Marienkäfer Überwinterung

  • Hallo


    Wie jedes Jahr kommen einige Marienkäfer in mein Zimmer um dort zu überwintern (Fragt mich net wie die da reinkommen :-))
    Soweit so gut. Nun ist aber das Problem das ich immer wiederein paar zerquetsche oder sie zur Lampe fliegen und dort "verbrennen" oder bei den Pflanzen ins Wasser fallen.
    Jetzt ist die Frage was ich am besten machen kann, dass sie die Winterruhe überleben und wann ich sie wieder rauslassen kann.



    P.S.: Momentan habe ich gerade 3 bei meiner Lampe -.-


    MfG. rc-ameise

    • Offizieller Beitrag

    Hm, selbes Problem bei mir. Zwar treten die Tiere nicht in Scharen auf, aber ich sehe doch recht oft welche in unserem Haus herumkrabbeln. Ich nehme sie dann immer mit und setz sie auf eine der Pflanzen im Wintergarten.
    Aber die Idee, sie in einem Becken zu Überwintern finde ich nichtmal doof.


    Bin grade auf Arbeit, daher hab ich keine Zeit für eine Recherche, aber im Internet muss es doch Infos geben, wie die Tiere überwintern. Daran kann man sich dann orientieren und ein kleines Becken sinnvoll einrichten (vermutlich braucht es Versteckmöglichkeiten und sowas). Aussetzen kann man sie dann im Frühjahr, wenn die Frostperiode vorbei ist.


    Zudem würde ich nicht zwischen "bösen asiatischen" und "guten einheimischen" Marienkäfern unterscheiden- die asiatischen können auch nichts dafür, dass der Mensch sie hier angesiedelt hat. Aber das ist nur meine persönliche Meinung. Aus ökologischen Gesichtspunkten gesehen wäre eine Ausdünnung der asiatischen Marienkäfer-Population sicher nicht so falsch.

  • Fragt sich, ob die nicht evtl. auch äußere Bedingungen brauchen, um Winterruhe zu halten?^^ - Evtl. benötigen sie bei höheren Temperaturen auch ganzjährig Futter? Der Stoffwechsel müsste ja höher sein...


    Übrigens, hab folgende allgemeine Infos aus der Wikipedia herausgesucht:

    Zitat

    Die Käfer überwintern gerne in großen Gruppen (Aggregation) und können so vor allem zwischen Doppelfenstern sehr lästig werden. Normalerweise sammeln sie sich an Hügeln, unter Berggipfeln oder auf Ebenen und weiten Tälern. Vor allem lausfressende Arten, deren Beute nur kurz auftritt, bilden große Aggregationen, auch um die Nahrungsknappheit bzw. heiße Sommer mit der Dormanz zu überbrücken. Vor ihrem Schlaf sammeln sie Fett, Lipoide und Glykogen in ihrem Körper an, um davon während des Ruhens zu zehren. In Kalifornien wurden schon einmal an einem Überwinterungsplatz geschätzte 42 Millionen Tiere der Art Hippodamia convergens gesichtet. Das sind allerdings Einzelfälle.


    Einzeln überwintern sie nur selten. Meist geschieht das in der oben beschriebenen Aggregation oder in kleinen Gruppen am Boden, unter Steinen, Rinde oder Laub, in Moos oder im Gras.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Marienk%C3%A4fer


    Edit: Ah, meine ersten 2 Sätze bestätigen sich scheinbar grade, hier eine Info aus der Wikipedia zum Siebenpunkt-Marienkäfer Coccinella septempunctata:

    Zitat

    Die Käfer überwintern in Kolonien aus recht vielen Tieren am Boden zwischen Moos, Gras oder Laub. Oft kommen sie dafür aber auch in Gebäude, wo sie wegen der trockenen und warmen Luft aber meistens sterben.


    Ergo: Wieder rausbringen (sollte die Info stimmen, Wikipedia ist da ja oft keine gute Quelle).


    lg, chrizzy

  • Quargel, das halte ich für Blödsinn. Sie werden idR sogar als Nützlinge (Schädlingsbekämpfer), angesehen, die insbesondere Pflanzenläuse fressen. Direkt als Schädling gelten nur pflanzenfressende Varianten, die insb. in südlicheren Gegenden auftreten.


    Teilweise stehen unsere Marienkäfer sogar auf den roten Listen.


    Überbrühen würd ich nur die ausländischen importierten sich rasant vermehrenden Varianten. :winking_face:


    lg, chrizzy

  • Bei uns gibts ne Firma die heisst Andermatt Biocontrol AG. Die sind weitum in Europa bekannt und die verkaufen auch Marienkäfer als Schädlingsbekämpfer wie Blättläuse.

  • Leute, die Asiatischen Marienkäfer wurden bei uns ausgesetzt da sie eine höhere Blattlausvernichtung haben als unsere einheimischen. Grob sind sie erkennbar an einem weissen punkt auf der Stirn und weil sie angeblich fiese kneifen können. Das Problem ist, das sie so extem viele Blattläuse fressen (vor allem ihre Larven) das die auf einer Pflanze vorhandenen normalerweise nicht ausreichen (und die Larven sind ja relativ Ortsgebunden). Da sie größer sind als die einheimischen Larven werden kurzerhand die einheimischen Larven mitgefressen die sich ja meist auch auf dem Pflanze befinden und somit unsere einheimischen langsam aber sicher zurückgedrängt und im schlimmsten falle irgendwann aussterben.
    Klar kann ein Käfer nichts dafür das der Mensch ihn hier blöderweise ausgesetzt hat, aber trotzdem sollte man :meinemeinung: asiatische beim Fund töten, da eine Solche Faunenverfälschung in meinen Augen sehr bedenklich ist.
    Wenn man eine Kolonie Pharao Ameisen findet wird wohl auch keiner sagen "Ach, die kann ja nix dafür, lass sie in Ruhe".


