Friede unter verschiedenen Ameisenarten?

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das kommt so tatsächlich vor. Ein klassischer Fall ist es, wenn man einen von der Sonne beschienenen Stein hochhebt und dann erstaunt feststellt, dass zwei verschiedene Kolonien bzw. eben Arten sehr dicht beieinander leben. Besonders häufig sieht man das bei Lasius niger und Lasius flavus, aber es wurden auch schon Lasius niger und Myrmica rubra Nester sehr dicht beieinander gefunden.


    Wie du sicher weißt, sind solche Steine bei Ameisen sehr begehrt, da die Wärme, die sie abstrahlen, für das Brutwachstum außerordentlich hilfreich ist. Es ist also nicht weiter verwunderlich, wenn verschiedene Kolonien gleichzeitig ein und den selben "Wärmestein" nutzen wollen, um sich einen Vorteil zu verschaffen.


    Entweder geht man davon aus, dass den Ameisen nicht einmal bekannt ist, dass sie sich in solcher Nähe zu einem anderen Nest befinden. Das kann sicher kurzfristig vorkommen. Ich persönlich halte diese Variante auf lange Sicht gesehen jedoch für nicht realistisch, da die Ameisen schließlich früher oder später automatisch durch weitere Grabeaktivitäten in das fremde Nest nebenan gelangen würden und sich dauerhaft nicht aus dem Weg gehen könnten.


    Wahrscheinlicher kommt mir der Fall vor, dass die Nähe der fremden Kolonie der jeweils anderen Kolonie durchaus irgendwann bewusst ist und hier eventuell auch Territorialkämpfe in der Vergangenheit stattfanden oder eben noch stattfinden. Das vermute ich daher, da ich in unmittelbarer Nähe solcher "Wärmesteine" laufend einzelne tote Ameisen, teils mit fehlenden Gliedmaßen (meist waren es Lasius flavus Arbeiterinnen, die im Kampf wohl unterlegen sind) aufgefunden habe. Natürlich führen solche Territorialkämpfe nicht ständig zu großen Scharmützeln oder gar der Auslöschung einer Kolonie, sondern finden oft eben im Kleinen statt - wenn mal wieder ein Gang zur fremden Kolonie freigelegt wurde und die Ameisen aufeinanderstoßen. Kleinere Kämpfe werden dann wohl ausgetragen und die Ameisen ziehen sich bald zurück, verschließen den Gang wieder um weitere Verluste zu vermeiden. Gerade Lasius flavus ist wohl eher nicht auf Konfrontation aus.



    Soweit mal ein einfacher Erklärungsansatz zu dem Thema, der dir hoffentlich deine Frage beantwortet :smiling_face:

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

  • Hi.
    Bestimmt ist jeden schon mal soetwas aufgefallen.
    Doch gibt es hier Verschiedene Faktoren zu Beachten:
    1.) Vlt. ist eine der beiden Kolonien noch nicht so groß (oder beide) um zu Registrieren das sie einen solchen Nachbarn haben (Habe ich auch schon gesehen, so hatte eine größere Myrmica spec. Kolonie (alleine in der Kammer 4 Gynen und 300 Arbeiterinnen) eine Kammer keinen cm von einer Kolonie L.n. (eine erst kürzlich Gegründete Kolonie))
    2.) Vlt. sind die Eingänge die man sieht (bzw. die Brutkammern) etwas weiter Entfernt von dem Zentrum der Kolonie/n

    Für Leute die vlt. auf die Idee kommen sollten das selbst auszuprobieren:
    Wenn man gerade L.n. und L.f. zusammen halten will dem sollten zwei Dinge im Vorraus klar sein,
    1.) Früher oder später kommt es unweigerlich zu kämpfen
    und
    2.) Was die größe des Beckens betrifft, hier sollte man schon ein ziemlich großes Becken mit VIEL Platz sich besorgen.


    Gruß

    Bundeswehr:


    Aus der ZDV (Zentrale Dienstvorschrift), der Bibel der Bundeswehr:
    Bei Eintritt der Dunkelheit ist mit nachlassen der Sicht zu rechnen.
    Wenn das Wasser bis zur Brust reicht, hat der Soldat selbständig mit Schwimmbwegungen anzufangen.
    Bei erreichen der Baumspitze hat der Soldat die Kletterbewegung selbständig einzustellen.
    Liegt der Kopf mehr als 20 cm vom Rumpf entfernt, ist der Tod festzustellen.
    Bei Schnee und Frost ist mit auftretender Kälte zu rechnen.

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