Um Welche Ameise handelt es sich?

  • Hallo


    Diese Ameise finde ich über mal wieder in meinem Garten. Da ich überhaupt kein Experte bin wollte ich Euch man fragen, ob das was gefährliches wie Braune ist zweifarbige Wegameise sein kann? Sieht eher aus wie eine gelbe wegameise oder?


    Von der Farbe her sind die eher gelb, der Kopf etwas dunkler.

  • Hallo
    Das ist so wahnsinnig schwer zu erkennen. Der Thorax ist etwas heller als Kopf und Hinterteil, je nachdem wieviel Licht in spiel ist sieht man es deutlicher oder weniger deutlich. Auf der Hand mit Blitz fotografiert wirkt es sehr Viel heller als ohne Blitz auf weißen Hintergrund. Klar, der Blitz durchleuchtet den Thorax ja förmlich.


    Was ich definitiv sagen kann ist, daß der Kopf schwarz ist, Hinterteil auch sehr dunkel, eher schwarz. Aber die Mitte ist eher gräulich, durchsichtig. Nicht rot.


    Die Tierchen kamen aus der silikonfuge und haben eine ameisenstrasse quer durchs Wohnzimmer unter einen Papierkorb gebildet (ohne das da was zu futtern war).


    Mittwoch kommt der kammerjäger, der wird das wohl zweifelsfrei erkennen können (habe ein paar eingefangen). Da der kammerjäger 5 Tage Vorlauf hat musste ich übers Wochenende schon ne köderdose hinstellen, die wurde gut besucht am ersten Tag, am zweiten wurde es ruhiger und seit gestern sehe ich jetzt noch so 3 - 5 lebende tiere am Tag).

    • Offizieller Beitrag

    ice_trey hatte vor kurzem in nem anderen Thread den Tip gegeben, die Stelle, an der die Tiere durchkommen, mit stark riechenden Mitteln wie Lavendel oder Zimt zu bestreuen, das schreckt die Ameisen zumindest eine Zeit lang ab.
    Zusätzlich sollten die Straßen mit Essig gereinigt werden, dieses löst die Pheromonspur auf, die die Ameisen legen.


    Ich denke, die Ameisen sind unter den Papierkorb gelaufen, weil es dort dunkel ist. Auch kann es sein, dass dort evtl. vertrocknete, süßliche Flüssigkeitsreste vorhanden waren, die sie angelockt haben (womit Ich nicht sagen will, dass Du dein Haus nicht in Schuss hältst :grinning_squinting_face: )


    Aber da der Jäger ja schon informiert ist, wird sich dein Problem bald gelöst haben.



    Beste Grüße und schön gesund bleiben,


    Ralph

  • Danke. Also unter dem Eimer Rad definitiv nix, alles trocken und sauber. Blöd ist, daß ich heute kaum noch Tiere habe und der Jäger nur noch meine leichen begutachten kann. Aber hätte ich das jetzt laufen lassen sollen?


    Was ich so lese spricht die ameisenstrasse ja nicht grade für lasius brunneus, die sind ja eher Scheu. Holz ist in eintrittsbereich auch keines vorhanden, da ist nur mauerwerk Holz ist erst 3 Meter höher in der Fassade (und das ist auch noch imprägniert)


    Sowas ist nicht gut für mich im Moment, bin grad in so einer Phase, wo ich mir über alles heftig Sorgen mache.
    Ist denn auch bei lasius Niger der mittelteil mitunter etwas heller/durchsichtig ?

    • Offizieller Beitrag

    Nee, ist schon gut dass Du schnell reagiert hast. Je länger Du wartest desto mehr folgen den Spuren ins Haus.
    Und Ich denke auch, dass die toten Ameisen dem Kammerjäger mindestens einen guten Anhaltspunkt geben werden.


    Solange sich die Anzahl der Ameisen im Inneren auf ein Minimum beschränkt, bleib mal ganz entspannt.
    Wirkliche Gewissheit hast Du eh erst am Mittwoch, bringt also nichts, sich vorher unnötig aufzureiben.

    • Offizieller Beitrag

    ice_trey hatte vor kurzem in nem anderen Thread den Tip gegeben, die Stelle, an der die Tiere durchkommen, mit stark riechenden Mitteln wie Lavendel oder Zimt zu bestreuen, das schreckt die Ameisen zumindest eine Zeit lang ab.
    Zusätzlich sollten die Straßen mit Essig gereinigt werden, dieses löst die Pheromonspur auf, die die Ameisen legen.

    Nun, im Prinzip geht es vorrangig darum, herauszufinden, warum die Ameisenstraße überhaupt da ist - denn diese bilden sich in den allermeisten Fällen nicht einfach so, sondern nur, wenn eine ergiebige Futterquelle gefunden wurde.


