterien und Pilzen ist in der Erde bestimmt nicht schlecht. Moderne Ameisen besitzen im Speichel Stoffe, welche die gleiche Wirkung haben. Durch die Eigenschaft sich und die Brut sauber zu lecken, wurden ein Kokon langsam hinfällig.
    Auf jeden Fall ein interessantes Thema.

    Hallo Luis.


    Was macht dein C. sericeus Völkchen?
    Bei mir ist vor kurzem die dritte Arbeiterinn geschlüpft. Es sind aber über 10 Puppen im Nest die alle noch im April schlüpfen müssten. :banane:
    Inzwischen muss ich die Futtertiere auch nicht mehr ins Nest geben, sie sammeln sie jetzt schon in der Arena ein.
    Füttern tue ich sie alle zwei bis drei Tage, was zu sehr viel Brut geführt hat.
    Gefressen werden Fliegen, kleine Heimchen und kleine Mehlwürmer.

    Zitat

    - Völker der Ameisen überstehen wahrlich lange Zeiten ohne externe Nahrung! Als Beispiele aus meiner Erfahrung: a) Camponotus ligniperdus ~ 8 Monate ohne Futter; b) Polyrhachis dives 4 Monate ohne Nahrung; c) Myrmecia pavida 3 Monate ohne Nahrung bzw. eine Made zwischendurch!
    C. ligniperdus stagnierte komplett, Brut wurde nicht geschlacht, sehr wenige Tote.
    P. dives zeigte erhöhte Sterblichkeit der Arbeiterinnen, Brut wurde geschlachtet, Volk bliebt aber stabil.
    M. pavida stagnierte ähnlich C. ligniperdus , keine Toten, Brut bliebt erhalten, eine Notverpuppung.


    Schön das du dich so gut um deine Ameisen kümmerst.^^
    Waren das irgendwelche Experimente, oder ein "versehen"?


    Zitat

    Sind wir uns denn einig oder könnt Ihr zumindest nachvollziehen, dass die bedenkenlose Haltung von nichteinheimischen Arten ein Risiko darstellt????


    Ich kann ja nur für mich sprechen und bin da deiner Meinung. Meine Exoten sind groß genug um sie leicht unter Kontrolle zu halten. Die einzigste kleine Art die ich halte ist Crematogaster scutellaris aus Südeuropa. Und deren Anlage ist so gut wie luftdicht, da ich diesen kleinen Biestern kein Stück weit traue. Ich lüfte die Becken täglich, aber ohne sie aus den Augen zu lassen.
    Und wie bereits geschrieben, ich überbrühe sogar den Müll und sonstiges aus den Becken wenn ich sauber mache und bevor ich das Zeug wegschmeiße.


    Zitat

    der Mensch selbst ermöglicht Zuwanderern das Überleben bei uns.


    Genau aus dem Grund hat neben anderen Zuwanderern die Pharaoameise ihre Chance genutzt einen schöne Nische zu besetzten, nämlich unsere geheizten mit Nahrung vollgestopften Gebäude. Könnte man die jetzt als Pionierart bezeichnen? Ist doch normal das ein neuer Lebensraum früher oder später besetzt wird. Und Gebäude gibt es viel mit reichlich Platz für Kleintier. Nur leider schlecht für uns.


    Zitat

    Ob es nun spannend ist, was eingeschleppte Arten so alles anstellen?
    Fuer mich ist es eher höchst besorgniserregend, keinesfalls jedoch spannend!!!


