Posts by ice_trey

    Eine seriöse Bestimmung kann man anhand der Fotos nicht machen. Für Lasius niger sieht mir die Gaster irgendwie zu lang aus. Aber ist einerlei, denn der Körperbau spricht doch sehr für eine claustral gründende Königin, ergo keine sozialparasitäre Gründung (solche Gynen sind oft sehr gedrungen, flink und haben eine eher kleine Gaster. Einfach, weil sie sich erstmal in eine feindliche Kolonie einschleichen müssen. Zu viel Körpermasse/-fläche wäre da hinderlich)


    Normalerweise beginnen die claustral gründenden Gynen binnen ca. einer Woche mit der Eiablage. Wie wird die momentan gehalten? RG, abgedunkelt? Wird sie oft gestört? Natürlich gibt´s auch mal "Rohrkrepierer", aber vor einer Euthanasie würde ich das doch gerne noch klären.

    Hi Flottelasius,


    was du beobachtet hast ist nur ein typisches Verhalten für viele Lasius-Arten. Bedrohungen (also z.B. auch eine Störung deinerseits bei der Kontrolle, durch Licht/Erschütterungen) führen dazu, dass die Tiere "zuckende" Bewegungen machen. Dabei schnellt der Ameisenkörper mit hoher Geschwindigkeit nach vorne in Richtung umstehender Koloniemitglieder. Teils folgen mehrere Wiederholungen dessen, auch in mehrere Richtungen.


    Das kann wie ein Angriff aussehen, ist es aber nicht. Es ist nur ein Warnverhalten. So werden andere Tiere der Kolonie körperlich über eine wahrgenommene Gefahr informiert (zusätzlich werden Pheromone abgegeben).

    Hey,

    mir würden die üblichen Verdächtdigen einfallen also: Tetramorium bicarinatum, Pheidole megacephala oder Carebara diversa.

    Also, ohne persönliche Wertung und ganz sachlich Ameisenhead : Verstehe nicht, warum man Einsteigern wahlweise stark invasive (Tetramorium bicarinatum , Pheidole megacephala) und/oder sehr schwer zu haltende Ameisenarten (Carebara diversa, lt. Antstore Haltungslasse 3 = höchste Anforderungen) empfiehlt und das als Normalität ("Übliche Verdächtige") darstellt :frowning_face_with_open_mouth:


    Es gibt viele hundert Ameisenarten auf dem Markt, darunter auch welche, die sich sehr gut für Einsteiger eignen - gleichzeitig aber eben nicht mit solchen Problemen daherkommen, z.B. diverse Messor-Arten, die wirklich robust sind, schnell wachsen (v.a. wenn man sie stark mit Insekten füttert), sehr große Kolonien bilden können und bei denen es auch Arten ohne oder mit stark verkürzter Winterruhe gibt.


    Daher will ich das auch nicht einfach unkommentiert stehen lassen - ich halte das für ziemlich fahrlässig und zumindest sehr diskussionswürdig, v.a. in einem Hobby, in dem sich sehr viele Minderjährige betätigen. Ähnliche Fälle hatten wir früher laufend: Bis 2022 war es binnen weniger Jahre auch total angesagt, z.B. explizit Solenopsis geminata, Solenopsis invicta oder Wasmannia auropunctata zu importieren/halten, aus denselben Gründen (robust, schnell wachsend, keine WR etc.): Seit 2022 stehen die glücklicherweise explizit auf der Einfuhrverbotsliste der EU. Was ich damit sagen will: Man muss nicht alles halten, nur weil irgendwelche Shops oder Möchtegern-Shops es anbieten :winking_face:



    Mir fehlen auch ein paar Vorfragen, z.B.

    • Überhaupt irgendwelche Vorerfahrung vorhanden (z.B. auch aus anderen Terraristik-Bereichen)?
    • Ist das genannte Budget nur für die Ameisen, oder gesamt für die komplette Anlage?
    • Präferiert große oder kleine Ameisen? Farbwünsche?
    • Fleischliche oder vegane Kost?
    • Wie viel Platz steht überhaupt zur Verfügung, auch in Hinblick auf mehrere Jahre?
    • Urlaubsvertretung planbar? (nicht jede Art kann man einfach mal wochenlang alleine lassen)
    • Ganzjährig genug Zeit, die Kolonie zu überwachen bzgl. Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Futter, etc.?
    • Allergien gegen Wespen-/Bienenstiche vorhanden? (Kreuzallergien bei stechenden Ameisen nicht unwahrscheinlich!)
    • Bei Minderjährigkeit: Mit den Eltern abgesprochen? (wäre nicht die erste Kolonie, die von wütenden Eltern aus dem Fenster geschüttet wird -> v.a. wieder das Thema "Invasive Arten"!)
    • ...

    Also es sind ja zwei Gynen, von zwei Gattungen... :winking_face:


    Bei der ersten wäre ich auch bei einer Tetramorium sp., zweitere ist eine Lasius sp. - letztere würde ich gerne mal von unten sehen, also die Bauchseite.

