Diskussion über "Die wirklichen Anfängerarten"

  • Hi,


    ganz im Gegenteil zu Skrag halte ich Myrmica rubra für relativ schwierig. Die Gründung ist kompliziert, und würde vielen Anfängern Probleme bereiten. Das Schwerste ist jedoch die richtige Feuchtigkeit und den daraus resultierenden Konsequenzen. Viele Arten wie Lasius niger kommen fast komplett ohne Bewässerung klar, Myrmica rubra raffen sehr schnell dahin, wenn es nicht feucht genug ist. Regelmäßige Bewässerung und hohe Luftfeuchtigkeit sind sehr Wichtig, und allein dadurch erhöht sich der Pflegeaufwand. Hinzu kommt, dass durch eine hohe Luftfeuchtigkeit viel Schimmel entstehen kann, und sich andere Mikroroganismen wie wild vermehren. Es herrscht ein hohes Milbenrisiko für die Ameisen. Futtertiere überbrühen reicht keinesfalls aus, um Milben zu verhindern.
    Hinzu kommt die nicht sonderlich schnelle Vermehrung im Vergleich zu anderen Arten.


    Das nur ergänzend, meine Meinung zu Myrmica rubra.


    Ich trage keine Anfängerart bei, weil ich nicht wüsste, welche dennn jetzt besser oder schlechter als eine andere ist. Jede Art hat ihre Tücken und Vorteile, insofern sticht keine Art irgendwie besonders hervor...


    Grüße, Phil


    Edit: So, hier kann man sich über die beschriebenen Arten auslassen wenn man anderer Meinung ist



    Hier gehts zum Thema:
    Die wirklichen Anfängerarten

  • jo, stimmt, man kann an jeder Art ihre Schwierikeiten finden. Wobei ich mit dieser Art noch keinerlei der beschriebenen Probleme hatte. Bisher hatte ich nur ein Problem, welches allerdings nicht auf den Haltungsbedingungen beruhte und inzwischen nicht mehr besteht. Auf das genaue Problem möchte ich aber nicht eigehen da es Anfänger sicher unnötig verwirren würde, nur das es nicht an der Ameisenart lag. (Danke nochmal an Andyxus für die Hilfe, inzwischen läuft es so wie es soll :winking_face: ) Es ist ja auch so das jeder die Art finden muss die zu ihm als Halter passt, da ja jeder etwas anders mit seinen Ameisen umgeht. Darum die Begründung durch die man sich als Halter und seine Mentalitat vielleicht ein bisschen identifizieren kann und die zu sich passende Art findet. Ja ich bin bei sowas Optimist :baeh:


    P.S. Wegen der Gründung gehe ich ehrlichgesagt davon aus das sich die meisten Anfänger ehr eine Kolonie bestellen die meistens ja schon sehr weit in der Gründung ist oder sogar schon die ersten Arbeiterinnen hat (so wars zB auch bei mir, am Anfang war ich zum selbstsammeln auch zu unsicher bzw erst nachdem ich mit der Haltung angefangen habe sind mir die vielen Königinnen um mich rum erst richtig aufgefallen :ant: )


    P.P.S.

    Zitat

    Ich trage keine Anfängerart bei, weil ich nicht wüsste, welche dennn jetzt besser oder schlechter als eine andere ist. Jede Art hat ihre Tücken und Vorteile, insofern sticht keine Art irgendwie besonders hervor...

    Stell dir einfach vor mit welcher Art du am liebsten angefangen hättest :huepf:
    (so hab ich mir das Thema gedacht)

  • Ich würde von Myrmica rubra als Anfängerart ebenfalls absolut abraten. Myrmica rubra reagieren sehr empfindlich wenn die Feuchtigkeit nicht richtig abgestimmt ist, womit insbesondere Anfänger so einige Probleme haben dürften. Damals hatte ich ebenfalls mit Myrmica rubra angefangen und diese Entscheidung später sehr bereut. Die Feuchtigkeit habe ich nie richtig hinbekommen, es starben immer wieder Arbeiterinnen. Außerdem griffen sich bei mir ständig Arbeiterinnen gegenseitig an, ein Problem wofür ich nie eine Lösung gefunden habe. Auch die ausgesprochene Aggressivität und Stechfreude dieser Art hatte mir ausschließlich Probleme bereitet.

  • Wenn man nur nach der Leichtigkeit der Haltung schauen würde, dann ist das ganz klas Lasius flavus.


