Tropische Ameisenarten

  • Hallo


    Möchte mir bald eine neue Ameisenart anschafen weis aber noch nicht welche.


    Sie sollte Agressiv sein
    nicht zu klein sein
    Solte ihre Beute Jagen


    Könnt ihr mir informationen von verschiedenen interessanden Arten geben.

  • Ich denke wir können dir keine Ameisen nennen, die du gerne halten möchtest! Es gibt so viele verschiedene Arten, die jeder anders betrachtet und somit finden einige Halter eine Art interessant, die andere wiederrum absolut langweilig empfinden.


    Du solltest deshalb selbst entscheiden was für eine Art bzw. Gattung dich überhaupt anspricht. Du solltest eher eine gewisse Gattung nennen in welche Richtung sich deine Interesse dich bewegt und nicht einfach nach agressiv,klein etc. suchen...

  • Zitat

    ...jagt ihre Beute...

    Also wenn das ein Kriterium für deine Artwahl ist muss ich dir sagen, dass in der Natur sehr viele Arten ihre Beute jagen. Das spielt in der Haltung (auch bei Pachycondyla apicalis!!!) keine Rolle, da man hier in jedem Fall von einer Lebendfütterung absieht, dieser Punkt fällt also weg. Große und "lernfähige" (was auch immer das bedeuten soll und aus welcher Quelle diese zweifelhafte Hypothese stammt) Arten gibt es ansonsten sicher tausende.


    Was ich sagen will: bitte überstürze die Artwahl nicht! Hol dir über diese und andere Arten noch mehr Informationen zu Haltungsbedingungen und Gefahren ein, unterhalte dich mit Haltern dieser Art usw., du tust mit einer überstürzten Entscheidung weder den Tieren noch dir selbst einen Gefallen

  • Hallo,


    wenn joey auf das Jagen der Beute eingeht, geh ich mal auf die Lernfähigkeit der Art ein :winking_face:


    Ameisen lernen zwar in gewissem Sinne, da mWn nicht alle Fähigkeiten bereits instinktiv vorhanden sind - allerdings sollte es keine besonders lernfähige Art geben, ich denke nicht, das es da große Unterschiede gibt!


    Das, was ants-kalytta angiebt (ist äußerst lernfähig (lernt auch schnell das Futter aus den Fingern zu nehmen)) ist meiner Meinung nach nichts als natürliches Fressverhalten - wenn ich meinen Lasius niger ein paar Stunden lang einen Mehlwurm mit den Fingern hinhalte, werden sie den auch fressen.


    Zitat

    Was ich sagen will: bitte überstürze die Artwahl nicht! Hol dir über diese und andere Arten noch mehr Informationen zu Haltungsbedingungen und Gefahren ein, unterhalte dich mit Haltern dieser Art usw., du tust mit einer überstürzten Entscheidung weder den Tieren noch dir selbst einen Gefallen


    Da geb ich joey vollkommen Recht!


    lg, chrizzy

  • Zitat

    ...allerdings sollte es keine besonders lernfähige Art geben, ich denke nicht, das es da große Unterschiede gibt!


    Das sehe ich ganz ähnlich. Von einigen Arten ist z.B. bekannt, dass sie frisch geschlüpften Arbeiterinnen regelrecht die Umgebung âzeigenâ, indem eine Ältere Arbeiterin gezielt wichtige Punkte ansteuert, dabei aber sehr langsam läuft und immer wieder Pausen einlegt, damit die Neulinge aufschließen können. Die Tiere halten dabei regelrecht Körperkontakt. Das ist echt spannend, macht diese Art aber nicht lernfähiger als jede andere, lediglich ist diese für uns eher ersichtlich (weil wir es mit eigenen Augen sehen können) und wir sind geneigt, das als besondere Lernleistung zu interpretieren.


    Eine Art, die einem Futter aus der Hand nimmt, da hat chrizzy völlig Recht, muss gar nicht besonders lernfähig sein⦠möglicherweise hat sie in ihrer natürlichen Umgebung einfach wenig Feinde zu fürchten und ist daher von Natur aus weniger âmisstrauischâ, wobei auch das schon wieder eine sträfliche Vermenschlichung darstellt. Man muss mit bestimmten Aussagen sehr vorsichtig sein, âbesonders aggressivâ kann zum Beispiel auch heißen, dass eine Art so schreckhaft ist, dass sie beim kleinsten Wimpernschlag zum Angriff bläst und tot umfällt, wenn sie das 4-5mal hintereinander macht. Solche Aussagen (also auch âbesonders intelligent/lernfähigâ) sind meiner Meinung nach nur eine Vermarktungsstrategie, die dem Käufer vorgaukeln sollen, eine ganz außergewöhnliche Eigenschaft erwarten zu können⦠solche Merkmale können wir aber überhaupt nicht objektiv einschätzen und man sollte sie bei der Artwahl eher untergeordnet heranziehen.