    Wenn ich jetzt meine Meinung schreibe, gibt es bestimmt wieder einige Aufreger.
    Ich finde es eben spannend. Beispiel Australien. Fast jeder ist sich im klaren welchen Schaden die zahlreichen eingeschleppten/eingeführten Tiere und Pflanzen dort anrichten. Aber was passiert in einigen hunderttausenden von Jahren? Entstehen aus den Einwanderern irgendwann sogar mehrere neue Arten? Wie passen sie sich den vielen Lebensräumen dort an, oder wie passt sich die australische Fauna und Flora an?
    Also, auch wenn ein Menschenleben zu kurz ist, finde ich es dennoch spannend was sehr sehr viel Zeit aus unseren ganzen Fehlern machen könnte. Egal wie zerstörerisch die Menschheit mit der Erde auch umgeht, irgendwas wird uns überleben und von neuem beginnen.
    Das soll natürlich kein Freibrief sein so weiter zu machen, im Gegenteil. Ich fände es schöner wenn der Mensch endlich lernen würde schonender uns respektvoller mit der Erde umzugehen. Warum sollen wir auch nicht länger dazu gehören? Na ja, noch müssen wir uns als letzt Art der Gattung Homo beweisen.



    Zitat

    Das niemand auf seine Technik aus Taiwan verzichten will versteh ich sogar. Ebenso das niemand die 10 km zur Arbeit mit dem Fahrad fährt.


    Dafür gibt es ja öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn. Im übrigen verzichte ich schon seit 8 Jahren bewusst auf ein Auto. Und stellt euch vor, mir fehlt es an nichts. Dafür bleibt viel mehr Geld übrig, wenn ich da nur mal die Benzinpreise ansehe... Zumindest meine CO2 Bilanz kann sich sehen lassen da ich mit dem Fahrrad an die Arbeit fahre .^^

    Wie lange die haltbar sind weis ich auch nicht. Manche meiner Ameisen fressen die noch nach über einem halben Jahr, andere fressen sie schon nach 2-3 Monaten nicht mehr.


    Du kannst ihnen ja mal ein halbes Heimchen anbieten, entweder die Arbeiterin nimmt es an, oder nicht. Meine haben erst nach etwa 10-12 Arbeiterinnen angefangen auch Insekten zu fressen, zuvor wurden die völlig ignoriert.
    Der Renner waren die Kerne von Sonnenblumen. Ich habe den Kern geschält und das innere mit einem scharfen Messer in kleinste Stücke zerteil. Die Bröckchen haben sie sofort ins Reagenzglas getragen. Ich konnte sogar beobachten wie die Königin einen gefressen hat.
    Ansonsten hab ich noch Fischfutter angeboten. Die zerkleinerten Flocken wurden aber nicht immer genommen. Anfangs aber schon.
    Was sie auch wie blöde nehmen ist der Samen von Lavendel. Da sind meine voll drauf abgefahren. Die hab ich aber, als die Kolonie noch klein war, immer aufgebrochen. Die gibt es fast in jedem Gartencenter in kleinen Mengen. Die fressen ja am Anfang noch nicht so viel.

    Ja, der Thread ist paradox.


    Wir machen die Natur platt für Städte, Landwirtschaft und Rohstoffgewinnung.
    Wir roden Regen- und heimische Wälder, begradigen Flüsse, legen Sümpfe trocken usw.
    Wir pumpen ständig tausende von Tonnen Pflanzenschutzmittel in die Gegend, damit wir unser Obst aus Südamerika bekommen, unser Gemüse aus Südeuropa unsere Baumwoll-Kleidung aus Asien und so weiter.
    Wir verändern den Gencode unwiderruflich damit die Pflanzen gegen Krankheiten immun werden, welche nur wegen die Monokultur Probleme machen.
    Wir fahren Autos, fliegen mit Flugzeugen, benutzen die Bahn... alles hergestellt aus Teilen die überall in der Welt produziert werden.
    Mann, sogar mein Laptop wurde in China zusammen gebaut.
    Wir versuchen die Luft mit Treibhausgasen und das Meer mit Öl und Müll um die Wahre zu transportieren.
    Wir bauen Kernkraftwerke oder Kohlekraftwerke um die Energie für das alles zu bekommen...
    Das lässt sich noch endlos fortsetzen.


    Ich glaube, dass Problem ist nicht der Handel von exotischen Ameisen, oder ob jeder Halter diese gewissenhaft einsperrt.( Was ich trotz alldem hoffe )
    Aber ich fürchte, wir haben ganz andere Probleme.

