Einheimische "mini" Kolonien?

  • Hey zusammen :winken2:


    Leider ist bei mir das Projekt Ameisenhaltung auf eis gelegt,
    da es im Keller von userem Haus im Winter nicht unter 17 grad wird und somit eine Überwinterung bei mir nur schlecht möglich ist.
    Ja ich weiss, ein Kühlschrank geht auch aber ich wohne nur in einer kleinen Wohnung mit kleinem Kühlschrank und wenn die Kolonie mal grösser wird
    habe ich kein platz für mein Essen und was tun bei Stromausfall.


    Lange Rede kurzer Sinn:
    Ich muss noch warten bis ich eine bessere Lösung habe, denn ich möchte nicht eine Kolonie im Reagenzglas starten um sie nachher abgeben zu müssen,
    nur weil ich im Voraus nicht abgeklärt habe ob ich auch für die Ameisen sorgen kann. Verantwortung und so...


    Nun zu meinen eigentlichen Fragen: (Rein aus Neugierede)


    Habe mal gehört dass es einheimische Kolonien giebt welche in einer Nuss (Eichel, Haselnuss, Walnuss u.s.v.) Nester bauen und selten grössere Kolonien bilden.
    Welche Arten währen da gemeint und kann man solche überhaupt als "Haustiere" halten? Falls Ja, auch für sehr ambitionierte Anfänger?


    Mir gefällt der Gedanke einer kleinen Kolonie mit kompakter Grösse, welche vieleicht sogar auf den Schweibtisch passt.
    Ich denke da an ein Terrarium/Becken welches nicht allzu gross ist und Verschiedene Nüsse als Nester enthält oder auch mal ein kleines selbstgebautes Nest.
    Könnte dies funktionieren? Wie klappt das denn mit dem befeuchten der Nester?


    Falls ich mal Ameisen halten werde, (Hoffentlich :daumendrueck: ) dann kommen für mich irgendwie nur einheimische Arten,
    von einer selbstgefangenen Gyne :ant: aus der Umgebung, in Frage.

  • Hallo Lidragon, du kommst aus dem Bündnerland? Dort gibt es viele Leptothorax spp. und Temnothorax spp. die deinem Wunsch entsprechen!


    Die Ameisen sind wenige Millimeter lang und leben in Kolonien von um die hundert Tieren. Du findest die meisten Nester in hohlen Eicheln (nit einem kleinen Loch) oder morschen Holzstücken die in einer Streuschicht im Waldboden direkt auf dem Boden liegen: Hier ein Beispiel. Am besten suchst du am Waldrand oder in lichten Wäldern, wo die Sonne gut hin kommt. Jetzt machen die Kolonien Winterruhe und sind schön beisammen. Du kannst die Eicheln oder Hölzchen vorsichtig über einem Behälter aufbrechen. Später im Frühling und Sommer lohnt es sich, vorher in der Streuschicht nach fouragierenden Ameisen ausschau zu halten, dann erst die Eicheln zu öffnen. Dazu kannst du einige Tröpfchen Honig an geeigneten Stellen ausbringen und einige Stunden später wieder vorbei gehen...

  • Temnothorax findet man oft in lichten Eichenwäldern, aber auch an ähnlichen Stellen mit ausreichend Eicheln in der Streuschicht.
    Ich hab zwei Völker in der Strassenböschung gefunden.

    lg Franz :ant:
    _______________________________________________________________________________________
    "Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen." - Abraham Lincoln :frage:

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten!


    Ich werde mir die Leptothorax spp. und Temnothorax spp. mal genauer anschauen.


    Mit Eicheln könnte es hier etwas schwieriger werden da wir eher Nadelwälder, Birken, Erlen und Haselstauden haben...
    Ich versuchs mal bei den Haselnüssen=)


    Ich Verstehe eure Kommentare so, dass ihr eher davon sprecht eine ganze Kolonie zu "fangen"
    Liegt dies daran dass es schwer ist eine Gyne zu finden? (Grösse,Vorkommen) oder ist dies vieleicht zu schwer eine Gyne im Reagenzglas gründen zu lassen?


    Wie gesagt; leider ist das Ganze für mich noch rein hypotetisch und hauptsächlich um meinen Wissensdurst zu stillen.
    Aber irgendwie habe ich mich mit Ameisenfieber angesteckt. :krank: .=) Auch wenn ich noch keine eigene Kolonie haben kann,
    freue ich mich schon darauf im Sommer mit Lupe, Makrokamera :foto: und Notizbuch durch die Natur zu streifen... nennen wir es mal Mikrosafari..=)


  • Mit Eicheln könnte es hier etwas schwieriger werden da wir eher Nadelwälder, Birken, Erlen und Haselstauden haben...
    Ich versuchs mal bei den Haselnüssen=)


    Ich Verstehe eure Kommentare so, dass ihr eher davon sprecht eine ganze Kolonie zu "fangen"
    Liegt dies daran dass es schwer ist eine Gyne zu finden? (Grösse,Vorkommen) oder ist dies vieleicht zu schwer eine Gyne im Reagenzglas gründen zu lassen?

    Das ist tatsächlich so. Auch Haselnüsse, morsche Stöckchen oder Strünke können Nistgelegenheiten für die genannten Gattungen darstellen. Es ist sehr schwer, die einzelen, kleinen Gynen beim Schwarmfug zu finden. Ich glaube trailandstreert ist das gelungen?
    Da ist es einfacher, die kleinen Kolonien in ihren Behausungen zu finden. Ein weiterer Vorteil, man muss nichts ausgraben und der Schaden hält sich in Grenzen.

  • Eine Gyne zu finden ist mehr Zufall oder Glück. Sie schwärmen nicht so massiv, wie zB Lasius und nebenbei sind sie noch wesentlich kleiner.
    Wenn man also nicht grad zufällig davorsteht, ist es eher unwahrscheinlich.
    Die Gründung ist eigentlich nicht so schwierig, da si ja claustral ist. Hat bei mir zwar nicht so funktioniert, da sie recht langwierig war und mir die Gyne dann aufgrund einer Unachtsamkeit auch noch entwischt ist.

    lg Franz :ant:
    _______________________________________________________________________________________
    "Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen." - Abraham Lincoln :frage:

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