    Edit: Achso... hatte eigentlich schonmal jemand erwähnt, dass Pachycondyla apicalis laut und deutlich stridulieren, was einem (besonders wenn man 13 Jahre alt ist und mit hoher Wahrscheinlichkeit nur ein Kinderzimmer zur Verfügung hat) ziemlich auf den Wecker gehen kann, wenn man z.B. so unwichtige Tätigkeiten wie Schlafen verrichtet? Naja, wenn du schon Polyrhachis dives hast und dich mal eben für Pachycondyla apicalis "entscheiden" kannst (die locker einige hundert Euro kosten dürften) habt ihr wahrscheinlich eh ein Schloss :grinning_squinting_face:


    Edit2: Und noch eine Anmerkung habe ich vergessen: es müssen auch nicht immer gleich die krassesten Exoten sein (es sei denn man will nur angeben)... beispielsweise schonmal an Camponotus spec. gedacht?

  • Hey,


    ich würde dir auch stark von Pachycondyla apicalis abraten, dass ist meiner Meinung nach ein "Schuss aus der Hüfte", überdenke das nochmal und frag ein paar erfahrene Halter, die sich mit dieser Art auskennen.


    Wie joey schon sagte, diese Art kostet gut und gerne knappe 300â¬, da sollte man echt gut überlegen.


    Ich würde dir auch eher Camponotus sp. vorschlagen, wie wärs mit Camponotus sp. aus Malaysia?!
    Oder noch besser, eine einheimische Art, muss es immer exotisch sein?!


    MfG


    Michi

  • Ich halte Pachycondyla apicalis jetzt seit einem Jahr selbst und muss sagen, sie verhalten sich wirklich deutlich anders, als andere Arten. Es kommt einem wirklich so vor, als seien sie inteligenter. Wenn man mit den Fingern vor ihnen wackelt, weichen sie zunächst zurück, befühlern sie dann, bei hektischen Bewegungen weichen sie wieder zurück usw. Sie sind also viel bedachter, als andere Arten, die sich einfach auf den Finger stürzen würden oder abhauen würden.
    Ich denke scchon, dass sie klüger als andere Arten sind, welche nur auf große Masse an Arbeiterinnen setzen. Bei ihnen ist jedes Individuum relativ wichtig. Da wäre es ein Verlust, wenn eine Arbeiterin stirbt, weil sie "zu blöd war", um einzuschätzen, ob sie es mit einem Gegner aufnehmen kann oder nicht.
    Auch wenn ich die Art sehr interessant finde, sollte man sich - vor allem als Anfänger (und dazu zähle ich jemanden, der bisher nur Polyrhachis dives gehalten hat) - überlegen, ob sich die Anschaffung lohnt. Die Art ist wirklich sehr teuer - komischer Weise bekommt man die einfach nicht direkt aus dem Herkunftsland. Wenn sie dann eingehen ist es ein wirklich großer Verlust, nicht nur der Kolonie wegen, sondern auch des Geldes.
    Die Art wird es in 2 Jahren bestimmt auch noch zu kaufen geben. Versuchs doch lieber erstmal mit einer anderen...


    Ich habe mal ein Bild aus dem Nester meiner Kolonie angehängt.

  • Zitat

    Wenn man mit den Fingern vor ihnen wackelt, weichen sie zunächst zurück, befühlern sie dann, bei hektischen Bewegungen weichen sie wieder zurück...

    Also das machen meine Lasius niger auch :winking_face: ok, aus der Hand fressen tun sie mir noch nicht :grinning_squinting_face: Die Erklärung dafür kann Intelligenz sein, muss aber bei weitem nicht... Ich bezweifle ja gar nicht, dass es sich um eine außergewöhnliche Art handelt, das kann ich gar nicht einschätzen. Ich sage nur: man neigt schnell zu Fehlinterpretationen und Vermenschlichung von einfachen Verhaltensmustern, vor allem, wenn es einem im "Werbetext" der Anzeige so vorgegeben wird (man sucht dan regelrecht nach Belegen für solche Eigenschaften). Und du sagst ja selbst:

    Zitat

    Es kommt einem wirklich so vor, als seien sie inteligenter


    Was deinen Hinweis angeht hast du natürlich meine volle Zustimmung. Wenn Exoten, dann mit Ausreichen Wissen und Erfahrung.