    @ Smaug


    Natürlich, da hast du ja völlig recht! Hab mich da etwas ungenau ausgedrückt. Die Problematik von AIDS/HIV ist mit sehr bewusst, gehöre ich selber zur Risikogruppe. Die besseren Test machen nur einen kleine Teil der Neuinfekte aus. Das wird bei den Statistiken meist auch gesagt, dass eben ein Teil auf diese schnelleren und leichtern Test zurück zu führen ist.
    Keine Ahnung warum gerade die Jugend hier in der westlichen Welt das auf die leichte Schulter nimmt. Dabei sind wir aufgeklärt und haben die Möglichkeiten um uns zu schützen. Was leider vielen andern Bevölkerungsteilen verwehrt bleibt. Aber die nehmen ja auch das Risiko einer Exotenhaltung auf die leichte Schulter.


    So, jetzt sind wir total vom Thema abgekommen. :frage:
    Als Exotenhalter halt ich natürlich nichts von einem Verbot.
    Und ob die Panikmache übertrieben ist? Wenn ich lese wie manche Kinder mit ihren Ameisen umgehen... dann nein.
    Von daher kann man nicht oft genug auf die Gefahren hinweisen.
    Und Sahal hat recht, dass Ameisen nunmal sehr viel anpassungsfähiger sind als andere einzelne Tiere. Obwohl selbstverständlich auch die sich bei uns etablieren können und schon getan haben.
    Ach und ein Beispiel für Krankheitserreger die verbreitet werden können kennt doch jeder von uns.
    Oder warum lassen sich so viele Impfen? Nur weil sie im Sommer womöglich von einer Zecke gebissen werden? So ein kleines Tierchen und doch ist die "Fracht" die sie in sich trägt unter Umständen tödlich.
    Ich weis nicht, ich bin da etwas zweigespalten. Einerseits kann ich es nicht gut heißen wissentlich oder aus Unachtsamkeit Ameisen oder andere fremde Organismen auszusetzen. Gerade auf Inseln oder wie in Australien ( ich war dort und hab´s mit eigenen Augen gesehen ) richten die Einwanderer fast nur Schaden an.
    Andererseits finde ich es ziemlich spannend wenn sich Einwanderer in ein System integrieren und somit neue Arten dazukommen. Und immerhin entstehen auch neue Arten in dem sie auf Inseln verfrachtet werden. ( Galapagosfinken usw. ) Und dann gibt es diese Arte die wie eine Bombe in ein Ökosystem platzen.
    Das Problem ist wohl die immense Beschleunigung durch den Menschen, oder eigentlich ist der Mensch das Problem. Wir können nicht in die Zukunft sehen und wissen nicht ob es zu einer Weltweiten Homogenisierung einiger weniger Arten kommt. Das Thema ist viel zu umfassend, da könnte man ja noch Jahre diskutieren ohne je zu einem Ergebnis zu kommen. Es gibt einfach zu viele verschiedene Meinungen die man nie unter einem Hut bekommen kann. Nur gut, dass man Meinungen ändern kann.


    Um wenigsten im Kleinen etwas zu unternehmen, sollte jeder Halter von nicht deutschen Arten sich an die in den Foren immer wieder gepredigten Empfehlungen halten.
    Ich halte Exoten und ich halte mich an die Verantwortung die ich mir damit auferlegt habe.


    Oh man, warum schreib ich hier eigentlich. Ich wollte mich doch aus diesen Diskussion raushalten. Na ja, wenn nur ein oder zwei der stillen Mitleser in Zukunft ein Kondom benutzen und besser auf ihre Kolonien aufpassen hat sich das Geschreibe schon gelohnt.