    Gründe:

    • Benötigt wenig Platz
    • Nehmen nicht sonderlich viel Nahrung auf, also brauchen nicht so viel
    • Aufgrund der extrem niedirgen Außenaktivität muss der Ausbruchsschutz nicht sonderlich erneuert werden
    • Sind somit ganz friedlich, der Halter kann in der Arena umbauen ohne angegriffen zu werden


    Da man alles positiv oder negativ betrachten kann, so kann jeder meine Auflistung auch kritisieren da jeder eine eigene Meinung über diverse Ameisenarten hat. Zu dem verhalten sich die Halter alle ganz anders, der eine bewässert zu viel, der andere wieder viel zu wenig... einer wirft täglich Futter rein und bietet Milben ein weiteres Zuhause, wieder ein andere vernachlässigt das mal... einige haben ihr Zimmer (dort wo die Ameisen leben) zu warm, der andere viel zu kalt.... und und und


    Man kann immer nur pauschal sagen welche Ameisen eine Anfängerart sein kann, aber nicht muss. Der eine kann Myrmica gut halten, der andere eher Lasius.... wieder andere eher nur Exoten, da diese es mit der Winterruhe nicht auf die Reihe bekommen...

    • Offizieller Beitrag

    Hm, Skrag. Ein umstrittenes Thema.


    Die Shops geben schlicht die Haltungsschwierigkeit an, das ist alles. Und damit haben sie auch recht. Viele Exoten sind spielend einfach zu halten.
    Und dennoch raten viele davon ab, das zu tun.


    Wieso?
    Meine Antwort darauf ist ganz einfach: Die Grundlagen müssen bekannt sein. Gerade im Umgang mit Exoten ist es sehr wichtig, dass man über Dinge wie den Ausbruchsschutz Bescheid weiß. Und selbst mir entwischen nach 3 Jahren Ameisenhaltung noch ab und an Ameisen (das letzte Mal war es feuchtes Talkum, das aufgrund von Kondenswasser seine Wirkung komplett verlor in Kombination mit einer sich verformenden Plexiglasscheibe als Deckel).


    Zu den angesprochenen Myrmica rubra hab ich mir auch so meine Gedanken gemacht. Ich fand sie im Vergleich sogar eher schwer zu halten.
    Haltungsschwierigkeiten bei mir:


    • Zu wenig Feuchtigkeit (und das ist grade für Anfänger bekanntlich ein schwer zu regulierendes Problem)-> Tote, Tote, Tote (kamen mir dahingehend sehr empfindlich vor)
    • Zu kleines Formicarium-> Lustiges "Kreise drehen" am Formicarienrand und dazu extrem hartnäckige Ausbruchsversuche (auch bei größerem Becken)
    • Nach hohem Arbeiterinnensterben Unterversorgung der Gynen-> Keine Brut mehr (und das regulierte sich auch nicht mehr, die Kolonie starb nach längerem Dahinsiechen)


    Ich werd mir zu dem Thema nochmal Gedanken machen.
    Aber zum Beispiel halte ich z.B. auch einige Messor-Arten als für Einsteiger gut haltbar (bis auf die Gründungsphase), jedoch rate ich dazu wie gesagt nie wegen den mangelhaften Basics der meisten Einsteiger.

  • Hallo,


    Shopeinstufungen sind undursichtig und in vielen Fällen schlicht als "schwachsinnig" zu bezeichnen. Sie beziehen viel zu wenige Faktoren mit ein... so sind zB Polyrhachis dives in der Haltungsklasse 1 eingestuft, und das bei all den Problemen, die ich hier wohl nicht mehr aufführen muss. Die älteren Hasen werden sich erinnern, dass vor gar nicht sooo langer Zeit einer der erfahrensten Halter hier seine Kolonie überbrühen musste, weil er mit ihr nicht mehr klargekommen ist...


    @ Life: "Winterruhe nicht auf die Reihe bekommen"
    Mir hat bis heute noch niemand eine Erklärung liefern können (und das, obwohl ich mind. schon 20 mal danach gefragt habe), wie man da was verpfuschen kann. Das einzige, was man zu tun hat, ist zu befeuchten... und das wars! Naja, ein Kontrollblick hin und wieder schadet nicht.
    Kein Füttern, keine Ausbrüche, nix. Selbst das Befeuchten kann ausreichen, wenn es nur alle paar Wochen geschieht (die Feuchtigkeit in Ytongnestern und kleinen Farmen hält sich sehr gut bei den Temperaturen). Die entspannendste Zeit für den Ameisenhalter überhaupt (und für mich der größte Vorteil an einheimischen Arten).


    Von den von mir gehalteten heimischen Arten würde ich alle empfehlen (Lasius niger, Formica fusca, Formica cinerea). Neben Lasius niger (die muss man einfach mal gehalten haben, sonst hat man als Halter was verpasst!) haben mich insbesondere Letztere in der Haltung begeistert (Größe, Aussehen, Verhalten), und bereiten keinerlei Probleme, stellen wenige Ansprüche an die Ausbruchsicherung und wachsen nicht zu schnell.