    Vorschlag@Flo: wie wäre es denn mit Camponotus ligniperdus oder herculeanus? Die sind groß (wenn auch glaube ich nicht ganz so groß wie Pachycondyla apicalis) und wehrhaft, also genau was du wolltest.

  • Ich sage ja auch nicht, dass ich mir da sicher bin. :winking_face:
    Ich denke aber, dass es sehr viel sinnvoller wäre, wenn eine Art, die auf wenige Individuen setzt, klüger wäre. Ob das wirklich so ist weiß ich nicht. Könnte man sicherlich irgendwie herausfinden... Vielleicht gibt es dazu ja schon Arbeiten.

  • Ich würde nicht sagen, dass Arten, die auf wenige Individuen setzen 'Intelligenter' sind. z.B. Odontomachus spec. ist auch nicht gerade die Art, die auf viele Individuen setzt. Es ist wirklich nicht schön anzusehen, wenn meine(ehemaligen) Odontomachus eine halbe Stunde versuchen ihr Reagenzglas, in dem sie wohnten, anzugreifen und mit ihren Mandibeln 'kaputtmachen'.


    Achso, ich hätte noch eine Camponotus spec. mit Brut in allen Stadien abzugeben(aus Malaysia) wenn jemand Interesse hat.

  • Zitat

    Ich denke scchon, dass sie klüger als andere Arten sind, welche nur auf große Masse an Arbeiterinnen setzen. Bei ihnen ist jedes Individuum relativ wichtig. Da wäre es ein Verlust, wenn eine Arbeiterin stirbt, weil sie "zu blöd war", um einzuschätzen, ob sie es mit einem Gegner aufnehmen kann oder nicht.


    Wobei man sich hier fragen muss: Sind volksstarke Arten mit einer großen Anzahl von Individuen nicht auch klug, wenn sie sich sofort auf alles stürzen, was sich bewegt?
    Bei einer großen Anzahl von Individuen kann man sich Verluste leisten, wenn einmal ein Futtertier zu stark und wehrhaft ist (klingt hart, ist aber so). Wenn die Arbeiterinnen aber zu "zöglerlich" und vorsichtig vorgehen, ist das Futtertier möglicherweise bereits über alle Berge. Wenn aber ein so großes Volk ernährt werden muss, kann man es sich nicht leisten, dass viele die Futtertiere abhauen^^ (Beispiel: Treiber- und Heeresameisen).


    Zitat

    Sie sind also viel bedachter, als andere Arten, die sich einfach auf den Finger stürzen würden oder abhauen würden.


    Zum abhauen: Wäre es für volksarme, wenig wehrhafte Arten, die keine Beute jagen (sich zB nur durch Aas ernähren), nicht auch sinnvoll, einfach Hals über Kopf zu fliehen? Das, was sich bewegt, ist kein geeignetes Futter, somit ist es potentiell gefährlich... ist das dann nicht auch sehr "intelligent"? :winking_face:


    Intelligentes Verhalten kommt immer auf die Ameisenart und Situation an... evolutiv gesehen sollten aber alle Arten für sich mow intelligent sein.


    Leichte Unterschiede in punkto Intelligenz und Lernfähigkeit mag es geben, gravierend sind diese nach meiner Vermutung aber nicht.


    lg, chrizzy

  • Zitat

    Ich werde natürlich nicht sofort eine neue Ameisenart kaufen werd mich erst noch weiter informieren und erst im Frühling eine neue Art kaufen.


    Flo, das klingt ganz nett, aber du hast Gaster offensichtlich nicht zugehört!


    Zitat

    Die Art wird es in 2 Jahren bestimmt auch noch zu kaufen geben.


    Es ist für dich einfach zu früh! Du hast Raptiformicas und auch schon Polyrachis dives⦠kümmer dich doch erstmal um die! Du bist 13, einer der jüngsten Halter im Forum, lass dir also von uns alten Säcken eins gesagt sein: in Absehbarer Zeit kommen noch ganz andere Dinge auf dich zu: Kumpels, Frauen, Partys⦠und nebenbei ( :grinning_squinting_face: ) die Schule, die nicht leichter wird, und später ne Ausbildung oder weiß der Geier was. Die Kolonien sind dann immernoch da, werden aber größer und brauchen noch mehr Aufmerksamkeit und Platz (besonders mit den Polys wirst du noch viel âSpaßâ haben). Man sieht immer wieder, dass sich vor allem junge Halter übernehmen⦠und du stehst kurz davor! Ich rate dir dringend: überleg dir das noch mal!