    Was machst du nur mit deiner Königin??? Hormonbehandlung?^^


    Na ja, ich glaube die entwickeln sich recht schnell, sobald genug Futter rangebracht wird. Konnte das bei mir jetzt jedenfalls beobachten.
    Erst als ich das Futter durch den Eingang ins Ytongnest gelegt habe, wurden Eier zu Haufen gelegt.
    Die Königin frisst jedes mal von den Insekten und ist schon ganz angeschwollen. Die Larven wachsen jetzt aber auch recht schnell. Ich denke das sich bald wieder welche Verpuppen.
    In drei Wochen schlüpfen noch drei Arbeiterinnen, ich hoffe ich brache das Futter dann nicht mehr ins Nest geben.
    Bei mir hat die Puppenruhe auch ganz genau drei Wochen gedauert, wie von euch schon beobachtet. Das spricht auch für eine schnelles entwickeln der Brut.
    Jedenfalls sind sehr viele kleine Larven im Nest, ich denke es wird langsam. :huepf:


    @ LifeStyler
    Ach ja, die großen Fliegen könnten Schmeißfliegen sein. Die Maden werden auch ab und an verkauft, besonders im Angelbereich. Hast du vielleicht solche? Ich mag die nicht! Die legen keine Eier sondern lebende Maden. Hab die mal verfüttert und kaum haben die Ameisen die aufgefressen sind die Maden aus der Fliege gekrochen und waren im ganzen Nest unterwegs. War bei meine Myrmecia, die jagen ja lieber lebende Beute und die haben sich nicht für die winzigen Maden im Nest interessiert.

    Ja das stimmt schon, wir deutschen sind bei anderen Nationen dafür bekannt ein bisschen Weltuntergangs-paranoid zu sein.
    Ich sag nur "Waldsterben"...
    Hab noch keinen Wald gesehen der "gestorben" ist, ihr etwa? Jedenfalls haben die Franzosen dieses Wort gleich so in ihre Sprache übernommen. Nach dem Motto, für so einen Blödsinn ein französisches Wort missbrauchen? Nein danke!


    Ich muss auch The_Paranoid recht geben. Bei der Reptilienhaltung wird da nicht so sehr darauf geachtet. Man hört nur immer das man aufpassen soll bei Wildfängen, da diese fast immer mit Parasiten und anderen Krankheitserregern befallen sind. Gut, zugegeben, etliche davon kann der Tierarzt behandeln. Bei Ameisen etwas schwierig.
    Aber, müssen wir die gleichen Fehler machen wie die Halter von Echsen, Schlangen und Co?
    Ich finde es schon wichtig das man über die Gefahren aufklärt. Ob sich der einzelne nun an die Ratschläge hält... nun ja.
    Das Hobby Ameisenhaltung ist noch relativ neu, daher ist es gut, wenn man von Anfang an auf solche Dinge achtet. Ich meine, als ich damit anfing, gab es noch kein WWW und somit auch keine exotischen Ameisen.
    Aber geträumt hatte auch ich schon von so manchen Exot. Heut bin ich froh das es sie noch nicht zu kaufen gab. Die meisten würde ich heute nicht mehr halten wollen.
    Hmm bei den Reptilien wird gerade so eine Art Halterpass eingeführt. Wer eine Schulung macht und eine Prüfung ablegt und besteht, der bekommt einen Art Ausweis welcher besagt das man richtig mit diesen Tieren umgehen kann und sie sicher und artgerecht Hält. Ich denke früher oder später darf man nur noch Reptilien halten, wenn man diese Prüfung abgelegt hat.
    Na gut, groß Echsen und Giftschlangen sind schon was anderes als Ameisen. Aber wäre besser als eine generelles Verbot der Haltung von exotischen Arten.


    @ Ljedi


    Was hast du denn? Finde ich immer sehr lustig welche Panik da verbreitet wird. Obwohl, das sind doch nur die Medien. Hab noch keinen Menschen getroffen der wirklich Angst hätte vor solchen Pandemien. Vielleicht die Pharmaindustrie? Freu mich jedenfalls wenn meine Aktienkurse von den Pharmakonzernen dann wieder steigen.^^


    Wie auch immer, leider ist es so, dass viele der "fremden" Pilze und sonstige Erreger erst durch die Umweltverschmutzung überhaupt schaden verursachen können. Bestes Beispiel das weltweite Amphibien sterben. Erst durch die Verschmutzung und Zerstörung der Lebensräume wurde das Immunsystem der Tiere so geschwächt, dass diese Erreger eine Chance haben.