    Erkundungen sind bei Ameisen generell erstmal eher zufallsbasiert, sie laufen also mal drauf los. Erst wenn eine Futterquelle entdeckt wird, werden andere Arbeiterinnen über Körperkontakt und Pheromone alarmiert, dass es etwas zu holen gibt. Da jede Arbeiterin beständig Pheromonspuren setzt, wenn sie sich bewegt, bilden sich dann auch die bekannten Ameisenstraßen - denn je stärker die Pheromonspur wird, desto mehr Arbeiterinnen folgen dieser und hinterlassen ebenfalls Pheromone, denen weitere Arbeiterinnen folgen.


    Man muss also die Futterquelle(n) entfernen, sonst bildet sich im Lauf der Zeit wieder eine Ameisenstraße dorthin. Das kann von offen herumstehenden Speisen, Obst, bis zu nektarbildenden Zimmerpflanzen wie Orchideen gehen, oder solchen, die von Blattläusen befallen sind, die ja von vielen Ameisenarten als "Melkvieh" betreut werden.


    Es kann selten auch vorkommen, dass sich Ameisenstraßen ins Nichts bilden, wie bei dir - das liegt daran, dass ungewöhnlich viele Arbeiterinnen einer Pheromonspur folgen, die sie dann selbst verstärken. Es gibt im Internet lustige Videos von "Ameisen-Todesstrudeln" (einfach mal ameisenspirale oder ant spiral suchen), was ein Extremfall dieses Verhaltens wäre - das ist aber wirklich selten. Es kann natürlich auch sein, dass unter deinem Papierkorb mal etwas zu finden war, aber komplett gefressen wurde - die Ameisen frequentieren den Platz aber noch eine Weile nachher.


    Diese Sperren aus stark riechenden Mitteln sind nicht geeignet, dauerhaft für Ruhe zu sorgen, da der Duft schnell verfliegt (darum bewahrt man Gewürze ja auch nicht in offenen Behältern auf :winking_face: ) - sie eignen sich eher dafür, wenn man mal kurzerhand eine Bereich sperren will, bis sich eine bessere Lösung findet. Die Essigreinigung bewirkt, dass Pheromonspuren zuverlässig entfernt werden. Es gehen natürlich dafür auch andere Reinigungsmittel. Führte die Straße über einen Teppich, wird es natürlich etwas aufwendiger als bei Hartböden.


    Letztendlich muss man aber eben die Ursache(n) beseitigen. Wenn Ameisen durch Spalten und Undichtigkeiten ins Haus hereinkommen, kann man diese mit geeigneten Bausubstanzen abdichten.


    Meiner Erfahrung nach legen die meisten Kammerjäger erstmal Futterfallen (ist hier ja auch geschehen), was die Kolonie aber in den meisten Fällen nicht komplett abtöten wird, da das Gift gar nicht in die gesamte Kolonie verteit wird (auch wenn das natürlich gerne versprochen wird). Sie ernähren sich ja im Normalfall nicht ausschließlich davon, sondern tragen weiterhin auch ungiftige Nahrung in die Kolonie ein. Eine Komplettentfernung von Ameisenkolonien aus dem Hausbereich ist immer zeitaufwendig und schwierig, da die Gyne(n) gut geschützt weit im Nestinneren liegen. Letztendlich kann man aber mit geeigneten Giftködern wenigstens die Menge an Ameisen etwas runter regulieren.

  • Also was zu futtern gab es da zu 1000% nicht. Hatte auch erst vermutet, das unter den Papierkorb vllt irgendwas auagelaufen war. Aber definitiv nicht, sauber und trocken.


    Der kammerjäger hat jetzt in alle ritzen einen gelköder gespritzt, meine köderdosen mit dem zeugs befüllt und meinte 'harmlos' bzw. Meinte er dann auch so sinngemäß, dass sich ameisen in Haus garnicht völlig vermeiden lassen weil die einfach überall reinkommen.


    Seit Sonntag habe ich noch 3 lebende ameisen in Haus gesehen, die aber aus anderen Richtungen kamen, eher suchend durch die Gegend liefen und mit dem eigentlichen Problem bzw der Ausgangssituation wohl nix zu tun haben.
    Und unter einen Schrank wohnte eine Spinne, die hat so alle paar Tage auch mal eine gefuttert und die reste durfte ich dann wegräumen (vllt hat die die die ameisen ja irgendwo gelagert) .


    Ich soll in etwa 3-4 weißer die silikonfugen neu machen und dann nicht mehr drüber nachdenken



    Ich glaube, Hier und da mal eine Ameise in Haus ist ja auch nicht unnormal.

    • Offizieller Beitrag

    Ja, das stimmt. Man kann es natürlich nicht in Gänze vermeiden. Es ist halt sehr lästig, wenn sie in Massen auftreten, aber das bekommst du ja sichtbar in den Griff.
    Letztendlich würde ich es auch nicht anders machen, als v.a. die Einfalltore wie Ritzen und Spalten dicht zu machen. Letztendlich kann es natürlich immer sein, dass sie irgendwie anders ihren Weg finden, oder generell in der Bausubstanz des Hauses Nester oder Nestteile haben.