  • Hi,


    zum Thema Intelligenz: Ich gehe mal von der Tatsache aus, dass es nicht bewiesen ist, dass es "lernfähige" Ameisen gibt. Von daher würde ich ebenfalls sagen, dass das was man intelligent nennt, eher eine Anpassung an den Lebenraum der Art ist. Doch ist dies dann immer noch eine kollektive Intelligenz.


    zu Flo:


    Du willst eine neue Ameisenart halten. Du willst eine Ameisenart, egal welche, nur sollte sie exotisch sein. Du bist bereit 300⬠für sie auszugeben. Kann ich alles nicht nachvollziehen.
    Ich verstehe nicht, wo deine Eltern sind. Allgemein würde mich die Rolle deiner Eltern in der Haltung deiner Ameisen interessieren, da es nicht so aussieht, als würde hier viel überdacht ...

    Zitat

    Ich rate dir dringend: überleg dir das noch mal!


    Und ich rate dir: Lass es einfachbleiben...

  • Und ich rate dir, dich wirklich bei jemanden zu informieren, der sie hält und sich damit auskennt, da einfach vieles, was hier geschrieben wird Schwachsinn ist, hier wird nicht versucht dir zu helfen, sondern koste es was es wolle versucht dich davon abzuhalten diese Art zu erwerben. Der einzige Nachteil zu anderen Exoten ist wohl der Preis, ansonsten hat für mich P. apicalis viele Vorteile gegenüber anderen Ameisen die du oder andere hier schon aufgezählt haben. Am besten ist du guckst dir sie mal irgendwo an, dann weißt du bescheit. Sind wirklich sehr leicht zu haltende Tiere.
    Und hier noch ein kleiner Link:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Paraponera


    dem aufmerksammen Leser wird in diesem Text dann wohl ein Fehler (oder ist das kein Fehler?) im Teil Lebensweise aufallen, da kann man nur hoffen, dass das nicht ärger mit dem Mentor gibt.

    • Offizieller Beitrag

    Zitat aus Moglies Link:


    Zitat

    Paraponera: Sie gilt als sehr gelehrig und kann sich gut in ihrer Umgebung zurechtfinden um sich diese sehr schnell einzuprägen.


    Ich finde die Formulierung ist etwas schwammig. Unter gelehrig kann man sich vieles vorstellen. Ich kann mir aber trotzdem durchaus vorstellen, dass es unter Ameisen Unterschiede in der Intelligenz gibt. Warum sollte eine Ameisenart- wenn man das typische Beispiel mal aufgreift- nicht mit der Zeit lernen können, einem aus der Hand zu fressen? Wenn beispielsweise Paraponera sich ihre Umgebung sehr gut einprägen kann, warum dann nicht auch merken, dass von der Hand die Futter hinstreckt keine Gefahr ausgeht und zukünftig weniger scheu sein? Auf diesen Umfang begründet kann ich mir die Lernfähigkeit einer Ameise schon noch vorstellen, durch Flammenreifen hüpfen oder Männchen machen wird sie wohl nie (jetzt mal übertrieben ausgedrückt) :winking_face:
    Die Unterschiede werden nicht übermäßig gravierend sein, aber ich denke sie sind da.


    Ganz unabhängig von diesem Wikipedia-Artikel muss ich dazu sagen, dass man im allgemeinen bei Wikipedia in Sachen Ameisen verdammt vorsichtig sein muss. Der Gesamtartikel über Ameisen befindet sich sogar in der "biologischen Abteilung" zur Überprüfung, weil er mehr als mangelhaft war! Sollte jetzt aber nicht auf diesen Artikel bezogen sein, auch wenn ich mir in dieser Hinsicht unter "gelehrig" vieles vorstellen kann- treffe es nun zu oder nicht.


    Letztendlich liegt es in deiner Hand Flo. Es wurden Bedenken geäußert, ebenso wie Vor- und Nachteile von Pachycondyla apicalis. Das einzige was ich mich frage ist aber tatsächlich, woher das Geld stammt- Exoten sind nicht billig und mit 13 hat man kein Einkommen. Aber ok, kann ja Weihnachtsgeld sein, etc.
    Zweitens frag ich mich aber, ob deine Eltern sich eigentlich bewusst sind, was da ins Haus kommt. Ameisen klar. Aber für manche gibt es da einfach keine Unterschiede, egal welche Art es nun ist. Meine Mum würde nie Exoten ins Haus lassen, da könnte ich machen was ich wollte selbst wenn ich gerne welche hätte. Desweiteren würde sie mehr tun als nur die Augenbraue hochziehen, wenn sie den Preis für Exoten sehen würde- jedenfalls damals, als ich in deinem Alter war und mir mein Geld nicht selbst zu Genüge verdient hatte.

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