    Und AIDS oder HIV würde ich da nicht mit aufzählen, gerade in letzter Zeit nimmt die Ansteckung wieder zu. Was aber auch an den inzwischen besseren Test liegen kann. So lassen sich mehr Menschen untersuchen, weil man nicht mehr so lange auf ein Ergebnis warten muss. Und bevor es irgendwelche Vorurteile gibt, in England sind z.B. deutlich mehr Heteros neuinfiziert als Homosexuelle. Bleibt nur noch zu sagen, mach´s mit, Verhütung ist der beste Schutz!


    @ Mo


    Solche Pilz gibt es bei uns auch. Besonders Fliegen sind da betroffen. Konnte das erst vor einigen Tagen selber beobachten. Eine Fliege hat sich an der Hauswand mit ihrem Rüssel festgesaugt und ist dann gestorben. Nach einigen Tagen ist die dann richtig aufgebläht und man konnte zwischen den Segmenten am Hinterleib sehen das die innen ganz Weis war. Dann hat es nicht lange gedauert und sie sah aus als ob sie verschimmelt. Da ist dann ein richtiger Pilzbelag aus der rausgewachsen.
    Ich kenne das normal im Herbst wenn die ins Haus kommen zum Überwintern.
    Ich frag mich was passiert wenn man so eine Fliege an seine Ameisen verfüttert ohne sie abzubrühen? Überträgt sich der Pilz? Oder ist der auf bestimmte Wirte spezialisiert?
    Weis da einer bescheid?

    Hallo Mo.


    Ich halte selber Myrmecia pavida.
    Ich glaube kaum das sie einfach frei kommt, bei dem stolzen Preis dieser Art passt man schon sehr sehr gut darauf auf.
    Sie haben einen Stachel das stimmt, allerdings sind sie nicht sehr aggressiv. Sie machen ihren Wiss. Namen alle Ehre. Pavida bedeutet so viel wie die ängstliche, zitternde oder furchtsame.
    Im Übrigen hätten sie keine Überlebenschance in Deutschland.
    Erstens sind sie zu groß um nicht aufzufallen und zweitens ist es hier einfach zu kalt.
    Ich habe meine nur für einige Wochen im Winter in einem Ungeheiztem Zimmer abgestellt, da ich umgezogen bin. Das Ergebnis war, dass einen komplette Brutfolge nicht lebensfähig war.
    Die Temperaturen sind nie unter 10°C gefallen und dennoch sind alle Arbeiterinnen die überhaupt noch geschlüpft sind nach nach kurzer Zeit verstorben. Was passiert wenn diese Art Frost ausgesetzt ist, kann man sich ja denken.


    Das gleiche gilt auch für Atta. Sie könnten sich nie bei uns etablieren und wie das Beispiel zeigte allerhöchstens in einem begrenzten Gebiet und nur begrenzte Zeit zu Schäden führen.


    Dennoch hast du schon recht, es besteht immer die Gefahr eine Art einzuführen die sich hier als Pestant etabliert. Oder, was noch schlimmer ist, ein Parasit der auf die heimischen Arten übergreift. Diese Gefahr würde ich als wesentlich höher einschätzen.
    Wer weis schon welche Einzeller oder Pilze sich in so einer eingeführten Ameise tummeln?
    Leider ignorieren viele diese Gefahr, dabei haben wir schon etliche fremde Pilze und Mikroorganismen die in Deutschland erheblichen Schaden anrichten.( Wenn auch begünstigt durch die extremen Umweltbelastungen mit denen viele Pflanzen und Tiere ohnehin zu kämpfen haben. ) Aber auch größere Parasiten wie Milben und der Gleichen kann durch den Handel eingeschleppt werden.


