Hallo,
Ich habe Mitte März ein Formicarium, welches aus einer Arena mit Reagenzglas inkl. Lasius Niger besteht, zusammen mit meinem Sohn gebaut (deshalb auch das Lego zur Deko). Über einen Schlauch (links im Bild) habe ich ein Ytong Nest angeschlossen (Bild angehängt). Das Nest ist innen mit Gips ausgestrichen
Nette Idee, Der Gips Bestrich ist wichtig, damit kleinere Arten wie Lasius niger, nicht ihre Brut in den doch recht großen Poren des Ytomgs verlieren.
Das Nest ist innen mit Gips ausgestrichen und die 2 Wasserkammern (versch. Feuchtigkeiten für untersch. Nestbereiche) mit Seramis gefüllt (ursprünglich hatte ich mal die Idee, dass die Wasserkammern gleichzeitig als Brunnen dienen könnten --> Seramis und ein Stahlgitter darüber).
Achtung, Seramis ist ja für Pflanzen gedacht, könnte deswegen mit Pestiziden oder Pflanzendüngern kontaminiert sein, welche für die Amiesen Gefährlich sein könnten. Daher sollte ein direkter Kontakt vermieden werden und das Absondern von möglichen Giftstoffen überprüft.
Vorhaben:
Ursprünglich hatte ich vor, den Ytong ausschließlich über die beiden Wasserkammern zu bewässern, allerdings ist das Problem aufgetreten, dass 1) das Wasser nach unten ausläuft und somit ziemlich schnell die Wasserkammern leerlaufen. Zudem 2) habe ich die Befürchtung, dass das Nest nicht genug bewässert wird dadurch.
Ja das ist gut Möglich. Grundsätzlich sind unterschiedlich feuchte Bereiche im Nest nicht schlecht. Von welchen Größenordnungen sprechen wir hier? Wenn nur ein kleines Eck feucht ist, ist das natürlich nicht optimal.
Vorgehen:
Deshalb habe ich das Nest (wie im Internet mehrmals gelesen) zusätzlich in ein Wasserbad gestellt und eine Alufolie über das Bad gemacht gegen Algenbildung.
Das Seramis wurde vor dem Einfüllen bei 150 Grad gebacken (gleiches gilt auch für das Sand/Lehm Gemisch / Holzstöckchen uÄ) in der Arena. Was ich nicht gebacken habe ist der Ytong selbst ... Das mag ein Fehler gewesen sein.
Tönt gut.
Die Ameisen sind noch nicht umgezogen (ich habe noch nicht mal gesehen, dass sie das Nest erkundet hätten), was mich aber bei der kleinen Anzahl an Arbeiterinnen auch nicht verwundert (vielleicht 10 Ameisen mit einer wachsenden Brut).
Da macht es noch gar keinen Sinn die Ameisen umzusiedeln. Bei 10 Arbeiterinnen ist die Außenaktivität kaum vorhanden, deswegen auch nicht wahrnehmbar für dich. Die Kolonie sollte sich erstmals entwickeln, bevor du sie in ein Ytong Nest umsiedelst. Daran würde ich erst ab 100+ Tieren denken.
Nun habe ich heute gesehen, dass der Ytong von oben schimmelt (s. Bilder). Innen drin ist kein Schimmel zu erkennen. Der Schimmel ist mir völlig unbegreiflich, da der Ytong mit nichts außer einer Alufolie zur Abdunklung des Nests in Berührung kam.
Schimmel kann nicht auf mineralischen OIberflächen wie dem Ytong selbst entstehen, was bedeuten muss, dass dieser mit Organischen Abfällen verunreinigt sein muss. Das ist auch oft gar nicht erkennbar. Schimmel ist für Ameisen oft nicht so ein großes Problem wie angenommen, Die Erde, in der Lasius niger natürlich lebt ist auch von unzähligen Mycel Strukturen durchzogen. Wichtig ist, dass du keine Chimikalien zur Reinigung einsetzt. Diese schaden den Ameisen.
1) Woran liegt es, dass die Wasserkammern so schnell auslaufen? Ich dachte, das wäre eine typische Herangehensweise, um Ytong befeuchtet zu halten. Irre ich mich hier? Wie macht ihr das?
Das liegt schlicht und einfach an der Schwerkraft und der Konsitenz des Materials. Es ist zu porös und wasserdurchlässig.
2) Das Nest ist inzwischen von der Arena entkoppelt. Wie bekomme ich den Schimmel von dem Ytong? Auskochen geht wahrsch. aufgrund des Silikonklebers nicht, oder? Chemie ist vielleicht auch nicht das richtige, da ich nicht sicher sein kann, den Ytong vollkommen clean zu bekommen. Was schlagt ihr mir vor?
Das ist schwierig. Ich würde es mit Austrocknen probieren. Schimmel braucht Feutigkeit um zu überleben. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.
Es wäre sehr schade, wenn ich den Ytong verlieren würde, da ich mit meinem Sohn viel Zeit hineininvestiert habe (war unser erstes). Und ich habe die Befürchtung, dass selbst mit neuem Ytong ich irgendetwas wieder falsch mache, was dazu führt, dass er wieder schimmelt.
Nein, die Schimmelbildung ist nicht eure Schuld. Dagegen, kann man leider wenig machen. Ich wünsche euch trotzdem wieter viel Spaß mit diesem Hobby.
LG. ForceMaster!