    Nachtrag: ich habe aktuell noch eine Lasius Gyne. Selbst gefangen vor ca. 5 Wochen. Bisher noch keine Eiablage. Darf ich die auch überwintern? Oder passiert da eh nix mehr und ich entlassen sie in die Freiheit?

    Um was für eine Art geht es denn überhaupt? Es gibt diverse Lasius-Arten, die nur sozialparasitär gründen können. Die leben dann zwar ggf. einige Zeit lang allein (solange es der Körper schafft, denn selbst versorgen können sie sich oft nicht), aber eine Eiablage wird man nicht beobachten, ohne Wirtskolonie.


    Würde das gerne anhand von Bildern ausschließen.

    Geh zur nächsten Wiese und nimm einen Kescher mit :winking_face:


    Nur halb Ernst gemeint. Aber jetzt im Sommer findet man doch reichlich Nahrung draußen? Fliegen, Schnaken, Mücken, Spinnen, div. Käfer, Grashüpfer, ...

    Bitte darauf achten, nur Arten einzusammeln, die nicht unter Schutz stehen.


    Selbst in dicht besiedelten Gebieten findet man haufenweise Insekten, z.B. an Hauswänden sitzend (oder schon in einem Spinnennetz gefangen), in der Nähe von Mülleimern sind oft dutzende Fliegen, usw.



    Oder man züchtet selbst welche. Inspiration gibt´s reichlich in unserer Liste: Ameisenhaltung: Informationen zur Proteinfütterung/Futtertieren

    Die Soldatinnen gibt´s erst nach einiger Zeit, weil die mehr Ressourcen brauchen (man denke an die vielen Muskeln im Kopf, das muss im Larvenstadium schon angelegt werden). Einfach proteinreich weiter füttern, dann wird das nicht lange auf sich warten lassen.

    Hi Flottelasius, ich werde mal bei unserem Bayerischen Vereinsvorsitz nachfragen, ob da zufällig Leute/Vereine in Österreich bekannt sind. Da einige Mitglieder sicher ziemlich grenznah zu Österreich arbeiten, ist nicht ganz unrealistisch, dass irgendwer jemanden kennt. Bitte um etwas Geduld.

    Kürzlich wurde ich von einem Ameisenschutzwarten-Kollegen auf o.g. Ameisenart hingewiesen. Diese Art gehört zum Tapinoma nigerrimum-Komplex und wurde in Deutschland erstmalig in einer Baumschule in Ingelheim, Rheinland-Pfalz nachgewiesen. Die Art stammt ursprünglich wohl aus dem westlichen Teil des Mittelmeerbeckens und ist bereits in vielen Ländern als invasive Spezies etabliert, so z.B. in Griechenland, Italien, Frankreich und der Schweiz.


    Vor wenigen Tagen wurde in verschiedenen Medien auf massive Probleme mit dieser Ameisenart in der Stadt Kehl (Baden-Württemberg) hingewiesen. Entsprechende Berichte lassen sich in größeren Mengen leicht finden.

    Die Ameisen sorgen für massive Probleme, gar nicht unähnlich Solenopsis invicta in den USA.


    Es wäre für Wissenschaftler sehr wertvoll, Funde dieser Art in Deutschland in jedem Fall zu melden. Das kann man auf verschiedenen Wegen erledigen. Immer erreichbar sind die Unteren Naturschutzbehörden (Landratsamt etc.), die Landesverbände der Ameisenschutzwarte oder der Bundesverband (https://www.ameisenschutzwarte.de/ -> LV findet man über die Navigationsleiste links).


    Ein PDF habe ich angehängt. Dieses wurde von Dipl. Biol. Peter Sturm erstellt, der z.B. für die Bayerische Akademie für Naturschutz und Landschaftspflege tätig ist. Die Ameisen lassen sich leicht erkennen: Sie sind hochaggressiv und beißen sofort zu, leben v.a. in Siedlungsgebieten und der Größenunterschied zwischen den Arbeiterinnen ist immens (siehe PDF), es gibt etwa 4 verschiedene Morphen. Wenn man sie zerdrückt, riecht es etwa wie ranzige Butter.


    Ein Artikel dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Tapinoma

    -> hier weiter unten unter "Die Art Tapimnoma magnum als Neozoon in Mitteleuropa"



    Ansonsten wie gesagt gerne googeln, man findet reichlich aktuelle Berichte.

    Da ist wirklich etwas grandios schief gelaufen. Effektiv können wir erfahrene Halter dir zu 100% versichern, dass das keine Camponotus nicobarensis sind, sondern - auch für mich am ehesten anhand der Fotos -wohl Camponotus ligniperda.


