• Hi! Ich habe eine Camponotus barbaricus Kolonie, wie vielleicht einige dank meines Haltungsberichts wissen. Die letzten 2 Jahre habe ich ihnen schon viele Proteine, aber nicht genug gegeben. Die Kolonie war nie mehr als 10 Ameisen. Deswegen habe ich die Proteine jetzt täglich geben, weil ich wirklich möchte, dass die Kolonie endlich groß wird. Viele wissen vielleicht, dass gerade bei dieser Art das Wachstum sehr langsam ist. Deswegen gebe ich ihnen jetzt viel, damit sie schneller wachsen. Das ist der Grund warum, wenn ich jetzt eine Spinne oder fliege bei mir sehe es automatisch etwas in mir triggert, dass ich dieses Insekt meinen Ameisen geben sollte. Jetzt kriegen sie so gut wie fast jeden Tag einmal was. Ist das schlimm, dass das es so viel ist? Ich möchte immer eine Proteinquelle für die Ameisen da stehen haben, damit sie sich jederzeit bedienen können. Aber das ist nicht schlimm oder?

    Edited once, last by fink2 (May 31, 2025 at 8:02 PM).

  • Hi! Ich habe eine Camponotus barbaricus Kolonie, wie vielleicht einige dank meines Haltungsberichts wissen. Die letzten 2 Jahre habe ich ihnen schon viele Proteine, aber nicht genug gegeben. Die Kolonie war nie mehr als 10 Ameisen. Deswegen habe ich die Proteine jetzt täglich geben, weil ich wirklich möchte, dass die Kolonie endlich groß wird. Viele wissen vielleicht, dass gerade bei dieser Art das Wachstum sehr langsam ist. Deswegen gebe ich ihnen jetzt viel, damit sie schneller wachsen. Das ist der Grund warum, wenn ich jetzt eine Spinne oder fliege bei mir sehe es automatisch etwas in mir triggert, dass ich dieses Insekt meinen Ameisen geben sollte. Jetzt kriegen sie so gut wie fast jeden Tag einmal was. Ist das schlimm, dass das es so viel ist? Ich möchte immer eine Proteinquelle für die Ameisen da stehen haben, damit sie sich jederzeit bedienen können. Aber das ist nicht schlimm oder?

    Ja, da hat Bine recht. Zu viele Proteine zu füttern ist quasi nicht möglich. Die Ameisen handeln da nach ihren natürlichen Instinkten und versuchen so viel von dem Eiweiß zu nutzen wie es ihnen nur irgend möglich ist. Schließlich wissen sie ja nicht, dass sie in der Haltung bei dir nichts zu befürchten haben und täglich ein neues Insekt geboten kommen. In der Natur kann die Regelmäßigkeit bei der Verfügbarkeit von stark schwanken, gerade bei kleinen Kolonien.
    Besteht also ein Überangebot an Eiweiß wie bei dir in der Haltung so nutzen die Ameisen einfach was sie können. Der Rest der Proteine verderben. Verdorbenes Eiweiß wird von den Ameisen auch nicht mehr angenommen, da mit zunehmendem Zerfall auch dessen Nutzen verloren geht. Die Gefahr einer Überfütterung ist also nicht gegeben.

    LG. ForceMaster!

  • Eine kleine Ergänzung: Dafür ist die "Überfütterung" von Kohlenhydraten möglich. In zwei Sätzen erklärt wäre das der Fall, wenn die Ameisen stetig "fett gefressen" nur im Nest sitzen, das Brutwachstum aber sichtlich stagniert, obwohl man stetig Proteine gibt. In dem Fall haben die Arbeiterinnen keine Kapazitäten mehr zur Aufnahme von proteinreicher Nahrung, weil der Kropf z.B. schon mit Honig/Zucker etc. komplett gefüllt ist. Der bringt aber den Larven quasi nichts. Passiert ab und an, v.a. bei kleineren Kolonien.

    Aber Proteinüberfütterung sollte nicht möglich sein, du machst da nichts bzgl. der Ameisen nichts falsch - das Überangebot wird einfach teils ignoriert werden.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

  • Eine kleine Ergänzung: Dafür ist die "Überfütterung" von Kohlenhydraten möglich. In zwei Sätzen erklärt wäre das der Fall, wenn die Ameisen stetig "fett gefressen" nur im Nest sitzen, das Brutwachstum aber sichtlich stagniert, obwohl man stetig Proteine gibt. In dem Fall haben die Arbeiterinnen keine Kapazitäten mehr zur Aufnahme von proteinreicher Nahrung, weil der Kropf z.B. schon mit Honig/Zucker etc. komplett gefüllt ist. Der bringt aber den Larven quasi nichts. Passiert ab und an, v.a. bei kleineren Kolonien.

    Wirklich? Das wusste ich zum Beispiel gar nicht!

    Daher kann es auch Sinn machen hin und wieder einen Pausetag in der dauerhaften Honig Bereitstellung einzulegen. Wie handhabst du das?

    LG. ForceMaster!

  • Prinzipiell gebe ich kleinen Kolonien nur alle paar Tage Waldhonig in Mengen, die direkt aufgenommen werden können. Das genannte Verhalten kommt quasi nur bei kleinen Kolonien vor. Große Kolonien sollte man schon durchgehend füttern bzw. ein dauerhaftes Angebot schaffen, die haben auch den Bedarf.

    Grundsätzlich muss man die Fütterung auch nur anpassen, wenn wirklich Probleme aufkommen. Wir haben ja hin und wieder Fälle, bei denen es heißt: "Brutwachstum stagniert, Proteine werden verschmäht, aber auch kaum Außenaktivität". Fragt man dann nach der Fütterung, wird in den Fällen meist schnell klar, dass die Ameisen vollgefressen nur noch faullenzen. Und das Problem daran ist eben: Ohne viel Aktivität bauen sich die Kohlenhydratvorräte im Kropf auch wahnsinnig langsam ab, es dauert also recht lange, bis die Tiere wieder fouragieren gehen. Der Brut bringt aber der Haufen Kohlenhydrate reichlich wenig.

    Wenn man ein gutes Wachstum will, füttert man v.a. proteinlastig und gibt den erwachsenen Tieren so viel Kohlenhydrate wie nötig, dass sie auch aktiv bleiben, aber eben nicht im Überfluss. V.a. nicht direkt nach der Winterruhe, wenn sich die Tierchen den Bauch nur voll schlagen wollen mit Zucker.

    Meistens klappt das auch gut von allein, dass die Kolonien das selbst gut steuern. Aber eben nicht immer.

    Träume den unmöglichen Traum, besiege den unbesiegbaren Feind, strebe mit deiner letzten Kraft nach dem unerreichbaren Stern.

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