Wie sich Ameisen vor der Ausbreitung von Krankheiten schützen

  • Extrem interessanter Artikel, vor allem da wir hier über eine so stark verbreitete Art reden, die Orginisationstechnisch nicht umbedingt komplex zu sein scheinen. Wenn man so ein Verhalten von dieser Art beobachten kann, sollte es bei besser organisierten Arten (zum Beispiel Pheidole) genau gut, wenn nicht sogar noch differenzierter zu beobachten sein.

  • Wie kommst du darauf, dass Pheidole besser organisiert wären als Formicinen, die ja wenn mich nicht alles täuscht, entwicklungsgeschichtlich älter sind.

    lg Franz :ant:
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    "Besser schweigen und als Narr scheinen, als sprechen und jeden Zweifel beseitigen." - Abraham Lincoln :frage:

  • Was hat den Entwicklungsgeschichte mit Organisation zutun? Man siehe mal Ponerinen, da kannst du nach Organisation suchen bist du schwarz wirst xD. Aber mal ernsthaft, Lasius niger ist vielleicht sehr agressiv und gut im Rekrutieren, aber mit der Mobilisation und Rekrutierung von den meisten Pheidole Arten können sie nicht mithalten. Die Gattung ist nicht umsonst gerade für ihr Rekrutierungsverhalten bekannt!!!

  • Über die Größe von Pheidole hab ich nichts gesagt, aber die Organisation von Ponerinen ist bei vielen (wenn nicht den meisten Arten) sehr begrenzt, da sie vorallem einzelgängerisch jagen und fouragieren. Das heißt nicht, das sie nicht zu komplexeren Organisationen fähig sind (Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel) aber verglichen mit höchst sozialen und individuen reichen Arten wie Pheidole sind Ponerinen nun mal viel individueller und deswegen weniger Komplex in der Organisation (Ausnahme kann bei dem Aufbau von Hierarchien bestehen, da ist vor allem bei Arten mit Gamergaten ein recht komplexes System am Gange).
    Abgesehen davon, sehe ich das Fehlen von komplexerer Organisation (welches in Größerem Maße ersy bei großen Kolonien erforderlich ist) nicht als negativ an, ich persönlich halte fast nur Ponerinen.


    LG Danilo

  • Lasius niger ist ebenfalls für ihre enorme Agressivität und schnelle Rekrtierung bekannt. Ich hatte eine Lasius niger Kolonie vor dem Haus in einem Bordsteinblock bei meinem Parkplatz (mittlerweile sind sie ein paar Meter weiter ins Gebüsch umgezogen), wenn ich denen im Sommer eine halbtote Grille auf ihre Ameisenstraße geworfen hab hat das keine 30 Sekunden gebraucht, dann war die mit Arbeiterinnen bedeckt.
    Lasius niger rekrutiert in Schüben und das doch ziemlich schnell. Auch was Kampfstärke angeht müssen sie sich nicht verstecken - nem Bekannten sind mal aufgrund von schlechtem Fluon Lasius niger und Pheidole megacephala ausgebrochen. Die haben sofort einen Krieg auf dem Tisch angefangen und die Lasius niger haben die Pheidole megacephala in den Arsch getreten.


    Wo Pheidole komplexeres Verhalten an den Tag legen ist dort wo ihre verschiedenen Kasten wirklich zum tragen kommen, u.a. wenn sie mit Feuerameisen (z.B. Solenopsis invicta) konkurrieren. Wird ein Feuerameisenkundschafter gefunden patrouliert eine Vielzahl Soldaten noch Stunden später das Gebiet, um sicherzustellen dass es kein Kundschafter zurück zum Nest schafft. Wird die Pheidolekolonie angegriffen opfern sich die Soldaten, während der Rest flieht.


    Das muss aber nicht heißen, dass sie im Krankheitsfall organisierter sind, da ihre Kasten dort eher keine Rolle spielen. Solches Verhalten hängt auch immer von den tatsächlichen Notwendigkeiten ab - Temnothorax beispielsweise bilden keine organisierten Ameisenstraßen sind aber dafür außergewöhnlich gut darin mit Perioden von Futtermangel zurechtzukommen (und haben sehr hochentwickelte Mechanismen wie gezielte Futterverdünnung und bevorzugte Versorgung wichtiger Koloniemitglieder), einfach weil sie oft damit konfrontiert werden.

  • Hi,
    @Serafina ich stimme dir in allen Punkten zu, Pheidole waren auch nur ein Beispiel.
    @Teleutotje I never mentioned anything regarding superiority. In theory there is no weaker or stronger species of ant. Though there is a difference in the potency of a species and most ponerines are stenoponent (meaning they are confined to a single suitable habitat, an ecological nisch) while Pheidole are mostly eurypotent (able to thrive in a fast array of conditions). Once again, that does not imply that Ponerines are weaker than Pheidole (as I said I prefere Ponerines).

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