    Dir steht in jedem Fall zu, dass du entweder die korrekte Art erhältst oder dein Geld zurück bekommst, wenn der Händler diese gar nicht liefern kann. In diesen Fällen musst du ggf. allerdings die Fehllieferung, sprich die Camponotus ligniperda Kolonie, auf Kosten des Händlers (!) zurück schicken.


    Eine wohl besser geeignete Kompromisslösung wäre, eine Teilerstattung des Preises zu bekommen, wegen Lieferung eines falschen Artikels. Die Preise für Camponotus nicobarensis liegen für gewöhnlich ja etwas höher, als die für Camponotus ligniperda.


    Sehr ärgerlich in jedem Fall. Da hat der Händler versagt.

    Am Besten fragst du einfach mal direkt bei deinem ASW-Landesverband nach, denn jeder Verein kann ja selbst eigene Regelungen treffen. Die beißen sicher nicht :winking_face:


    Effektiv dürfte die rechtliche Basis, ein (Voll-)Mitglied zu werden immer so liegen, dass du ohne elterliche Genehmigung erst ab 18 Jahren als Vollmitglied beitreten darfst. Mit elterlicher Genehmigung kann man bei vielen Vereinen schon ab 7 Jahren Mitglied sein (allerdings nicht sog. "Vollmitglied". Sprich: Mit 7 Jahren hast du natürlich kein Stimmrecht für die Vereinsvorsitzwahl usw.)


    Es steht auch eigentlich nichts im Wege, z.B. als Minderjähriger bereits einem Ameisenheger oder einer Ameisenhegerin bei der Arbeit zu helfen. Man darf dann zwar nicht selbsttätig handeln, aber durchaus unter Aufsicht mitmachen. Den Ameisenhegeschein wird man, nach meiner Einschätzung, vermutlich immer erst ab 18 machen können. Da erst mit Volljährigkeit gewährleistet ist, dass die notwendige Reife und auch rechtliche Basis für gewisse Themen da ist. Man wird sicherlich nicht ohne Volljährigkeit eine Ausnahmegenehmigung bekommen, eine unter Artenschutz stehende Art umsiedeln oder überhaupt irgendwie betreuen zu dürfen.


    Unter https://www.ameisenschutzwarte.de/ findest du in der Übersicht links einen Punkt "Landesverbände der DASW". Hat dein Bundesland keine eigene ASW, kannst du immer auch direkt dem Bundesverband schreiben: https://www.ameisenschutzwarte.de/praesidium-der-dasw


    Ich finde das im Übrigen sehr lobenswert. Ergo kann ich dich nur dazu ermuntern, da nachzuforschen. Die ASW-Verbände freuen sich immer über jungen Nachwuchs und ich bin sicher, dass man deinem Anliegen offen gegenüber stehen wird. :smiling_face:

    Sehr süß, dann bin ich mal gespannt. Ggf. macht es noch Sinn, zur Insel hin ein paar Ausstiegshilfen zu schaffen, falls doch eine Assel im Wasser landet. Am glatten Material wird sie sonst nicht mehr auf die Insel zurück kommen.

    Effektiv werden sich die wenigstens Arthropoden freiwillig ins Wasser begeben. Aber ja, schwimmen können die meisten eine Zeit lang. Nicht sehr gezielt, aber sie strampeln dann halt bis sie irgendwo anlanden. Und ins Wasser fallen sie auch gerne mal aus Versehen.


    Ist das Wasser stark verschmutzt (z.B. Staub, Kalkablagerungen, etc. auf der Oberfläche) können leichte Tiere ggf. sogar darüber laufen.



    Auf was zielt die Frage denn genau ab, wofür und wie willst du die Asseln halten? Man kann z.B. ein Zuchtbecken genauso sichern wie bei den Ameisen - mit Ölen, Talkum o.Ä.

    Also eure Diskussion geht jetzt an der eigentlichen Fragestellung schon etwas vorbei. Ergo würde ich höflichst darum bitten, den Thread nicht entsprechend zu bombardieren, sondern das im Zweifelsfall via Privatnachrichten auszutauschen :winking_face:



    Ich hatte im, Danke btw Bine , verlinkten Beitrag erst vor Kurzem ja meine Meinung (!) zum Einsammeln von alaten Königinnen dargestellt. Im Fall hier stellt es sich mir aufgrund der Beschreibung von Nandie eher so dar, dass die Gyne ggf. nur zwischengelandet ist. Wenn die andere, am Bein gelandete, Königin wieder (weit, nicht nur 2 Meter zum Boden!) davon geflogen ist, spricht das für mich nicht dafür, dass der Schwarmflug komplett abgeschlossen war.



    So oder so aber gibt´s jetzt nur 2 Möglichkeiten Nandie : Entweder versuchst du es mit ungewissem Ausgang, dass sie gründet. Oder aber du lässt sie unverzüglich wieder frei. Da die Schwarmflüge oft über mehrere tage gehen, kann sie dann ggf. nochmal los. Vorausgesetzt sie schafft überhaupt einen Start.