    Sicher, Deutschland ist ein Einwanderungsland. Das lässt sich nicht bestreiten, schließlich sind fast alle Arten die hier leben erst nach der letzten Eiszeit hier eingewandert, oder sind durch unser Land in den Rest von Europa gewandert.
    Vor der Eizeit gab es hier eine ganz andere Fauna und Flora. Dieser Prozess ist noch lange nicht abgeschlossen, wie man in letzter Zeit dank einiger größerer Tierarten sehen konnte. Ich denke da an Bären, Elche Wölfe und der gleichen. Sie sind auf dem Vormarsch.


    Und man muss der Tatsache mal ins Auge sehen, nichts auf dieser Welt ist von Dauer. Alles ist im Wandel und verändert sich und das ist auch gut so, sonst gäbe es noch immer nur Einzeller und der Mensch hätte sich nicht entwickelt.
    Die deutsche Fauna und Flora wurde schon durch zahlreiche exotischen Arten bereichert! Ja, viele Arten passen sich einfach an das vorhandene System an und bereichern es damit.
    Obwohl bei vielen Arten anfangs ein riesiger Wirbel gemacht wurde hat die Zeit gezeigt das keine Arten verdrängt wurden und die "Fremden" gehören nun genauso dazu und dienen vielen heimischen Arten als Nahrungslieferant oder werden anderweitig genutzt.
    Als Gärtner kenne ich mich besonders mit Pflanzen aus, viele sind erstaunt wenn sie erfahren welche Bäume und Sträucher eigentlich hier nichts zu suchen haben. Wie oft hört man dann: " Ich dachte die sind heimisch?" Und wenn jetzt Bäume durch asiatische Pilzkrankheiten absterben andere aber Resistent sind... das nennt man Evolution, oder?


    Also, Exoten Handel ja, solange man gewisse Vorkehrungen trifft. Ich achte sehr darauf, dass keine Tiere entkommen, was bisher auch geklappt hat. Tote Ameisen oder sonstige Reste werden von mir immer erst Überbrüht bevor sie in die Tonne wandern.
    Von einem Verbot halte ich nichts, man sieht ja bei der Reptilienhaltung was da rauskommt. Auch dort gibt es Menschen die eine Haltung verbieten wollen. Deshalb ist die DGHT ja auch so dahinter das zu verhindern. Man kann ja nicht alles verbieten, wo bleibt sonst noch die Mündigkeit der Bürger? ( Nein ich rauche nicht.^^)

    Hallo joey.



    Hast du nicht auf den ersten Link in meinen Beitrag geklickt? Da steht es doch.


    Gerhard Heller schreibt dort:

    Zitat

    Zurück zu C. scutellaris: In vielen Beiträgen in diesem Forum wurde auf Gefahren durch Verschleppung von gebietsfremden Ameisen hingewiesen. Müsste man im Falle einer dauerhaften Etablierung dieser Art negative Auswirkungen z.B. auf die einheimische Ameisenfauna befürchten? Nach meiner Auffassung sicher nicht. C. scutellaris hat keinerlei Merkmale einer potentiell invasiven Art und lebt an ihrer natürlichen Verbreitungsgrenze (Südtirol, Südschweiz) in "Frieden" mit der dortigen Ameisenfauna, die mit unsrigen in weiten Bereichen deckungsgleich ist.


    Und Buschinger schreibt:

    Zitat

    Was das „Invasionspotenzial“ von C. scutellaris anbelangt bin ich ganz Ihrer Meinung: Keine Gefahr.


    Ich sag ja nicht das keine Gefahr durch eingeschleppte Ameisen besteht, aber nicht alle haben das Potenzial sich zu invasiven Arten zu entwickeln.
    Immerhin wird C. scutellaris nicht erst seit einigen Jahren immer wieder nach Deutschland eingeschleppt, sondern vermutlich schon seit Jahrhunderten. ( Man bedenke, dass schon die Römer alles mögliche nach Deutschland importiert haben.)