    Weitere Beispiele für menschlich verursachte Faunenverfälschung ist zB die Regenbogenforelle, der kanadische Biber, Waschbären, Der Kartoffelkäfer und eigentlich gibt es in keinem Fluß mehr echte einheimische Flusskrebse (wurden alle von eingeführten, krebspest verbreitenden aber selbst resistenten eingeführten Marmorkrebsen verdrängt/ausgerottet) und es gibt noch vieles vieles mehr.
    Und so ziemlich alles machte im nachinein massiv Probleme (von Australien mit Mäusen/Ratten/Kaninchen brauch ich ja sicher garnet anfangen)


    Lg
    Skrag

  • Hi,


    Neobionten, immer schlecht? Der kartoffelkäfer kam mit der Kartoffelpflanze, also das ist nicht mit anderen zu vergleichen. Der Wachbär ärgert bis jetzt nur unseren Menschen, die Dreikantmuschel verdrängt zwar zunehmends einheimsche Muschelartne, bietet aber eine ideale Nahrungsalternative für viele seltene Vogelarten. Und die Wollhandkrabbe hat auch sehr interessante, positive Aspekte.
    Es gibt immer 2 Seiten der Medaille, mittlerweile gibt es einige Philosophen und Naturschützer, die Neobionten sogar freiwillig aktzeptieren, das ist Natur.
    Ein weiteres Beispiel mit negativen Auswirkungen:
    Unter den Pflanzen wäre wohl noch vor allen das indische Springkraut zu nennen, welches das schöne, einheimische verdrängt.


    Übriges soll das hier nicht meine Meinung darstellen, die ist kompliziert und zwiespältig.


    Grüße, Phil

  • Zudem wird es wohl kaum was bringen wenn man 1 Tötet. Das problem ist damit noch lange nicht gelöst und ein Anfang der bekämpfung ists auch nicht da die sich mehr vermehren als sterben. Zudem wurden sehr viele Tiere nach Euoropa eingeschleppt und ist schon was passiert? Nein!

  • Naja ich meine jetzt das zb. eine andere Art ausgestorben ist oder ganze Landstriche verwüstet worden sind.

    • Offizieller Beitrag

    Kartoffeln gehören auch nicht hierher, sondern nach Amerika. Also, vernichtet alle eure Kartoffelpflanzen und hört auf Kartoffeln zu essen, die aus Deutschland kommen... :winking_face:


    Nein, ich vertrete da weiter meinen Standpunkt:
    [list][*]Neobionten werden meistens durch den Menschen verschleppt. Gestraft gehört der Menscht, nicht der Neobiont. Wenn es sich um eine natürliche Verbreitung handelt nennt man es schlicht Evolution und ist ein natürlicher Auswahlprozess.
    [*]Neobionten sind wie einheimische Tiere Lebewesen. Ethisch ist es beim einen wie beim anderen verwerflich, sie ohne besonderen Grund zu töten. Sei es nun ein Insekt oder eine Säugetier wie ein Waschbär
    [*]Die bereits verursachte Einschleppung ist in meinen Augen unumkehrbar, da helfen gezielte Tötungen nicht weiter, besonders nicht von Einzelpersonen. Wichtig ist, dass zukünftig nicht mehr undurchdacht Arten verschleppt werden, wenn es sich vermeiden lässt
    [*]Der Mensch neigt dazu, Dinge, die vor seiner haustüre wachsen/leben als etwas wichtigeres als andere Dinge einzustufen, auch wenn sie vergleichbar sind. Sollte der einheimische Marienkäfer verdrängt werden und die Neobionten nehmen seinen Platz ein, dann ist mir das dahingehend egal, dass sie die selbe Funktion erfüllen. Und wie gesagt, in meinen Augen lässt es sich sowieso nicht mehr umkehren und Eingreifen ist irgendwo in meinen Augen sinnlos, wenn es nicht als eine großangelegte Aktion durchgeführt wird (und damit meine ich nicht, dass 30 Amisenhalter von nun an alle fremden Marienkäfer killen :face_with_rolling_eyes: ).


    Fazit: Ich sehe zwar die Problematik durchaus, sehe aber wenig Chancen, ihrer Herr zu werden, solange der Mensch weiterhin die selben Fehler begeht- manchmal sogat gezielt wie bei der biologischen Schädlingsbekämpfung. Und aus ethischen Geischtspunkten finde ich gezielte Tötungspraktiken untolerierbar, auch wenn es einem höheren Zweck dient (wer wie gesagt in meine nAugen nicht zu erreichen ist).


    Für mein Hobby muss ich bevor hier Widerspruch kommt darüber hinweggehen, aber die Diskussion hatten wir auch schon öfter (Ethik der Tierhaltung und Co.)^^

  • Mir schwebte ja auch keine Sinnlose Tötung vor :winking_face: Proteine sind bei meinen Ameisen immer gerne gesehen und sollten alle schon in der Winterruhe sein, hab ich sicher noch ein Plätzchen in der Gefrierfutterbox frei.

    • Offizieller Beitrag

    Touché, Skrag, du begehst sogar eine zweite ethische Verwerflichkeit, indem du giftige Tiere an deine Schützlinge verfütterst. Das ist eine Gefährdung von Schutzbefohlenen... :grinning_squinting_face:


    Nein Spaß, ist halt eine Ansichtssache, ich will deswegen jetzt keine großen Diskussionen starten, aber den Sinn in der Tötung einzelner Tiere sehe ich einfach nicht :meinemeinung:
    Daher lass ich auch die asiatischen Marienkäfer in Frieden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!