    Myrmica rubra schwer zu halten? Da stellt ihr ja jahrelang weitergegebenes Wissen in Frage... werde wohl selbst mal testen müssen, ob sie tatsächlich schwerer zu halten sind, als angenommen, oder ob ihr alle einfach unfähig seid :klopf:


    lg, chrizzy


    PS: Warum nicht gleich Exoten? Wurde zur Genüge durchgekaut... ich halte nun nach ca. 3 Jahren meine ersten Exoten (Gigantiops destructor) (vorher ne Lasius niger Kolonie, mehrere Lasius niger und Lasius flavus Gründungen, Formica fusca, Formica cinerea) und bin sehr froh, dass ich mich so lange mit den heimischen Arten beschäftigt habe (worauf nach wie vor mein Fokus liegt... wie gesagt, als nächstes muss es wohl Myrmica sein^^). Man hat einfach eine praktische Erfahrung, die kaum zu ersetzen ist, und das gewisse Fingerspitzengefühl für die Bedürfnisse der Tiere, und die 25 Anfängerfehler, die man mit Sicherheit begangen hat, wiederholen sich nicht mehr. Kann jedem nur zur gleichen Vorgehensweise raten.

  • Also ich hab nicht die geringsten Probleme mit Myrmica rubra.


    Schwierigkeiten mit der feuchtigkeit? Ich denke denke dass das von
    Nesttyp zu Nesttyp unterschiedlich ist. Hab das bei Erdnestern nie hin
    gekriegt (weshalb mir auch Zimmerpflanzen öfter mal eingehn), aber bei
    dem Ytong find ich das ganz einfach. Der befeuchted sich ja fast von
    selbst. Und ich glaube mal gelesen zu haben dass die Myrmicas nicht
    mehr ganz so empfindlich sind wenn sie in der Arena eine Möglichkeit
    haben etwas zu trinken.


    Stechfreudig? Wurde als kleiner Junge öfter gestochen. Da hab ich mit
    ner Schaufel im Garten gespielt und ihre Nester ausgebudelt. Seit ich
    sie selbst halte wurde ich noch nicht gestochen. Selbst wenn mich mal
    eine angreift und sich in meiner Haut verbeist.


    Ausbruchfreudig? Also meine klettern nicht sonderlich gern und fallen,
    wie von Skrag beschrieben, gelegentlich runter ohne mit dem
    Ausbruchschutz in berührung gekommen zu sein. Mittlerweile drehen sie
    um sobald sie in die nähe des Talkums kommen. Hab den Talkum seit
    Inbetriebnahme der Arena (dieses Frühjahr) nicht erneuert.

    • Offizieller Beitrag

    Scheint sehr verschieden zu sein. Meine überwanden sogar ihre Ölsperre und kletterten sehr gern und munter. Und ohne Probleme, dabei war die Scheibe sauber.


    Aber was ich zu chrizzy noch sagen wollte:
    Bei der Winterruhe kann man durchaus Sachen falsch machen. Nest zu trocken lassen, Nest überfluten. Mein erster Ytong damals schimmelte so stark, dass es einen würgen ließ.


    Die Myrmica waren bei mir mal so mal so. Ich hab sie immer im RG-Nest gehalten und die besagte Kolonie hatte auch eine zusätzliche Feuchtigkeitquelle. Nichts desto trotz starben sie, als der RG-Wassertank unbemerkt von mir zu Neige ging.


    Ich sag auch nicht, dass sie schwer zu halten sind, aber mMn doch kritischer sind als andere Einsteigerarten.

  • wie schon gesagt, von den beschriebenen Problemen hatte ich noch absolut keins und bei mir klappte es einfach sowas von gut das ich ehrlichgesagt sehr verwundert war als plötzlich jeder irgendwas von "keine Art für Anfänger" und "schwer in der Pflege" postete. Aber das ist der Grund warum ich dieses Thema eigentlich gestartet habe, was der eine als absolut einfach klassifiziert ist für den anderen eine absolut uneinehmbare Hürde (übertrieben dargestellt :winking_face: ) Also schön beschreiben was man persönlich am einfachsten findet zum halten und auch immer schön beschreiben warum, damit zukünftigen Haltern geholfen wird die zu ihm passende Art zu finden.
    Deswegen finde ich diesen Austauch momentan sehr gut.
    Aber was nicht verkehrt währe vielleicht doch ein gesondertes Diskussions-Thema zu eröffnen da die "Gespräche" hier doch etwas aus dem Ruder und am Thema vorbei laufen.



    Hier der Link zur Diskussion:


    Diskussion über "Die wirklichen Anfängerarten"


    vielleicht ist ja ein Admin so nett und verschiebt die entsprechenden Posts :danke: im vorraus

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