    Hab dazu erst etwas gefunden, nachdem ich auf Madeira Urlaub gemacht habe;


    Pheidole megacephala und Linepithema humile wurden auf Madeira eingeschleppt. Nachdem es in den 1850ern und 1890ern zu explosionshaften Anstieg der Populationen kam, dachte man diese Arten würden die heimischen Arten verdrängen.
    Die damaligen Experten behaupteten sogar diese Arten hätten die Heimischen verdrängt und sich auf ganz Madeira ausgebreitet. Obwohl scheinbar keine Untersuchungen gemacht wurden.
    Heute weis man jedoch das es nicht so war.
    Beide Arten bevölkern nur einen kleinen Teil der Insel und haben kaum Auswirkungen auf die heimischen Ameisenarten gezeigt.
    Vermutlich ist es für P. megacephala in den meisten Inselbereichen zu kühl und für L. humile zu feucht. Zudem fehlen vermutlich das nötige Futter, welches diese Arten invasiv werden lässt.
    Schlussendlich verdrängt die auf Madeira heimische Art Lasius grandis, welche etwa 84% von Madeira bewohnt, aktiv beide Eindringlinge und verhindert somit deren Ausbreitung mit.
    Hier mehr dazu.


    Also nur ums noch mal klar zu stellen, ich weis durchaus das eingeschleppte Arten ( Tiere und Pflanzen ) zu großen Schäden für die Heimische Tier- und Pflanzenwelt und auch der Wirtschaft eines Landes führen können. Ich war in Australien und hab gesehen was dort passiert nur wegen eingeschleppter Arten.
    Auch das Parasiten die eingeschleppt werden gefährlich sind ist mir gut bekannt. Bestes Beispiel die Varroamilbe bei den Bienen und ein Pilz der Weltweit zum sterben von Amphibien führt.
    Als Gärtner ist mit auch ein weiterer Pilz bekannt, der bei uns zu einem massiven absterben von Buchen führt. Dieser Pilz ist auch in Australien ein großes Problem und wurde vermutlich durch die Erde an Pflanzen aus Asien über die Welt verteil.
    Zur Zeit führt die Stadt in der ich lebe einen teuren und auf Jahrzehnte dauernden Versuch durch diesen Pilz zu bekämpfen, nachdem es in Australien scheinbar etwas gebracht hat.
    Aber, der Ausgang ist ungewiss und schon jetzt steht fest, dass die Bestände an alten Buchen im Stadtwald nicht mehr zu retten sind.
    Die Buchen gehören damit wohl vorerst zu den Verlierern der Globalisierung.

    Quallen sind gut, deshalb konnte ich in Australien nicht an der Ostküste im Meer baden. Dort kommen Seewespen, auch Würfelquallen oder englisch Box Jellyfish vor.
    Eine einzige dieser kleine Biester reicht aus um 250 Menschen zu töten. :pale: Zumindest theoretisch. Da lässt man das Baden dann lieber bleiben.
    Und nachdem genau in dem halben Jahr das ich in Australien war gleich zwei arme Menschen von Haien getötet wurden, war ich eh etwas vorsichtig beim Schwimmen.
    Das schlimme war, es war nie weit weg von dem Stränden wo ich auch war. :weinen:


    Sonst habe ich eigentlich vor keinem Kleintieren Angst und Haie sind ja große Tiere.
    Man muss nur wissen wie man sich zu verhalten hat. Man kann auch Wespen sehr gut und nahe am Nest beobachten. Ohne das sie einen stechen.
    Spinnen sind ein gutes Ameisenfutter und weil ich meist kein Glas oder so zur Hand habe, hab ich mir den Ekel abgewöhnt und fange die jetzt so mit blosser Hand. Gerade die Großen lassen sich gut fangen.


    Also keine Angst, nur ab und an etwas Ekel. Aber der lässt sich unterdrücken wenn es sein muss.
    Wie wäre es mit kleinen Biestern die ich Hasse? :angry_face: Da wären alle Arten von Blutsaugern dabei. Zecken, Mücken, Flöhe, Läuse, Bettwanzen und noch so einige nervige Tiere. Auch wenn ich mit den letzten drei noch nie zu tun hatte, aber da geht es um´s Prinzip.