  • So erste Woche nach dem kammerjäger ist rum. Pro Tag sehe ich noch so 2-5 ameisen aus der ritze kommen, also keine massen mehr. Die gehen auch an diesen gelköder dran, blieben aber ab und zu auch mal wieder dran kleben und verenden dann an Ort und stelle.
    Die Tiere, die ich sehe sind meist auch recht langsam unterwegs.
    Ich schiebe das alles mal darauf, das die schon ne dosis Gift abbekommen haben und nicht mehr topfit sind


    Wenn ich in 2 wochen immer noch einzelne Tiere sehe soll ich den kammerjäger nochmal kontaktieren, dann kommt er nochmal.

  • Danke. Dürfte auf jeden Fall keine lasius sein - schon von körperbau her, oder?


    Bin momentan psychisch etwas angeschlagen und mache mir immer sofort tierische Sorgen (haha Wortspiel ;-))



    Farblich ist die rötlich bis braun. Mehr gibt mein Handy bei Macro-aufnahmen nicht Her :frowning_face:

    • Offizieller Beitrag

    Stimmt, Lasius hat nicht die beiden Knötchen zwischen Gaster und Thorax.
    Das und der dunkle Streifen am Gaster sprechen meiner Meinung nach stark für Myrmica rubra oder einer ihr verwandten Art.
    Ebenso die Farbe, die Du beschreibst.
    Sollte sie es sein, sei beim Handling vielleicht etwas vorsichtig. Diese Art kann stechen und der Stich kann unangenehm sein, etwa wie bei einer Brennnessel.



    Beste Grüße und schön gesund bleiben,


    Ralph

  • Die lag auf dem Rücken vor mir :winking_face:


    Mir ist bzw war nur wichtig, dass ich mir keine Sorgen um mein Haus machen muß. Wie gesagt, ich bin da in Moment etwas empfindlich und gefühlt Fälle mit jeden zweiten Tag was neues vor die Füße. Im März raten es holzwürmer, im Winter ein pilz in Holz vom carport usw usw...

    • Offizieller Beitrag

    Hi Bconrw,


    es ist in jedem Fall eine Myrmica species, die genaue Art ist auf dem Weg aber kaum bestimmbar (und auch nicht so wichtig).


    Wie Ralph richtig sagte, sind die Knötchen zwischen Thorax und Gaster hier schon ein entscheidendes Merkmal, das sofort zeigt, dass es sich um die Unterfamilie der Myrmicinae handeln muss, die im Deutschen auch... tadaaaa: Knotenameisen heißen :grinning_squinting_face:


    Der Unterfamilie gehören allerdings verdammt viele Arten an, weltweit über 6000 und damit über die Hälfte aller Ameisenarten.


    Hier mal ein Bild aus Wikipedia, da sieht man das sogenannte "Stielchenglied" mit den beiden charakteristischen Knötchen gut:





    Alle Lasius (und u.a. auch Formica, sowie Camponotus und einige andere) gehören hingegen zu den sogenannten Schuppenameisen, den Formicinae, denn hier hat das Stielchenglied zwischen Thorax und Gaster eine "Schuppe", so eine Art vage dreieckiges Stück und ist generell eher kürzer.



    Beides ist natürlich gerade bei sehr kleinen Arten etwas schwierig zu erkennen.



    Bin momentan psychisch etwas angeschlagen und mache mir immer sofort tierische Sorgen (haha Wortspiel ;-))

    Kein Problem, wir helfen ja gern. Prinzipiell kann man sagen, dass es in Deutschland keine für den gesunden Menschen an sich gefährlichen Ameisenarten gibt, auch nicht bei stechenden Arten. Wie Ralph auch schon sagte, beschränkt sich der Stich von Myrmica spec. auf ein Jucken, ähnlich wie bei Brennnesseln - und das auch nur, wenn dich eine Vielzahl Tiere stechen, du also z.B. in einem ihrer Nester herumgraben würdest. Ein einzelnes Tier ist nicht wahrnehmbar.



    Du solltest dich in jedem Fall nicht verrückt machen. Es ist nicht vermeidbar, dass wir ständig von einer Vielzahl anderer Lebewesen umgeben sind - Ameisen machen da keine Ausnahme. Wir leben aber zum Glück nicht in den Tropen, unsere Tierwelt ist ja ziemlich harmlos... :smiling_face:


    Ggf. findest du ja einen guten Weg für dich, dich mit den Tierchen zu arrangieren.



    Da du Lasius brunneus mehrfach erwähnt hattest: Ist das die Art, bzgl. der du Bedenken hast?

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